Zusammenfassung, Infos und Rezension.

Rezension von Christian Wolfgang Büge

Inhalt

Die Seele des Königs
Ein Attentat auf den Kaiser ist beinahe geglückt. Seine Frau stirbt und er liegt im Koma. Die Berater des Kaisers sind verunsichert. Wenn sein wahrer Zustand offenbar wird kommt es zu Neuwahlen über das Oberhaupt des Reiches und sie könnten ihre einflussreichen Stellungen verlieren. Die Fälscherin Shai sitzt im Gefängnis und soll hingerichtet werden. Des Kaisers Berater versprechen ihr Begnadigung, sollte sie die Seele des Kaisers kopieren und ihn somit retten können.

Legion
Stephen Leeds lebt in einem großen Haus, dass er alleine bewohnt – fast alleine. Ihn  begleiten nur unzählige Persönlichkeiten, die ihm als Halluzinationen erscheinen. Alle sind besonders bewandert in einem Gebiet und jedes Mal wenn er sich in ein Thema einliest erscheint eine neue Figur, die mit ihm spricht. Einem Unternehmen wurde eine Kamera entwendet, die die Vergangenheit fotografieren können soll. Monica bittet ihn um Hilfe. Gemeinsam wollen sie verhindern dass Razon Jesu Auferstehung fotografiert.

Infinity Blade – Die Klinge der Unendlichkeit
Siris ist als junger Mann ausgezogen, um gegen den Gottkönig zu kämpfen. Es ist eine lange Tradition in seinem Volk. In jeder Generation wird ein Mann ausgewählt, der versucht die Knechtschaft durch den König zu beenden. Siris gelingt das Unmögliche, er tötet den Gottkönig. Dennoch ist sein Kampf noch nicht zu Ende. Er erfährt, dass der Gottkönig nur einer von vielen Unsterblichen ist. Zusammen mit Isa, einer Attentäterin, macht er sich auf die Suche nach dem Wirker der Geheimnisse. Er soll ihnen helfen die Ewiglichen zu bezwingen und das Volk zu befreien.

Rezension

– Aufmachung des Buches –

Der Umschlag des Buches ist auf den ersten Blick irreführend. Titel und Buchrücken lassen darauf schließen, dass dieses Buch nur eine Geschichte enthält. Erst wenn man es aufschlägt erkennt man, dass es sich um drei Novellen handelt.

Am Ende der ersten Kurzgeschichte gibt es eine Anekdote von Sanderson. Er erklärt wie er auf die Idee seiner Geschichte gekommen ist. Diese Einsicht auf die Arbeit des Autors und die ungewöhnlichen Quellen der Inspiration sind ein interessanter Zusatz zur eigentlichen Geschichte.

– Form –

Sanderson_Seele_KönigsDer Schreibstil von Sanderson ist sehr lebendig. Er wechselt immer wieder zwischen Reflexionen über das Geschehene und neuen Ereignissen. Die Handlung treibt er dabei systematisch voran und verliert sich nicht in Wiederholungen.

Bei der Figurenbeschreibung verzichtet Sanderson darauf, diese äußerlich sehr deutlich zu beschreiben, bei Umgebungen hingegen ist er genau. Zu Anfang irritiert das ein wenig, da man sich die handelnden Personen nicht deutlich vorstellen kann. Im Lauf der Handlung gewinnen die Figuren allerdings besonders an Tiefe. Man lernt ihr Denken und ihre Motive kennen und erfährt so eine ganz besondere Nähe zu den Figuren.

Sanderson schafft es geschickt den Leser aufs Glatteis zu führen. In seinen Geschichten ist nur wenig so wie es scheint und das Ende stets überraschend. Besonders gefällt mir, wie er Andeutungen macht, die ihre Schatten vorauswerfen und die Figuren – ebenso wie den Leser – vor Rätsel stellen.

Das er Novellen als Erzählform gewählt hat kommt seinen Geschichten zugute. Aufgrund der Kürze der Geschichten bieten sie nicht viel Platz für eine hohe Anzahl von Handlungssträngen und Figuren. Aber genau dies macht seine Texte interessant. Es gibt nur wenige Figuren, diese aber werden von ihm sehr genau gezeichnet. Es sind die Dichte der Handlung und der Detailreichtum seiner Figuren, die Sandersons Geschichten zu jeder Zeit lebendig gestalten.

Verschiedene Genres zu mischen ist ein schwieriges Unterfangen. Immerhin geht es darum die Nuancen der Genres auszubalancieren und eine in sich stimmige Geschichte zu erzählen.
„Legion“ spielt in der Gegenwart. Dennoch ist die Kamera, die die Vergangenheit aufzeichnen kann, futuristisch. Die verschiedenen Elemente fügt er in seiner Geschichte glaubhaft zusammen. Diese kann wirklich in der Gegenwart spielen, ohne den Beigeschmack einer Verschwörungstheorie zu haben.

In „Infinity Blade – Die Klinge der Unendlichkeit“ treffen Fantasy und Science-Fiction aufeinander. Diese zwei Welten schließen sich aber nicht aus, im Gegenteil. Technische Gerätschaften erwecken für die einfachen Bewohner den Anschein von Magie. Diese wird nahtlos in eine Geschichte eingebettet, die in einer fantastischen Umgebung spielt.
Sandersons Gespürt für die Vermischung von Genres erlauben es ihm ungewöhnliche Geschichten zu schreiben.

– Fazit –

Eine klare Leseempfehlung für alle, die spannende Geschichten mit überraschendem Ausgang lieben.

Eine Novelle lässt sich innerhalb von wenigen Stunden lesen. Sie ist also besonders für diejenigen geeignet, die nur wenig Zeit dazu haben. Auch wenn die Texte kürzer sind als bei den meisten Büchern, fesseln sie den Leser von Anfang an. Die besondere Stärke liegt in den Figuren, die dem Leser schnell ans Herz wachsen.

Autor

Brandon Sanderson, 1975 in Nebraska geboren, schreibt seit seiner Schulzeit phantastische Geschichten. Er studierte Englische Literatur und unterrichtet Kreatives Schreiben. Sein Debütroman »Elantris« avancierte in Amerika auf Anhieb zum Bestseller. Seit seinen Jugendbüchern um den jungen Helden Alcatraz und seiner großen Saga um die »Kinder des Nebels« gilt der junge Autor auch in Deutschland als einer der neuen Stars der Fantasy. Er wurde auserwählt, Robert Jordans großen Fantasy-Zyklus »Das Rad der Zeit« fortzuschreiben. Brandon Sanderson lebt mit seiner Familie in Provo, Utah.

Infos

Originaltitel: The Emperor’s Soul, Infinity Blade – Awakening, Legion
Reihe: –
Genre: Fantasy
Zielgruppe: ab 14 Jahren
Verlag: Heyne Verlag
Format: Taschenbuch, 448 Seiten
Erscheinungsdatum: 21.07.2014
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3-453-31524-2

Christians Bewertung: 4 von 5 Sternen!

(Christians Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

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