Rezension von frida

tod hasenheideIn Neukölln stolpert eine Journalistin über eine taufrische Leiche. Als dann jedoch in ihrer Wohnung die Tatwaffe auftaucht, wird aus der Zeugin eine Verdächtige.

In der Zwischenzeit findet Kommissar Breschnow, Hobbylyriker und Berufstrinker, heraus, dass das Opfer Elite-Ausbilder bei der Bundeswehr und als skrupelloser und brutaler Schinder bekannt war.

Breschnow kommt einem perfiden Racheplan auf die Spur – und muss dann erkennen, dass seine Ermittlungen ihn auf eine völlig falsche Fährte gelockt haben…

Rezension

Cosma Anderson, die beim Joggen unverhofft beinahe über einen Toten fällt, rennt in der ersten Panik kopflos davon. Damit macht sie sich natürlich verdächtig und so sieht sie sich wenig später damit konfrontiert, ihre Unschuld an dem inzwischen amtlich festgestellten Mord, beweisen zu müssen. Cosma ist durch eine frühere Vergewaltigung ohnehin aus der Bahn geworfen und läuft seit diesem Vorfall schon einige Zeit ziemlich neben der Spur. So dreht sie dann auch beinahe vollends durch, als sie nach einem Schwächeanfall den sie während ihrer Vernehmung erleidet, in einem vergitterten Krankenhauszimmer wieder zu sich kommt.

Zwar glaubt im Grunde genommen keiner an ihre Täterschaft, trotzdem ist sie momentan die einzige Zeugin und Verdächtige und so bleiben ihr weitere Verhöre nicht erspart. Kommissar Breschnow, der die Ermittlungsarbeiten leitet ist ein äußerst fähiger, aber auch sehr eigenwilliger Mensch. So setzt er sich, wenn es ihm in der Sache erforderlich scheint, schon mal über die ein oder andere Vorschrift hinweg um zu einem Ergebnis zu kommen.

Die Ermittlungsarbeiten führen relativ schnell zu der Erkenntnis, dass das Opfer alles andere als beliebt war und man sich eher über seine Tod freut, als das man ihm hinterher trauert. Infolge dessen konzentriert sich bei der Suche nach dem Täter, alles auf das Mordmotiv, dass entweder im beruflichen oder privaten Umfeld zu finden sein muss. Als Breschnow endlich die Zusammenhänge versteht, ist es beinahe wieder einmal die Bürokratie, die die Überführung des Täters fast zum Scheitern bringt.

Fazit

Ein überzeugender Berlinkrimi mit viel Milieu, der im Rahmen der Ermittlungsarbeiten, ein sehr anschauliches Stadtbild beschreibt. Was den Krimi auszeichnet ist nicht allein die akribische Suche nach Täter und Motiv, sondern auch die Thematisierung, was es bedeutet unschuldig in Verdacht zu geraten. Ein sehr lesenswerter Krimi, der kritisch und zeitaktuell für spannende Unterhaltung sorgt.

Infos

Connie Roters lebt seit 34 Jahren in Berlin, liebt die Stadt und möchte nirgendwo anders leben. Nach ihrem Studium der Publizistik arbeitete sie als freie Journalistin, Filmschaffende, Agentin, Veranstalterin für Kleinkunst und Sozialarbeiterin.

Bewertung

Historischer Wert: 2

Spannung: 4

Lesefreundlichkeit: 4

Ratgeber: 1

Muss-man-gelesen-haben: 4

(1-kaum zutreffend / 5-besonders zutreffend)