Rezension von Annemarie

Physik und Philosophie gehören nicht zusammen? Von wegen! In einer Zeit, in der die Physik ganz neue Dimensionen erschließt – sowohl unglaublich kleine, als auch unvorstellbar große – und dabei mit ihren Interpretationen oft an die Grenzen des für einen Menschen Verständlichen kommt, ist kaum eine Naturwissenschaft dermaßen eng mit den grundlegenden Fragen des Lebens korreliert wie die Physik.

An dieses Thema wagt sich Stefan Klein, der erfolgreichste Wissenschaftsautor in deutscher Sprache. Viele seiner Bücher sind Bestseller, darunter „Die Glücksformel“, Da Vincis Vermächtnis“ und „Der Sinn des Gebens“. Er bringt die teilweise doch recht abstrakten physikalischen Theorien und Erkenntnisse mit den „normalen“ Themen, die uns Nicht-Physiker geschäftigen in Verbindung und zeigt auf, wie neue Erkenntnisse aus der Physik das eigene Weltbild grundlegend verändern können.

Der Band besteht aus zehn Kapiteln, darunter „Die Poesie der Wirklichkeit“, „Der Weltgeist scheitert“ und „Warum es uns gibt“. Ein 18 Seiten langes Anmerkungsverzeichnis in kleiner Schrift bildet den Abschluss des Büchleins.

Rezension

Kleins Schriften begeistern. Er schafft es, seine Faszination für die Geheimnisse dieser Welt dem Leser weiterzugeben und bei diesem ebenfalls wachzurufen. Zudem bringt er auch die komplexesten wissenschaftlichen Themen für Laien recht gut verständlich herüber. Man sollte aber schon wissen, dass es sich bei diesem Werk um eine naturwissenschaftliche Schrift handelt. Zudem sind die behandelten Themen alles andere als simpel – im Gegenteil, es handelt sich bei den erläuterten Themen um hochgradig komplexe, die Entdeckungen als Grundlage haben, welche von Physikern erst vor kurzem gemacht wurden.

Daher sollte man das Buch nur dann lesen, wenn man wirklich hellwach und in der Lage ist, die komplexen Themen zu verstehen. Als Bettlektüre eignet sich dieses Büchlein deshalb trotz seiner geringen Größe aus meiner Sicht nicht. Ausgesprochen gut hat mir der Einband mit seinen goldenen, glänzenden leicht abstrahierten Planeten gefallen. So erscheint das Buch von außen sehr hübsch und hochwertig. Gut gefiel mir auch das Lesezeichenbändchen. Aufgrund seiner geringen Größe und seiner hochwertigen Äußeren eignet sich das Büchlein auch gut als Geschenkbuch für physikalisch und philosophisch Interessierte.

Allerdings finde ich das Buch überteuert. Hochwertiges Layout und Bestsellerautor hin oder her – 20 Euro sind für ein Büchlein, das gerade einmal so groß ist wie eine Männerhand und ohne Anmerkungen nur 207 Seiten Text hat, meiner Meinung nach einfach zu viel.

Fazit

Ein hochpreisiges Büchlein von einem hochklassigen Autor über die existentiellen Fragen und das Universum. Für alle Neugierigen zu empfehlen, die ein etwas anspruchsvolleres naturwissenschaftliches Buch lesen und ihren Horizont erweitern wollen.