Rezension von Lisa

Mensch! Was war das denn wieder? The Gathering Storm ist das Paradebeispiel dafür, was passiert, wenn ein junger, unerfahrener Autor eine mordsmäßig gute Idee hat und dann ohne Plan einfach so drauf los schreibt… Es geht schief – aber so richtig! Das soll kein Spot sein – mir tut es einfach nur leid um das verschenkte Potenzial. Man merkt, dass der Autorin das Thema am Herzen liegt und sie sich Mühe gegen hat, aber bei dieser Umsetzung kann ich keine höhere Bewertung geben.

Die Geschichte hätte großartig und einzigartig sein können (Russische Zarenzeit + Protagonistin, die die Toten erwecken kann – wie genial ist das denn?). Leider entpuppt sich das Buch alsbald als ein unterdurchschnittlicher Jugend-Fantasy Roman mit schwacher Storyline, monotonem Schreibstil und nichtssagenden Charakteren. Die letzten 200 Seiten habe ich nur noch überflogen, da mich die Geschichte so gar nicht gefesselt hat. The Gathering Storm liest sich wie ein Drehbuch von einem Film. Keine Atmosphäre, keine Emotionen – der Text wird schlichtweg heruntergerattert.

Nächstes Problem: die Charaktere. Beim Lesen wird man geradezu mit Namen bombardiert! (In so manchem 1000 Seiten Wälzer treten weniger Figuren in Erscheinung als auf 50 Seiten von The Gathering Storm. Die Autorin wollte damit wohl das komplexe gesellschaftliche System darstellen, dieser Versuch scheitert aber kläglich. Was bringt es mir, wenn ich 100 verschiedene Charaktere habe, wenn die meisten davon flach wie eine Flunder sind und gerade mal für 2 Seiten im Buch auftauchen? Die große Anzahl an Charakteren ärgert mich maßlos, da sie Ballast ist, der die Geschichte unnötig verkompliziert und den Leser überfordert.

the_gathering_stormNach einer gewissen Zeit war es mir schnurzpiepegal, wer welchen Titel trägt, wer welchen Beruf ausübt, wer welche Nationalität besitzt, wer eine Fee oder ein Vampir ist und wer mit wem verwandt, verschwägert, verlobt, verheiratet oder sonst auf irgendeine Weise verbandelt ist. Anstatt sich auf wenige Charaktere zu konzentrieren und diese dann gut herauszuarbeiten, wechselt die Autorin zwischen einer Unsumme an Figuren hin und her. Dies hat zur Folge, dass am Ende leider gar keine der Personen gut ausgearbeitet ist…

Das selbe Spiel bei den Fantasy-Wesen. Der Roman ist vollgepackt mit Feen, Wiedergängern, Hexen, mindestens drei verschiedenen Arten von Vampiren uvm. Auch dieses Thema wird nur oberflächlich angeschnitten. Wie man unschwer an dem Klappentext erkennen kann, wird in The Gathering Storm auch die klassische Dreiecksbeziehung thematisiert. Diese war so nichtssagend, dass ich mich nicht einmal darüber aufgeregt habe. Die Chemie stimmt weder zwischen Katerina und George, noch zwischen Katerina und Danilo. Es war mit einem Wort sterbenslangweilig!

Fazit

Schade, schade, schade. Ein besserer Lektor hätte vielleicht noch einige Fehler beheben können. In seiner jetzigen Form ist The Gathering Storm aber leider kein Lesevergnügen.

Lisas Bewertung: 2,0 von 5 Sternen!

(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

Auf den ersten Blick

Ach ja… es ist ein Mädchen auf dem Cover abgebildet. Wie originell! ^^ Mir gefällt das Cover dennoch halbwegs gut.

Infos

Titel: The Gathering Storm
Übersetzung: –

Autor/in: Robin Bridges
Reihe:The Katerina Trilogy #1
Genre: Historische Fantasy
Zielgruppe: Jugendliche
Verlag: Delacorte Books