Die Edition|Werke der Weltliteratur hat den Anspruch, eine der größten und vollständigsten Sammlungen klassischer Literatur in deutscher Sprache zu sein. Nach und nach versammelt der Gröls-Verlag hier nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ von Goethe bis Schiller, sondern auch weniger bekannte Kleinode der vergangenen Jahrhunderte. Möchten Sie also Ihre Bibliothek um einige unerwartete Titel bereichern? Stöbern Sie in den Titeln. Sie werden tolle Funde machen – garantiert!

1 Kindergeschichten - LOUISE ANKLAM

„Louise Anklam hatte denkbar schlechte Startvoraus- setzungen ins Leben. Als Tochter eines Pfarrers in Posen geboren, früh verwaist und völlig mittellos, gelang ihr nur mithilfe ihrer schriftstellerischen Begabung und ihrer ausschweifenden Phantasie der Aufstieg zur Kinder-buchautorin, die bis heute, weit über ihren Tod hinaus, gelesen und vorgelesen wird. Lesen Sie Louises Geschichten und helfen Sie, ihr Andenken zu bewahren!“

2 Neues Organon - FRANCIS BACON

„Lesen Sie novum organum scientiarum in deutscher Übersetzung – das philosophische Hauptwerk von Francis Bacon und prüfen Sie aus erster Hand, ob Bacon seinem Ruf gerecht wird, als ein Vorkämpfer der Aufklärung und der Vernunft zu gelten.“

3 Hermann Hesse - Hugo Ball

„Wer hätte Hermann Hesses Biografie besser schreiben können als sein Zeitgenosse, Freund und Literaturkenner Hugo Ball? Ball führt Sie mit großem erzählerischen Geschick durch Hesses Familiengeschichte und macht Sie mit seinem Werk vertraut, wie es vielleicht niemand sonst vermag.“

4 Glanz und Elend der Kurtisanen - Honoré de Balzac

„Die Kurtisane Esther liebt den jungen Dichter Lucien, doch der reiche Pariser Bancier Nucingen will Esther um jeden Preis für sich. In „Glanz und Elend der Kurtisanen“ porträtiert Balzac die Gauner seiner Zeit ebenso wie das französische Justizsystem und die Pariser Gesellschaft. Seine Pointen zur vernichtenden Urgewalt der Leidenschaft sind heute so aktuell wie damals. Klare Leseempfehlung!“

5 Katharina von Medici - Honoré de Balzac

„Kaum ein mittelalterlicher Name genießt ähnliche Bekanntheit wie jener der einflussreichen florentinischen Familie der Medici. Eine Dynastie, mit der gemeinhin Kunst und Kultur verbunden wird. Balzacs Roman „Katharina von Medici“ verarbeitet allerdings ein weitaus weniger glanzvolles Ereignis: Katharinas Befehl, in der berühmt gewordenen Bartholomäusnacht tausende Hugenotten abzuschlachten und die daraus resultierenden Pogrome und Folgen für ganz Europa. Ein fesselnd geschriebenes und zugleich lehrreiches Werk.“

6 Vater Goriot - Honoré de Balzac

„Vater Goriot liebt seine hoffnungslos verzogenen Töchter mit selbstzerstörerischer Hingabe und gibt darüber sein Vermögen dahin – arm und allein stirbt er schließlich in seiner Dachkammer. Hier ist es wieder, Balzacs Urmotiv: Unsere Leidenschaften können unser größter Antrieb sein und zugleich unser Untergang.“

7 Das Feuer - Henri Barbusse

„Mit schmerzhafter Eindringlichkeit beschreibt Barbusse seine Eindrücke des ersten Weltkriegs. Mühevolle Schanzenarbeit, stundenlange Irrmärsche durch die Dunkelheit und allgegenwärtiger Tod – Barbusse nimmt dem Krieg jegliche fehlgeleitete Romantik, die doch so viele junge Männer seiner Zeit mit naiver Begeisterung in den Krieg ziehen ließ.“

8 Das Große Welttheater - Pedro Calderón de la Barca

„Jedes spanische Schulkind kennt ihn, zugleich wird er außerhalb Spaniens nur noch wenig gelesen – zu Unrecht! Lehnen Sie sich zurück und lassen Sie mit „Das große Schauspiel“ Pedro Calderón de la Barcas vielleicht berühmtestes Stück und zugleich eines der wichtigsten Werke der spanischen Literatur auf sich wirken.“

