Rezension von Lisa

Wer mit dem Feuer spielt…

Inhalt

Ash Wilde hat kein leichtes Leben: Sie ist eine Außenseiterin, ihr Freund betrügt sie, und ihre Schwester Eve ist ein richtiges Miststück. Nach einem schlimmen Unfall, der für eine Mitschülerin tödlich endet, zieht Ash sich in ein Internat zurück – so weit weg von ihrem alten Leben und ihrer Schwester wie nur möglich.

Doch gerade als es für sie richtig gut läuft – mit einem tollen Freund, einem Platz im Tennisteam –, erfährt Ash, dass sie eine polynesische Vulkangöttin ist. Und damit fängt der Ärger erst richtig an: Auf wessen Seite wird sie sich stellen? Ihre Schwester Eve hat bereits die dunkle Seite gewählt, und Ash soll ihr folgen. Doch Ash weigert sich, ihr nachzugeben, und beschwört einen Kampf herauf, in dem sich die beiden zum letzten Mal gegenüberstehen werden …

Auf den ersten Blick  

Mir gefällt das Cover wirklich gut. Das Motiv ist eine willkommene Abwechslung zu den belanglosen Mädchengesichtern, die sonst auf den Titelblättern zu sehen sind. :) Die warmen feurigen Farben spiegeln den Inhalt sehr treffend wieder und das geschwungene Muster stellt sofort eine Verbindung zu der polynesischen Kultur her.     

Unterhaltsames Debüt  

Innovationen sucht man ja oft vergeblich. Das Jugendbuch Genre wird beherrscht von Vampirromanen, Werwolfsromanen, Engelsromanen usw. Anfangs noch ganz nett und erheiternd, wird man dieser Dutzendware bald überdrüssig.  Umso mehr freut sich der Leser dann, wenn er ein Buch findet, das mit einer pfiffigen und unverbrauchten Grundidee daherkommt! Tja, was soll ich dazu noch groß dazu sagen? Wildefire ist so ein Buch.  

Karsten Knights Debüt handelt von der 16-jährigen Ashline Wilde, die plötzlich erfährt, dass sie eine polynesische Vulkangöttin ist. Als bekennender Fan der antiken Mythologie war mein Interesse sofort geweckt.   Beim Lesen des Prologs hat sich zuerst die Ernüchterung breit gemacht. Die Schlägerei Szene war unrealistisch/übertrieben und der hohe Gewaltgrad unnötig. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass einige Leser dadurch eher abschreckt (anstatt zum Weiterlesen animiert) werden. Verlasst euch also nicht auf die Leseprobe. Nach den ersten 50 Seiten wird das Buch viel viel besser!   Richtig spannend wird Wildefire dann ab Seite ca. 150, als Ash und ihre Mitschüler von ihrer „Bestimmung“ erfahren: sie sind reinkarnierte Götter!

Dabei widmet sich das Buch nicht nur – wie vorher angenommen – dem polynesischen Götterpantheon, sondern auch den Sagengestalten aus anderen Kulturkreisen. Jeder der Götter hat eine bestimmte Fähigkeit wie zum Beispiel das Kontrollieren von Feuer, den Pflanzen oder dem Wetter.   Insgesamt ein wirklich schönes Konzept, bei dem auch Fans von X-Men ihre helle Freude haben werden!   Meiner Meinung nach hätte der Fokus ruhig noch mehr auf der Mythologie liegen können…. aber was nicht ist, kann ja (in den nächsten zwei Bänden) noch werden! ;)   Das Erzähltempo von Wildefire war perfekt! Neben den „Alltagssorgen“ eines Teenagers gibt es einige spannende Kämpfe, romantische Szenen und gelegentliche Rückblenden.

Die einzelnen Erzählelemente wechseln sich in einem stetigen Rhythmus ab, sodass das Buch nie langweilig wird bzw. überhastet wirkt. Positiv hervorzuheben wäre noch die multikulturelle Gemeinschaft: die Protagonisten stammen unter Anderem aus Haiti, Japan, Ägypten und Griechenland. Toll! Leider gibt es noch viel zu wenig Bücher, deren Figuren einen so vielfältigen, ethnischen Hintergrund haben. Hoffentlich nehmen sich einige Autoren Wildefire zum Vorbild!  Mit den Charakteren selbst konnte ich allerdings nicht viel anfangen. Hier fehlte das gewisse Etwas, um die Figuren „zum Leben zu erwecken“. Ashs Freunde hören sich mehr oder weniger alle gleich an und bleiben für den Leser unzugänglich/unsympathisch. Schade!

Fazit  

Wildefire hat noch jede Menge ungenutztes Potenzial und ich bin gespannt, was der Autor sich noch alles einfallen lässt. Gerade die letzten Kapitel lassen die Erwartungen in die Höhe schnellen! :)

Zum Ende muss aber noch eins erwähnt werden: Wer Probleme mit einer harschen Gewaltdarstellung und vulgärer Sprache hat, wird mit Wildefire nicht glücklich werden. Für alle anderen ist Karsten Knights Debüt jedoch ein kurzweiliger und erfrischender Lesespaß, den man nicht so schnell vergessen wird ;)

Lisas Bewertung: 3,8 von 5 Sternen!

(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

Infos

Titel: Wildefire – Göttin des Vulkans  

Originaltitel: Wildefire  

Autor/in: Karsten Knight  

Reihe: Wildefire #1

Verlag: Piper

Format: Klappenbroschur, 405 Seiten  

Erscheinungsdatum: 29.09.11

Preis: 15,99€

ISBN: 3492702376

 

Redaktion von Beste Bücher