Das Ende der Reise

Im Kampf um die Kräfte des Guten treten Elena und ihre Gefährten ein letztes Mal gegen den Herrn der Dunklen Mächte an – und diese Konfrontation stellt alles bisher Erlebte in den Schatten. So weit so gut. Doch da wäre mehr drin gewesen! Die Bände 1-3 des Alasea Zyklus‘ waren ein großer Lesespaß: kurzweilig, episch, actionlastig – typischer oberflächlicher Mainstream eben, aber nichtsdestotrotz seeehr unterhaltsam. ;) Danach geht es leider bergab…

Im 4. Band wurden die Protagonisten von einem Ort zum nächsten gescheucht; die Handlung raste so schnell voran, dass keine Stimmung aufkommen wollte (und konnte). Zudem ähnelten sich die Handlungsstränge enorm, was wiederum zu einem äußerst geradlinigen und vorhersehbaren Plot führte…

Beim abschließenden Band der Serie gibt es mehr oder weniger die selben Probleme! Eine Schlacht wird von einer Schlacht abgelöst wird von einer Schlacht abgelöst wird von einer Schlacht abgelöst wird von einer Schlacht abgelöst wird von einer Schlacht abgelöst – kurz und knapp: es wird sehr viel gekämpft xD Und so gerne ich auch Bücher lese, die von einer zünftigen und epischen Schlacht handeln, muss ich an dieser Stelle Tadelnd den Zeigefinger heben.  

Wo war die Charakterentwicklung? Wo war die emotionale Bindung? Die Geschichte war furchtbar gehetzt und lies kaum Raum für die freie Gestaltung. Beispiel: Der Leser muss in das Buch der Entscheidungen etliche Verluste von Charakteren ertragen. Anstatt die Tode in ein emotional ergreifendes Ereignis zu verwandeln, gehen die Sterbeszenen ruck-zuck über die Bühne und werden danach mit Wort mehr erwähnt.   Generell hakt der Autor wichtige Handlungselemente zu schnell ab und schöpft so das vorhandene Potenzial in keinster Weise aus. So hat mich auch die Einführung eines neuen Charakters mehr verwirrt als zufrieden zurückgelassen. Es schien immer so, als wollte James Clemens die Geschichte der Figur noch weiterführen, doch im letzten Moment hat er sich (aufgrund des Zeitdrucks?) dagegen entschieden und sich für ein kurzes und schmerzloses Ende entschieden.

Überhaupt das Ende! Es ist nicht schlecht, aber es beantwortet die vielen entstandenen Fragen nur unzureichend. Ich hätte so gerne erfahren, wie das Leben von Elena, Er’ril und den restlichen Gefährten nach Das Buch der Entscheidung weiterging!

Noch etwas zum Thema Ende: Den finale Kampf gegen den Herrn der dunklen Mächte war meiner Meinung nach ein wenig enttäuschend und unspektakulär. Letztendlich waren die Auflösung des Bösewichts und die seiner Motive auch ziemlich klischeehaft und plump – da hätte ich bei Weitem etwas Komplexeres und weniger Offensichtliches erwartet!

Fazit  

Nun gut, ich will nicht (zu viel) klagen ;) Die Reihe hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert und ich werde sie mit Sicherheit nicht so schnell vergessen.

Vor längerer Zeit hieß es einmal, dass der Autor an einer Fortsetzungsreihe schreiben würde. (Wer die Reihe beendet hat, weiß höchstwahrscheinlich, zu welcher Zeit das Prequel einsetzen würde ;) Spoiler markieren: Nach dem Erlischen des Hexensterns) Nach annähernd 10 Jahren hat sich aber noch nicht viel getan, daher vermute ich, dass es sich lediglich um ein Gerücht handelt. Schade eigentlich!
Anmerkung

Auf Deutsch ist der Alasea Zyklus – im Moment – anscheinend vergriffen. Wer also Interesse an der Reihe hat, wird mit hohen Preisen (oder mit der Englischen Ausgabe) Vorlieb nehmen müssen.

Lisas Bewertung: 3,4 von 5 Sternen!
(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

Auf den ersten Blick  

Das Motiv mit den schneebedeckten Berggipfeln ist ganz nett – aber was soll dieser Rahmen mit der billigen, grünen Farbe??? Dazu noch die gelbe Schrift… *kopfschüttel* Viel zu bunt und unharmonisch…

Infos

Titel: Das Buch der Entscheidung  

Originaltitel: Wit’ch Star  

Autor/in: James Clemens  

Reihe: Alasea Zyklus Band 5

Verlag: Heyne

Redaktion von Beste Bücher