Rezension von Annemarie

Rom. Ein Mysterium, das uns seit Jahrtausenden in seinen Bann zieht. Der Aufstieg von einem kleinen Kaff nahe dem Tiber hin zu einer Großmacht, die das gesamte Mittelmeer beherrscht, scheint unglaublich. In diesem Buch wird die Geschichte Roms von seiner Gründung bis zum Ende der Republik im ersten Jahrhundert vor Christi Geburt beleuchtet. Dabei stellt das Werk keine zusammenhängende chronologisch erzählte Geschichte dar, vielmehr ist es im Grunde genommen als Aufsatzsammlung zu betrachten. Jeder Aufsatz hat ein bestimmtes Schwerpunktthema, mit dem sich der Autor näher auseinandersetzt.

Gegliedert ist das Buch in insgesamt vier Teile, die „Vom Königtum zur Republik“, „Vormacht am Mittelmeer“, „Kulturnation Rom“ und „Der Zerfall der Republik“ lauten. Diese vier Teile sind chronologisch aufgebaut. In diesen befinden sich die insgesamt 33 Aufsätze, die von 28 unterschiedlichen Autoren verfasst wurden.

Vereinzelt sind Schwarz-Weiß-Bilder im Text vorzufinden, der vordere Einband ist mit einer Farbtafel über das römische Heer und der hintere mit einer Farbtafel über das Forum Romanum gefüllt.

Rezension

Um es vorweg zu sagen: Wer sich mit der Antike nicht einigermaßen auskennt und zumindest ein bisschen latinophil ist, wird mit diesem Werk nicht glücklich werden. Wer die Begriffe Sulla, Pompejus oder Caesar vor allem mit Hundefuttermarken assoziiert, sollte sich tunlichst nach einem anderen Buch umschauen. Denn ein Grundwissen über die Antike wird schon benötigt, um die Aufsätze zu verstehen. Hat man dieses allerdings, sind die Aufsätze ausgesprochen angenehm und gut zu lesen.

Um hier noch gleich mit einem zweiten Missverständnis aufzuräumen: Man findet in diesem Werk keine vollständige Erzählung der römischen Geschichte, das Wissen darüber wird vorausgesetzt und einige Aspekte oder Personen näher beleuchtet.

Trotz der vielen unterschiedlichen Autoren gab es für mich keinen Aufsatz, der vom Stil her deutlich schlechter war als die anderen. Alle Aufsätze waren sehr gut und unterhaltsam zu lesen und entbehrten doch nicht wissenschaftlicher Neutralität und Korrektheit. Jeder Aufsatz war sehr spannend und brachte auch für mich – eine bekennende Liebhaberin der römischen Antike – noch so einiges Neues und bisher Unbekanntes ans Licht. Auch auf einige Kuriositäten und Skurrilitäten wurde nicht verzichtet.

So hat mir das Werk von allen Büchern über die römische Antike, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, tatsächlich am besten gefallen. Geschichtlich – besonders an der Antike interessierten Menschen, die eine interessante, unterhaltsame Lektüre mit besonderen Fakten abseits des geschichtlichen Mainstreams suchen, empfehle ich dieses Buch daher uneingeschränkt weiter. Besonders „alte Latein-Hasen“, die meinen, dass sie schon alles über den Aufstieg des römischen Reiches wissen, können in diesem Werk noch einige Neuigkeiten erfahren.

Fazit

Für alle Fans der römischen Antike, die eine gut lesbare Lektüre mit neuen interessanten Informationen über das römische Reich suchen, ein ausgezeichnetes Werk.