Rezension von Annemarie

Warum verhält sich der Hund so, wie er sich verhält? Die Autoren dieses Buches, Laurent Amann und Asim Aliloski, vertreten die Auffassung, dass der Hund erheblich vom inneren Gemütszustand des Besitzers beeinflusst wird und diesen widerspiegelt. Und genau davon handelt ihr Buch auch.

Das Werk besteht aus sechs Kapiteln, die jeweils in mehrere Unterkapitel unterteilt sind, sowie Vor- und Schlusswort. Die ersten drei Kapitel lauten „Versetzen Sie sich in die Pfoten des Hundes“, „Entdecken Sie die spirituelle Seite Ihres Hundes“, „Was Sie von Ihrem Hund lernen können – der Hund als Coach und Guru“. In den folgenden Kapiteln werden etwaige Probleme mit dem Hund konkreter behandelt, es wird erläutert, worauf diese beruhen und Lösungen werden gezeigt. So behandelt das vierte Kapitel das „Selbst-Coaching für Hundebesitzer“, das fünfte das „ganzheitliche Praxis-Coaching […] bei den häufigsten Verhaltensproblemen“ und das sechste die „spirituelle Heilung für Mensch und Tier“. An einigen Stellen im Buch sind Ratschläge stichwortartig dargestellt. Dies bewirkt eine bessere Übersichtlichkeit. An einigen anderen Stellen sind vom Leser schriftliche Eintragungen zu machen.

Rezension

Ich hatte mich sehr auf die Lektüre dieses Buches und war offen gesagt ziemlich enttäuscht, als ich es las. Ich hatte erwartet, dass dieses Buch von Hundeexperten verfasst ist, die zumindest halbwegs wissenschaftlich fundiert und logisch Einzelheiten der Beziehung Mensch – Hund aufzeigen. Stattdessen ist das Buch sehr spirituell und esoterisch verfasst. Ich hatte oft das Gefühl, dass die Autoren nicht wirklich Ahnung von dem hatten, was sie schreiben, sondern einfach nur ihren esoterischen Kram auf die Mensch-Hund-Beziehung übertragen wollen. Nun halte ich von Esoterik nicht viel, zumal die ganzen Erläuterungen im Buch keinerlei fundierte Grundlage haben.

Im Buch wird einem zum Beispiel beigebracht, wie man mithilfe von Räucherstäbchen Kontakt mit dem Bewusstsein des verstorbenen Hundes aufnimmt oder wie man sich im Kopf seinen „magischen Hund“, ein Tier, das einem Kraft geben soll, erschafft. Spätestens da konnte ich die Autoren sich mehr ernst nehmen. Ich meine damit jetzt nicht, dass gar nichts Vernünftiges und Brauchbares in dem Buch steht. Nur das ist eben so esoterisch verpackt, dass esoterisch nicht interessierte Personen bis dorthin wahrscheinlich gar nicht erst lesen.

Was ich auch sehr vermisst habe, sind die Fallbeispiele. Wenn die Autoren eine Problemlösung beschreiben, würde ich doch gerne anhand eines tierischen Fallbeispiels erfahren, wie die Problemlösung konkret aussieht. Das veranschaulicht das Ganze nicht nur, es bewirkt auch, dass die Autoren etwas glaubwürdiger rüberkommen, wenn ihnen schon jegliche wissenschaftliche Grundlage fehlt. Aber nein – kein einziges Fallbeispiel ist in dem Buch zu finden. Und das fand ich wirklich schade. Denn so konnte ich den Autoren ihre Theorien einfach nicht abnehmen.

So denke ich, dass esoterisch angehauchte Personen mit diesem Werk ein gutes Grundlagenwerk haben. Nur – wer auf nachprüfbare Fakten setzt und Räucherstäbchen allenfalls benutzt, um an Sommerabenden nervige Insekten zu vertreiben, sollte sich tunlichst von dieser Lektüre fernhalten.

Fazit

Wer esoterisch angehaucht ist und auf esoterischer Basis seine Beziehung zum eigenen Vierbeiner verstehen und vielleicht auch verbessern möchte, kann in diesem Buch sicherlich eine hilfreiche Unterstützung finden. Wer von Esoterik hingegen nichts hält und lieber auf nachprüfbare Fakten setzt, sollte dieses Werk besser nicht lesen.