„Rezension“ klingt schon so abgehoben, „Buchbesprechung“ oder „Buchkritik“ klingen noch viel schlimmer. Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach – ich lese ein Buch und hinterher gebe ich anderen in eigenen Worten eine Zusammenfassung und eine Bewertung.

Aber: Bei der geschriebenen Rezension sollte man schon eine Struktur einhalten, sonst wird es unübersichtlich und der Mehrwert geht verloren. Hier sind 12 gute Tipps für eine gelungene Rezension, die sich bewährt haben:

1) Überlege Dir, wer Deine Zielgruppe ist.

Für wen schreibst Du? Für Jugendliche? Akademiker? Lehrer? Es gibt einen guten Grund, weshalb Rezensionen von privaten Blogs im Internet oft häufiger gelesen werden, als die Rezensionen der großen Zeitungen: Die lesen sich oft, als seien Sie für Professoren geschrieben worden!

2) Schreibe einfach und klar.

Das ist gar nicht so einfach, wie geht das? Verwende kurze Sätze. Mach lieber mal aus einem Bandwurmsatz zwei Einzelsätze. Versuche nicht, mit besonders ausgeklügelten Fremdwörtern zu beeindrucken. Und schreibe chronologisch, das heißt zeitlich aufeinander aufbauend.

3) Zeige Emotionen!

Viele denken, eine Rezension muss super sachlich sein, damit sie seriös ist. Und wenn Du für die Schule schreibst, ist das auch o.k. Aber wenn Du für einen Blog schreibst, dann darf auch die Emotion rüberkommen. Warst Du beim Lesen des Buches gerührt? Empört? Wütend? Wenn Du den Leser so „mitnimmst“, dann hinterlässt Deine Rezension mehr Eindruck, als andere im Netz.

4) Schreibe nicht zu lang!

Viele Rezensionen im Internet sind so lang, dass man als Leser denkt: O.K., dann kann ich auch gleich das ganze Buch lesen. Zu kurz sollte es natürlich auch nicht sein, sonst mangelt es an Substanz. Prägnant und treffsicher sollst Du sein – überlege Dir was Du sagen möchtest und bringe die Botschaft dann auf den Punkt.

5) Verwende eine klare Struktur mit Zwischenüberschriften.

Nimm unsere Rezensionen als Beispiel (Bsp. Das Schicksal ist ein mieser Verräter), da findest Du eine klare Überschrift und weisst auch sonst in jedem Abschnitt, was Dich erwartet. Die übliche Struktur geht so: a) Inhalt (oder Zusammenfassung) b) Bewertung (oder Rezension, oder Meinung, etc.) c) evtl. noch Fazit.

6) Verwende Bilder!

Niemand mag Textwüsten. Wenn Du Bilder vom Buch hast (Vorsicht: Copyright) ist es prima. Manche stellen einfach mit Freunden Szenen nach und fotografieren diese oder arrangieren etwas mit Legofiguren. Sei kreativ!

7) Sei auch mal kritisch.

Rezension_BuchbesprechungViele schreiben auf ihre Blogs „Ich mach keine Verrisse“. Schön und gut, aber die wenigsten Werke sind immer nur toll. Wenn ein Charakter unsysmpathisch ist, sagt das ruhig. Ist die Einleitung langatmig? Teil es mit – so bist Du authentisch und klingst nicht wie ein Verlagsangestellter. Die Gesamtrezension kann dann ja immer noch positiv sein.

8) Recherchiere!

Du hast natürlich das Buch gelesen, aber Du kannst noch zusätzlich ein paar Infos zusammentragen, so wie in unseren Infokästen.  Ein paar Klicks auf die Verlagswebsite, einschlägige Wikipediaartikel, so aufwendig ist das nicht. Und der Leser hat den Mehrwert!

9) Traue Dir eine Bewertung zu.

Nimm Sterne, Punkte was auch immer. Sei nicht „wischi-waschi“, sondern teile in einigen Kategorien (Spannung, Stil, Ratgeber, etc.) mit, was Du davon hältst. Dem Leser ist schon klar, dass das Deine subjektive Meinung ist. Marcel Reich-Ranicki hat auch nur seine Privatmeinung!

10) Copyright, Copyright, Copyright!

Wenn Du für die Schule abschreibst, kann das schon mal auffliegen und die Note leidet. Aber wenn Du für Deinen Blog abschreibst – und sei es nur ein Absatz – dann findet man das leicht über spezielle Suchmaschinen raus. Und dann flattert irgendwann ein Anwaltsschreiben mit mehreren Tausend € Abmahnkosten ins Haus. Bei Bildern haben das viele verstanden, beim Text, dem sogenannten „Content-Klau“ aber noch nicht.

11) Stil

Versuche auch selbst, in einem netten Stil zu schreiben. Flüssige Sätze, nicht zu lang, gerne emotional (siehe oben). Wenn Du Dich bemühst, wirst Du mit der Zeit bessere Rezensionen verfassen und Stammleser gewinnen. Üben kannst Du hier.

12) Verrate nicht das Ende!

Das geht höchstens bei Klassikern, die man ohnehin kennt. Du kannst auch eine Unterüberschrift einfügen: „Vorsicht Spoiler – hier nicht weiterlesen, wenn Du das Ende noch nicht kennst“.

Siehe auch: 8 bewährte Tipps: Wie schreibt man eine Inhaltsangabe? 

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