Kurzbiografie Enid Blyton: Großartig zu allen Kindern – außer den eigenen?

enid_blyton biografieEnid Mary Blyton war eine der bekanntesten Autorinnen für Kinderbücher aller Zeiten. Sie wurde als erstes Kind von Thomas Blyton und Theresa Harrison geboren. Es wird mitunter spekuliert, dass Blyton ein fotografisches Gedächtnis gehabt habe, da sie bereits als Kind ganze Buchseiten fehlerfrei aus dem Gedächtnis rezitieren konnte. Viele der Figuren und Schauplätze ihrer Bücher finden sich, zumindest als Anlehnung, in ihrer Schulzeit wieder. Sie besuchte die St. Christopher School in Beckenham.

Ihr Interesse am Schreiben entdeckte sie bereits im Alter von 14 Jahren. Blytons Bestseller verkauften sich bis heute weltweit mehr als 600 Millionen Mal und gehörten zu den Kinderbuchbestsellern in vielen Ländern der Erde, außer den USA, wo sich Blyton nie durchsetzen konnte. Es gab Übersetzungen in schätzungsweise 100 Sprachen. Bestseller wie „Hanni und Nanni“ oder „Die fünf Freunde“ sind auch vielen deutschen Lesern ein Begriff. Damit steht die Attraktivität ihrer Werke beim Publikum außer Frage. Umstrittener ist die Autorin lediglich bei Literaturkritikern, die insbesondere die vorgebliche Stromlinienförmigkeit der Blyton’schen Charaktere („Gut vs. Böse“) kritisieren. Enid Blyton meinte bei einer Gelegenheit, dass sie auf die Buchkritik von Menschen über 12 Jahren ohnehin keinen Wert lege.

Die Schriftstellerin galt als extrem produktiv. Sie schrieb insgesamt über 750 Bücher, gab eine Magazin heraus und verfasste viele tausend Kurzgeschichten. 1957 veröffentlichte die Autorin, die in einigen Schaffensperioden täglich zwischen 10.000 und 12.000 Wörtern geschrieben haben muss, 37 neue Bücher. Dem von ihr dementierten Verdacht, sie habe die Hilfe fremder Autoren („Ghostwriter“) in Anspruch genommen, begegnete sie unter anderem mit der wenig erhellenden Aussage, sie könne mehrere Bücher gleichzeitig schreiben.

Blytons Leben wurde von der BBC 2009 verfilmt und Barbara Stony hat 1974 eine eher kritische Biografie der Schriftstellerin vorgelegt. Demnach konnte Blyton im persönlichen Umgang durchaus schwierig sein. Die Schauspielerin Helena Bonham-Carter, die in der Verfilmung den Part der Enid Blyton übernahm, äußerte gegenüber der Daily Mail: „Die Rolle hat mich gereizt, weil Enid Blyton schlicht bekloppt war“. Und weiter: „Sie war ein emotionales Wrack und einfach komplett verrückt.“ Sie berief sich dabei, ebenso wie Stony, insbesondere auf Zuschreibungen der jüngeren Tochter Blytons, die Blyton als boshaft und infantil bechrieb. So lautet eine gern zitierte Aussage, dass Blyton den Kindern nach der Scheidung 15 Jahre lang den Kontakt zum Vater verwehrt habe. Diese Aussagen stehen jedoch in einem gewissen Widerspruch zu denen der älteren Tochter, die ihre Mutter in ein günstigeres Licht stellt.

Blyton kümmerte sich auch um gestalterische Aspekte und Marketingfragen und galt als geschäftstüchtig. So sorgte sie für den offensiveren Einsatz von Coverfotos und führte die eigene Unterschrift auf den Bestsellern ein. Bereits ihre ersten Gedichte im Alter von 14 Jahren bot sie Magazinen zum Kauf an.

Enid Blyton erkrankte zuletzt an Alzheimer. Am 28. November 1968 starb sie in London an den Folgen eines Herzinfarktes .
 

Rahmendaten:

Geboren am 11. August 1897

Geboren in London, Großbritannien

Gestorben am 28. November 1968 in London, Großbritannien
 

Enid Blytons Bücher, die man gelesen haben sollte:

 

 

 

 

 

 

Zitat, das Enid Blyton zugeschrieben wird:

„Kritik von Leuten über zwölf interessiert mich überhaupt nicht.“

 


Autor: Beste Bücher