Rezension von Lisa

Einige Wochen ist es nun her, seit Ethan Dana das Leben gerettet hat, doch die Probleme bleiben immer noch die selben: die beiden Königinnen trachten ihr nach dem Leben und Danas mordlustige Tante Grace läuft immer noch auf freiem Fuß herum.

Danas Vater versteckt seine Tochter in einer Art ‚Schutzbunker‘ und sollte die Protagonistin dann doch mal einen Fuß ins Freie setzten, wird sie gleich von zwei Bodyguards eskortiert. Und jetzt sieht es so aus, als hätte Dana den Schutz auch dringend nötig, denn der ebenso anziehend wirkend wie gefährliche Erlkönig und seine Wild Hunt (dt. Wilde Jagd) machen Avalon unsicher…

Rezension

Ehrlich gesagt bin ich zwiegespalten, was die Faeriewalker Reihe von Jenna Black angeht. Die Bücher besitzen eine flotte Erzählweise und durch die geringe Seitenanzahl kann man sie bequem in einem ‚Rutsch‘ durchlesen. Längen gibt es also kaum, der Leser wird eigentlich immer gut unterhalten. Allerdings stellt sich für mich die Protagonistin immer mehr als Problem heraus. Am Anfang von Band 1 lernen wir Dana als selbstständige junge Frau kennen, jetzt, im zweiten Buch der Serie, ist davon kaum noch etwas zu erkennen. Sie hat praktisch keinerlei Entscheidungsfreiheit mehr und lässt ihr ganzes Leben von anderen (Männern) bestimmen.

Apropos Dana und die Männer: irgendwie bin ich es leid, dass sich Dana zu jedem männlichen Wesen im Umkreis von fünf Metern hingezogen fühlt. (Klar, Dana ist ein Teenager, die Hormone spielen verrückt und Feen sind natürlich alle attraktiv, aber dennoch…) Dazu kommt ihre unglaubliche Naivität und Unüberlegtheit, die dafür sorgt, dass Dana sich immer weiter in ihren Problemen verstrickt. Beispiel: im Verlauf der Geschichte unterbreitet der Erlkönig ihr einen Vorschlag, denn sie einfach ohne weiteres Nachdenken und Rückfragen annimmt. Dabei müsste doch gerade sie wissen, dass man Feen nicht einfach so trauen darf… Ganz abgesehen davon ist ihr Freund Ethan, der wahrscheinlich schon mit der Hälfte aller weiblichen Feen Avalons ‚etwas hatte‘, das Ganze eh nicht wert. Aber das ist, wie gesagt, meine persönliche Einschätzung von Danas Situation.

Auffallend ist, dass es auch ansonsten irgendwie keinerlei starke Frauenfiguren im Faeriewalker Universum zu geben scheint. Danas Tante ist verrückt, ihre Mutter eine Alkoholikerin und ihre (eigentlich vielversprechende) Freundin Kimber ist nur zum Shoppen und Feiern da. Viel mehr als der oben genannte ‚Jungskram‘ ;) interessieren mich zum Beispiel Danas besondere Kräfte, leider versäumt Jenna Black diesen Aspekt fast komplett. Das Ende des zweiten Bandes ist in dieser Hinsicht schon mal ein Anfang und macht Hoffnung auf den dritten Band Sirenssong. Hoffentlich gewinnt Dana durch das Wachsen ihrer Kräfte mehr Courage und Einsicht, sodass sie sich nicht mehr nur von allen durch die Gegend schubsen lässt…

Fazit

Ich bin selbst überrascht, wie sehr mich die vorher genannten Punkte gestört haben. Normalerweise kann ich mich eigentlich mit allen Hauptcharakteren anfreunden, aber Dana… sie entzieht sich irgendwie meinem Verständnis. Shadowspell hätte eigentlich 4 Sterne verdient, aber mir hat die Protagonistin einfach zu sehr missfallen, deshalb vergebe ich mittelmäßige drei Sterne. Ich kann nicht vom Kauf abraten, da die Darstellung der Charaktere mit Sicherheit Geschmackssache ist, aber eine Empfehlung möchte ich hier auch nicht aussprechen.

Lisas Bewertung: 3,0 von 5 Sternen!

(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

 Redaktion von Beste Bücher