Rezension von Mona

„Tabaluga“ – eine Figur, die mich durch die Kindheit begleitete, mir half, Trauer zu überwinden, mich an die Hand nahm und mir erklärte, was Liebe ist und wie schön es ist, seine Ängste zu überwinden. Der deutsche Illustrator und Autor Helme Heine erzählt nunmehr die Geschichte von Tabaluga, dem letzten Drachen auf Erden, erneut.

In einer wunderschön gebundenen Ausgabe mit Leinenrücken brachte der Coppenrath Verlag 2016 den jungen Drachen wieder unter die Leute.

Wer ist Tabaluga und wohin geht er?

Tabaluga ist, wie gesagt, der letzte Drachen auf Erden. Er war ein Findelkind und wurde von Raben aufgezogen, möchte aber herausfinden, woher er kommt. Eines Tages erscheint ihm sein Vater Tyrion im Traum und erzählt ihm, der Schneemann Arktos habe ihn und seine Mutter „kaltgemacht“ und versuche nun das gleiche mit Tabaluga, um die gesamte Welt zu vereisen. Tabaluga macht sich auf den Weg zu dem hasserfüllten Schneemann und trifft bald auf die Eisprinzessin Lilli, die von Arktos erschaffen wurde, um ihm Gesellschaft zu leisten.

Doch hat er nicht damit gerechnet, dass Tabaluga sich unsterblich in Lilli verlieben und alles daran setzen würde, sie aus Arktos’ Fängen zu befreien.

Das Cover zeigt Tabaluga und Lilli vor einem nachtblauen Himmel am Halbmond schaukelnd. Es hat mich wahnsinnig nostalgisch gestimmt und genau meine Gefühle von damals eingefangen. Von der Erzählweise und den Bildern innen kann ich das nicht ganz behaupten. Der Grundton ist doch eher locker, teilweise albern. Nicht so bedrückend und melancholisch, wie ich meinen Tabaluga kenne. Das ist wohl einfach Geschmackssache, genau wie der Sprachwitz des Autors. Er fokussiert allerdings auch nicht die Tragik und Dramatik, sondern verleiht der Geschichte eine ganz andere Dynamik, die zu einem schönen Ende führen.

Für (Klein)kinder ist diese Herangehensweise vielleicht auch entspannter und passender (das Buch wird ab 4 Jahren empfohlen). Da muss man dann einfach selbst abwägen, ob man sich auf den Stil Heines einlassen, oder lieber in Nostalgie schwelgen möchte. Die Bilder entsprechen dieser Grundrichtung ebenso, sie sind wunderschön und geben genau die Welt „meines“ Tabalugas wieder, haben allerdings auch diese witzig-lockere Note.

Trotz allem habe ich das Buch genossen. Allein seine hochwertige Aufmachung machen das Lesen und das Blättern darin zu einem Erlebnis. Die Geschichte bleibt natürlich die Gleiche, auch mit einem anderen Fokus und die Bilder sind allesamt ein Blickfang.