Kurzbiografie – Walter Bejamin: War es wirklich Selbstmord?

Walter Benjamin BiografieWalter Benjamin war ein deutscher Philosoph und Schriftsteller. Daneben war er einer der bedeutendsten Literaturkritiker seiner Zeit und Übersetzer wichtiger französischer Werke von Balzac, Baudelaire und Proust. Benjamin war dem Kommunismus grundsätzlich zugetan, blieb jedoch zeitlebens skeptisch und bewahrte sich sein „linkes Außenseitertum“.

In Berlin als Sohn eines Kunsthändlers geboren, gehörte Walter Benjamin einer jüdischen Familie an. Er verbrachte seine Kindheit überwiegend in Berlin und nahm 1912 zunächst in Freiburg (Breisgau) sein Studium der Philosophie, Kunstgeschichte und der Germanistik auf, dass er jedoch schon wenige Monate später in Berlin fortsetzte.

1914 nahm sich Heinle, ein Freund Benjamins, das Leben. Benjamin, tief beeindruckt, schrieb für seinen verstorbenen Freund Sonette und bemühte sich vergebens um einen Verleger für Heinles Werke.

1917 heiratete Walter Benjamin Dora Kellner und begann seine Dissertation zum Begriff der Kunstkritik an der Universität zu Bern. Aus der Ehe ging Stefan Benjamin hervor. Nach seiner Doktorarbeit war Benjamin zunächst als Schriftsteller und Publizist tätig. 1921 erschien seine philosophische Abhandlung „Zur Kritik der Gewalt“. Sein Versuch, sich in Frankfurt im Umfeld von Adorno und Kracauer zu habilitieren, misslang.

1932 und 1933 verbrachte Walter Benjamin längere Zeit auf der Insel Ibiza wo er auch mit Drogen experimentierte und sich in eine niederländische Künstlerin verliebt. Für sie verfasste er Agesilaus Santander, ferner veröffentlichte er einige Reiseerzählungen. Im September 1933 ging Benjamin in Folge der Machtübernahme der Nazis nach Paris ins Exil. Unterstützt wurde er finanziell von Hannah Arendt. Ein kleines Einkommen bezog er durch eine Tätigkeit für das Institut für Sozialforschung. In seinen Pariser Jahren arbeitete er insbesondere an seinem Buch „Passagen-Werk“, welches unvollendet blieb und heute dennoch weite Verbreitung findet. Gegen Ende des Krieges wurde er kurzzeitig gemeinsam mit weiteren deutschen Exilanten in einem Sammellager nahe der französischen Stadt Nevers festgehalten.

1940, während er eigentlich Anstrengungen unternahm, über Spanien ins sichere amerikanische Exil zu gelangen, verübte er der Überlieferung zufolge im spanischen Portbou Suizid. Einen Abschiedsbrief diktierte er mündlich seiner Begleiterin Henny Gurland. Das Original konnte Gurland nicht vorweisen, was die These nährte, ein Brief sei erst später verfasst worden.  Die genauen Todesumstände wurden nie aufgeklärt. Bis heute gibt es weitverbreitete Zweifel daran, dass Benjamin wirklich Selbstmord verübte. Der örtliche Arzt bescheinigte einen natürlichen Tod und doch haben die Umstände das Potenzial für einen Krimibestseller – denn wäre ein natürlicher Tod nicht allzu unspektakulär für das lesende Publikum?

 

Rahmendaten

Geboren am 15. Juli 1892

Geboren in Berlin, Deutschland

Gestorben  am 26. September 1940 in Portbou, Katalonien

 

Zitate, die Walter Benjamin zugesprochen werden:

„Gaben müssen den Beschenkten so tief treffen,
daß er erschrickt.“ 

„Kinder, wenn sie sich Geschichten ausdenken, sind Regisseure, die sich vom ›Sinn‹ nicht zensieren lassen.“

„In deutschen Kleinstädten kann man sich die Zimmer
ohne Fensterbretter gar nicht vorstellen.“
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