Rezension von Annemarie

Ein Leben ohne Technik erscheint und jüngerer Generation oft ziemlich seltsam. Morgens als ersten Gegenstand das Smartphone in der Hand, in einer freien Minute zwischendurch mit ein paar Freunden über WhatsApp plaudern, kurz mal wieder bei Facebook reinschauen und sehen, was die Freunde so alles treiben, das ist für uns selbstverständlich. Und bequem. Dass die „schöne neue Welt“ aber auch ihre Schattenseiten hat, erläutert der Autor dieses Buches, der Ex-Chefredakteur der AZ Nürnberg, Journalist und Autor des Spiegels Bestsellers „Bin ich denn der Einzigste hier, wo Deutsch kann?“ Andreas Hock, in diesem Werk. Dabei hebt er nicht mahnend den Zeigefinger, sondern schreibt eher augenzwinkernd über die ganzen Skurrilitäten und Verrücktheiten, aber auch über die Nachteile, die all die neuen Medien mit sich bringen.

Das Buch besteht aus zwölf Kapiteln. Sein Vorwort wurde von der bekannten Kabarettistin Monika Gruber verfasst. Je Kapitel wird zumeist ein Medium kritisch beleuchtet, etwa das Smartphone, Facebook oder Tinder. Zwischendurch erzählt Hock immer wieder, wie er früher ohne all diese Medien ge- und überlebt hat und bringt oft kleine Episoden und Beispiele mit ein, die die Nachteile des Mediums anschaulich beschreiben und sie quasi greifbar machen.

Rezension

Hock ist, anders als ich, in der Steinzeit aufgewachsen. Er hatte in seine Kindheit kein Internet, ja noch nicht einmal ein Mobiltelefon. So merkwürdig es klingen mag – zum ersten Mal habe ich wirklich verstanden, wie eine solche Jugend aussieht. Und ich muss sagen, so schlecht klingt das Ganze eigentlich gar nicht. Viele Verrücktheiten, die Hock im Buch erläutert, waren mir so bislang nicht deutlich und klar. Schon beim Vorwort, das von einer Kabarettistin verfasst wurde, merkt man, dass das Buch eher humorvoll geschrieben ist und der Autor die ganze Situation mit einem schmunzelnden Auge betrachtet.

Der Leser bekommt im Buch umfangreiches Faktenwissen vermittelt, das aber nicht trocken ist, sondern ziemlich interessant und lebendig geschrieben ist. Und – ganz entscheidend – man blickt hinter die Kulissen unserer (Schein-)Welt und lernt, das Ganze kritisch zu betrachten. Versteht mich bitte nicht falsch – Andreas Hock legt es nicht darauf an, einem den Umgang mit den neuen Medien zu verbieten; er informiert nur, sorgt dafür, dass man das Ganze vielleicht etwas kritischer betrachtet und überlässt es dem Leser selbst, seine Konsequenzen daraus zu ziehen.

Nun zum Schreibstil: Man merkt, dass Hock das Schreiben humorvoller Texte im Blut liegt. So schafft er es, dieses eigentlich doch recht ernste Thema irgendwie dennoch fröhlich und launig rüberzubringen, sodass man das Buch immer gerne zur Hand nimmt. Da jedes Kapitel für sich eine abgeschlossene Einheit darstellt, kann man Hocks Buch in mehreren kleinen Etappen zwischendurch lesen.

Fazit

Ein launiges kleines Büchlein über den alltäglichen Wahnsinn unserer neuen Medien. Es klärt faktenreich und doch humorvoll geschrieben über die Medien auf und schafft im Grunde genommen auch eine Brücke zwischen der älteren und der jüngeren Generation. Daher nicht nur zur Aufklärung für Jugendliche und jüngere Erwachsene zu empfehlen, sondern auch für die, die nicht verstehen, was an den neuen Medien so packend und faszinierend sein soll.