Rezension von Annemarie

Wie werden Verbrechen aufgeklärt? Seit es Serien wie CSI Miami gibt, ist es eigentlich jedem klar, oder? Leider nein – zwischen Film und Realität besteht ein großer Unterschied. Doch die Realität sieht kaum weniger spannend aus als die Fiktion. In diesem Buch sind nun wahre Fälle beschrieben, mit denen sich das Bayerische Landeskriminalamt befasst hat. Es werden die einzelnen Tatumstände erläutert, die Indizien angeführt, der Weg hin zur Aufklärung des Falles erläutert und schließlich auch kurz in die Persönlichkeit des Täters eingeführt.

Das Buch ist ein Werk eines deutschen Landeskriminalbeamten, das in dieser Form, in dieser Ausführlichkeit und Intensität bislang noch nie erschienen. Der Autor, Guido Limmer, ist Jurist, ehemaliger Leiter der Abteilung Kriminaltechnik des Bayerischen Landeskriminalamts in München und jetzt Vizepräsident beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West. Mit bei der Erstellung des Werkes half sein Co-Autor Michael Gösele.

Geordnet sind die Kapitel nach der jeweiligen Methode, die bei der Verbrechensaufklärung eine entscheidende Rolle spielte. So gibt es beispielsweise die Kapitel Formspuren, Daktyloskopie oder Phonetik. Die Kapitel sind allesamt vergleichsweise kurz – das längste Kapitel umfasst 15 Seiten, meist sind die Kapitel aber deutlich kürzer.

Am Ende des Buches gibt es ein Kapitel, in dem kurz erläutert wird, wie die Methoden funktionieren. Abgeschlossen wird das Buch von einer Zeitleiste, die Meilensteine der Geschichte der Kriminaltechnik aufzeigt.

Rezension

Es gibt Bücher, die einen fangen. Man kann sie, selbst wenn man eigentlich anderes zu tun hat, nicht mehr aus der Hand legen. Dieses Buch ist so ein Buch. Schon auf den ersten Seiten fängt einen der Inhalt. Er ist dermaßen spannend und aufregend geschrieben, dass ich das Buch erst wieder aus der Hand legen konnte, als ich die letzte Seite gelesen hatte.

Limmers Werk ist, anders als viele andere Bücher rund um das Thema Kriminalfälle, nüchtern und nicht sensationsheischend geschrieben. Die Fakten werden objektiv dargestellt und nichts romanartig aufgebauscht, sodass von den Fällen wirklich nur das Wichtigste bleibt. So wirkt der Inhalt nie langatmig. Und es werden spannende Fälle genannt – vorwiegend natürlich Morde, aber auch Unglücke. Besonders nett fand ich den trockenen Humor, der bisweilen im Buch durchschimmerte. Im Buch waren allerdings vergleichsweise viele orthografische Fehler zu finden.

Fazit

Ein außergewöhnliches Buch – außergewöhnlich real, außergewöhnlich objektiv, zugleich aber außergewöhnlich spannend. Von mir gibt es daher eines außergewöhnlich eindeutiges „Daumen hoch!“. Ein absolut gutes Buch, das ich jedem, der sich für die Aufklärung von Kriminalfällen interessiert und zugleich auch interessanten Lesestoff haben möchte, nur wärmstens ans Herz legen kann.