Ähnlich wie Sartre war auch Camus einer der Vordenker des Existentialismus. „Der Fremde“ handelt von einem introvertierten Mörder, der im Algerien der 30er Jahre auf seine Hinrichtung wartet, das aber erst ganz zum Schluss realisiert.

Gefühlskalt, Gott zutiefst entfremdet und konsequent desinteressiert am Leben seiner Mitmenschen nimmt der Protagonist seinen Prozess hin und entdeckt erst zum Schluß das, was Camus die „zärtliche Gleichgültigkeit der Welt“ nennt. Allerdings entwickelt er lediglich Mitleid mit sich selbst. Seine Umgebung, selbst seine Verlobte, ist ihm bis zum Schluss völlig gleichgültig. So ungefähr darf man sich wohl das Innenleben eines Psychopathen vorstellen.

Erste Sätze: „Heute ist Mama gestorben. Vielleicht auch gestern, ich weiß es nicht. Ich habe ein Telegramm vom Heim bekommen: „Mutter verstorben. Beisetzung morgen. Hochachtungsvoll.“ Das will nichts heißen. Es war vielleicht gestern.“

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Unsere Bewertung

(Rang 1: Irrelevant – Rang 5: Höchstrelevant)

Historischer Wert: 2

Spannung: 4

Lesefreundlichkeit: 4

Ratgeber: 3

Muss-man-gelesen-haben: 3