Rezension von Mona

Inhalt

Markus Zusak dürfte den meisten ein Begriff sein, hat er doch „Die Bücherdiebin“ geschrieben und somit ein Werk erschaffen, das noch lange seines Gleichen suchen wird. Kaum machbar dann mit mit niedrigen oder „neutralen“ Erwartungen an das nächste Buch heranzutreten. Er hat sich ja auch lange genug Zeit gelassen, um wieder so ein Monument zu erschaffen.

Worum geht es in seinem neuesten Buch?

Rezension

Eine zerrüttete Familie, doch fünf Brüder, die sich aneinander binden. Die Dunbar Brüder, die alleine in einem Haus neben einer Pferderennbahn leben und nach ihren eigenen Regen spielen. Regeln, mit denen sie aus dem damals ein jetzt werden lassen, denn damals gilt es unbedingt zu vermeiden und wegzuschließen. Bis einer der Brüder sich der plötzlichen Bitte seines Vaters beugt und ihm hilft, eine Brücke zu bauen und somit etwas in das Leben der Dunbar Brüder lässt, das unter keinen Umständen mehr Platz darin finden durfte. Doch Clay, verstoßen von seiner brüderlichen Familie, kann nicht anders als diese Brücke zu bauen…

„Und das machte die Sache so schwer: Das Herz aus Farbe inmitten des Graus.“

Das Buch hat eigentlich alles, was es mich hätte lieben lassen müssen. Es ist geschrieben von einem Autor, der sich schon einmal unnachgiebig in mein Herz geschrieben hat. Es hat einen Schreibstil, der mich Zeile für Zeile genießen und festhalten lässt. Und es legt den allergrößten Wert auf seine Charaktere, möchte sie von allen Seiten beleuchten und lebendig werden lassen.

Warum dann habe ich irgendwann das Buch zugeklappt und musste mir eingestehen, dass die Geschichte mich einfach nicht interessiert?

Ich kann es nicht sicher beantworten, ich hatte nur während des Lesens immer das Gefühl, dass ich gar nicht Teil dieses Familien Konflikts sein möchte, dass sie mir meine Zeit stehlen. Obwohl Markus Zusak sehr viel Gewichtung in seine Charaktere legt, waren sie mir trotzdem fremd und blieben es auch. Es passierte zwar zwischenmenschlich so einiges, aber die Handlung schleppte sich voran. Ich hatte nie das Gefühl mit der Geschichte voranzukommen.

Fazit

Ich bin sehr ambivalent was das Buch anbelangt. Auf der einen Seite war der Schreibstil ein Hochgenuss, man würde Zusak aus hunderten Autoren wieder erkennen. Und ich bin jemand, der sich von schönen Metaphern und Beschreibungen und Innovation schnell „einlullen“ lässt. Aber leider musste ich hier die Erfahrung machen, dass das nicht alles ist, dass der Stil alleine nicht eine Geschichte tragen kann, schon gar nicht eine so umfangreiche.