Rezension von Lisa

They caught Number One in Malaysia. Number Two in England. And Number Three in Kenya.
They killed them all. I am Number Four. I am next.
Inhalt  

Vor zehn Jahren wurde der hochentwickelte Planet Lorien von den gefährlichen Mogadorians erobert; die wenigen Überlebenden flüchteten auf die Erde und verstecken sich seither dort.   John, der Protagonist und acht andere Jugendliche wurden dazu auserkoren, ihren Heimat-planeten mit Hilfe ihrer Legacies (eine Art Superkräfte) zurückzugewinnen und die Erde vor den mörderischen Aliens zu schützen.

Alles andere als eine leichte Aufgabe, denn auch hier auf dem blauen Planeten wird Jagd auf die Geflohenen gemacht, die anonym unter den Menschen leben. Zum Schutz wurde von den Ältesten Loriens ein Siegel gewebt, durch das die neun Auserwählten nur in einer bestimmten Reihenfolge getötet werden können. Trotz des vorsichtigen Vorgehens wurden Nr. 1,2 und 3 bereits getötet; der Auftakt der mehrbändigen Lorien Legacies schildert dem Leser nun das Leben des nächsten Todeskandidaten: Nummer Vier.

Rezension

Wie man eine gute Idee in den Sand setzt…  

Die Geschichte – angehaucht mit einer Prise Sci-Fi – wirkt sehr frisch und innovativ, der Titel ist einprägsam und macht neugierig auf mehr, das Titelblatt ist ansprechend gestaltet und… Punkt. Hier endet für mich die Liste der positiven Punkte leider, denn trotz dieses vielversprechenden Grundgerüstes schafft es Pittacus Lore (so das Pseudonym des Autorenduos James Frey und Jobie Hughes) nicht, eine eigenständige und kreative Geschichte zu erzählen.     Da wäre zum einen die klischeedurchtränkte Story, die sich nicht etwa um den epischen Kampf und das Überleben der Bewohner Loriens dreht, sondern um die Alltagssorgen eines Teenagers!

Der Schauplatz ist eine Highschool in einem amerikanischen Provinznest; der Protagonist verliebt sich gleich am ersten Tag in seine Mitschülerin Sarah, das * wunderschönste * Mädchen, das er jemals gesehen hat (natürlich hat sie blonde Haare, blaue Augen und war früher sogar Cheerleader). Das wiederum passt Sarahs Ex-Freund, einem rüpelhaften Footballstar weniger und fortan macht er Nummer Vier das Leben schwer. Als Außenseiter und Neuling freundet sich der Protagonist schließlich mit dem * Nerd * Sam an, der ganz zufällig an Aliens glaubt… Und so geht das dann immer weiter; ein Klischee folgt aufs nächste!

Die Krönung des Ganzen ist der Protagonist, der trotz all seiner Superkräfte (übermenschliche Stärke und Schnelligkeit, Immunität gegen Feuer, Telekinese usw.; weniger wäre hier mehr gewesen) NICHTSSAGEND und austauschbar wirkt. Er verhält, redet und denkt wie ein normaler, durchschnittlicher Schüler und nicht wie ein Abkömmling einer hochentwickelten Rasse. (Ebenso sein Mentor Henri, der ihm bei dem Erlernen seiner Kräfte helfen soll.) Diesen Aspekt finde ich besonders schade, da die Idee von Lorien viel Raum für Gestaltung frei lässt. Im Grunde genommen sind die Bewohner des Planeten jedoch nicht anderes als Menschen mit übertrieben vielen Superkräften. Sie sehen ja auch genauso aus wie wir, was an sich schon unwahrscheinlich ist, da Lorien ja Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Auffallend ist, dass die bösen Mogadorians mit ihren Körpergröße und ihren Reißzähnen hingegen wie Monster anmuten. (Ich sag nur Schwarz-Weiß-Malerei).

Ebenfalls negativ empfand ich die Inszenierung der Beziehung zwischen John und Sarah, die sehr PLUMP, naiv und oberflächlich herüberkommt und irgendwie an einen typische ‚Teenie-Romanze‘ erinnert. John verliebt sich gleich am ersten Tag in Sarah, als diese ihn nett anlächelt. Fällt es da noch schwer, das Ende dieser Geschichte zu erahnen? Nachdem Nummer 4 seine Angebetete mit seinen Superkräften aus einer gefährlichen Situation gerettet hat, sind die beiden zusammen und ab da wird kräftig Süßholz geraspelt…

Zum Schreibstil: Die Sätze sind kurz, einfach (und manchmal etwas holprig); gerade dadurch ist das Buch jedoch für Leute, die gerade Englisch lernen, empfehlenswert.

Fazit  

Die neuwertige Grundidee von „Ich bin Nummer 4“ besitzt ohne Frage großes Potenzial, jedoch driftet das Buch im Verlauf der Geschichte immer mehr zu einer klischeehaften „Teenie-Highschool-Romanze“ ab. Definitiv sehr schade! Erst am Ende gewinnt das Buch wieder an Fahrt und beginnt zu fesseln. Ich werde mir in jedem Fall überlegen, ob ich mir auch die nächsten Bände der Lorien Legacies zulege. Einerseits bin ich nicht gerade angetan von dem Erzählstil, andererseits würde ich gerne noch mehr über Lorien erfahren und die anderen Numbers kennenlernen. Das Buch wurde wohl kein Bestseller, aber immerhin verfilmt.

Lisas Bewertung: 3 von 5 Sternen!

(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

 

Redaktion von Beste Bücher