Fotografie. Sie kann einen wie ein Virus erfassen und lebenslang nicht mehr loslassen. Und sie kann unheimlich ästhetisch sein. Gerade wenn man vor einem wunderschönen Objekt in der Natur steht. Doch teilweise weiß man dann nicht, wie man das Objekt am besten zur Geltung bringt, was man tun kann, um ein möglichst aussagekräftiges oder schönes Foto zu zaubern. Alle, die sich dafür interessieren, finden in diesem Band Hilfe. 15 sehr gute Fotografen erläutern im Werk, wie sie ein Motiv am besten in Szene gesetzt haben. So kommen insgesamt 73 Foto-Workshops zusammen, in denen die entstandenen Fotografien auch gezeigt werden. In jedem dieser Foto-Workshops, die alle genau zwei Seiten lang sind, erläutern die jeweiligen Autoren, wie sie auf das Motiv kamen und wie sie sich entschieden haben, auf welche Weise sie ihr Motiv fotografieren wollen.
Die entstandenen Bilder – überwiegend sind es Farbfotos – einschließlich der Informationen zur Kamera, Brennweite, Blende, Lichtempfindlichkeit etc. in der Bildunterschrift sind auf der gleichen Seite vorzufinden. So machen die Fotografien mindestens die Hälfte – oft auch drei Viertel – der gesamten zwei Seiten jedes Foto-Workshops aus. Im Anhang findet man einen kurzen Index mit den fotografierten Motiven und deren Seitenzahl.
Rezension
In Anbetracht der mittlerweile doch sehr weit verbreiteten Taktik, alles mit dem Smartphone aufzunehmen, möchte ich zunächst eines klarstellen: Wer nur mit seinem Smartphone oder einer billigen, winzigen Digitalkamera knipst, wird mit diesem Werk vielleicht etwas Inspiration finden, aber höchstwahrscheinlich keine wirklich guten Bilder schießen können. So sind die Zielgruppe des Werkes vor allem Personen, die in ihrer Freizeit oder auch beruflich mit einer „richtigen“ Kamera fotografieren und eine Fotoausrüstung mit Objektiv und am besten auch Stativ besitzen.
Wer dies aber hat und Inspiration von Topfotografen sucht, wird mit diesem Buch sicherlich seine Freude haben. So erfährt man trotz der doch eher kurzen Texte einiges neues, das man gut nutzen kann, um (noch) bessere Fotos zu machen.
Das eigentliche Highlight des Buches sind aber die Bilder. Selbst wenn man inhaltlich aus dem Band nicht allzu viel mitnehmen sollte – was ich mir zwar nicht vorstellen kann, was aber zumindest theoretisch möglich ist – wiegen die oftmals atemberaubend schönen entstandenen Bilder, die wie der gesamte Band sehr hochqualitativ sind, alles wieder auf. Deren Qualität ist ausgesprochen gut. Daher macht es auch Freude, den Band einfach so durchzublättern, die Bilder auf sich wirken zu lassen und einmal gar nicht zu lesen. Gerade die Vielfalt an unterschiedlichen Naturfotografien, -fotografierarten und -taktiken hat mich auch fasziniert. Ob Pilze bei Nacht, Blaukehlchen am Tag, Polarlichter, die Küste, Wasserblasen, Sternschnuppen oder Glühwürmchen – die Bandbreite ist sehr groß.
Fazit
Für alle Naturfotografen – ob als Hobby oder beruflich – die eine Inspiration durch Topfotografen suchen und zugleich schöne Bilder betrachten möchten, ein sehr schönes, empfehlenswertes Buch.