9 Das Leben ein Traum - Pedro Calderón de la Barca

„König Basilius aus Polen zwischen Vernunft und Aufklärung. Wird er seinem Sohn den Thron versagen, weil Wahrsager ihm davon so dringlich abrieten? Und wie wird der Sohn schließlich nach Jahren der unverdienten Kerkerhaft auf die ausgeklügelte Prüfung reagieren, die ihm der Vater stellt?“

10 Robinson der Jüngere - Joachim Heinrich Campe

„Dem Urvater der Verleger-Dynastie Campe lagen in erster Linie Kinder am Herzen. Ihnen zuliebe leistete er Unglaubliches. Er gründete nicht nur ein eigenes, fortschrittliches Internat bei Hamburg. Als er gewahr wurde, dass es keine wirklich auf Kinder zugeschnittene Literatur gab, gründete kurzerhand mit dem vorliegenden Werk das Genre der Jugendliteratur.“

11 Germanische Götter- und Heldensagen - Felix und Therese Dahn

„Germanische Götter- und Heldensagen sind wieder in Mode, seit Marvel uns mit schöner Regelmäßigkeit Thor, Loki und andere Protagonisten aus Walhall ins Kino bringt. Lesen sie hier direkt bei der Quelle nach: Felix und Therese Dahn legen in „Walhall“ die bis heute eindrucks-vollste Sammlung germanischer Sagen vor.“

12 La Vita Nuova - Dante Alighieri

„In Vita Nova, seinem Jugendwerk, schildert uns Dante in der Tradition mittelalterlicher Minnedichtung seine Leidenschaft für Beatrice und die erneuernde Kraft der Liebe.“

13 Die Göttliche Komödie - Dante Alighieri

„Nirgendwo ist Dante wortmächtiger und poetischer als in seinem berühmten Hauptwerk. Die Göttliche Komödie ist bis heute ein Weltentwurf, der Künstler aller Genres von der Malerei, über die Literatur bis hin zum Kino inspiriert und prägt.“

14 Die besten Erzählungen - Alphonse Daudet

„Daudets Erzählungen aus der Provence sind zugleich ironisch und liebenswürdig, zugleich realistisch und warmherzig. Als bekennender marchand de bonheur der alten Schule fühlte er sich für das Glück seiner Leser verantwortlich – wir profitieren bis heute davon.“

15 Erotische Novellen - Elisabeth Dauthendey

„Das Erotische ist es, das den Teppich des Lebens mit den bunten lachenden und den düstern tragischen Farben durchwirkt. Ohne dies ewig bewegte Element bliebe dieser Teppich des Lebens immer nur der starre und dunkle Vorhang zwischen Sein und Sterben.“

16 Moll Flanders - Daniel Defoe

„Die Startbedingungen für Moll Flanders sind denkbar schlecht. Wer als uneheliche Tochter einer Diebin im Gefängnis das Licht der Welt erblickt, hätte es heute schon schwer. Im viktorianischen England Daniel Defoes gilt das erst recht. Doch Moll gibt nicht auf und steht nach jedem Rückschlag wieder im Ring. Wird Sie Ihr Glück trotz ihrer missgünstigen Umgebung erzwingen können?“

17 Robinson Crusoe - Daniel Defoe

„Mit Robinson Crusoe legte Defoe einen der bedeutendsten Romane der Weltliteratur vor. Er spielt dabei virtuos mit den Literaturgattungen, wie es nur ein Großautor vermag. Für heutige – übrigens auch junge – Leser ist dieser Roman nicht nur spannend, sondern zugleich ein Sittengemälde des damaligen kolonialen Empire. Eine derart geglückte Kombination aus Unterhaltsamkeit und Gelehrsamkeit kommt in dieser Form in der klassischen Literatur nur selten vor – von der modernen ganz zu schweigen.“

18 Schilfrohr im Winde - Grazia Deledda

„Deledda erhielt für dieses Werk zu recht den Nobelpreis für Literatur – liebevoll und mit tiefer Einsicht porträtiert sie die Menschen Sardiniens zwischen Schicksal und Liebe, Religiosität und Sinnlichkeit. Sie zeigt einer Welt-öffentlichkeit damit erstmals die poetische Schönheit ihrer Heimat und ihres Volkes.“

19 Eine Weihnachtsgeschichte - Charles Dickens

„Wer kennt nicht die Geschichte des Geschäftsmannes Ebenezer Scrooge, der Weihnachten hasst, ebenso wie die Menschen selbst und alles, was seiner Gier im Wege steht? Vergessen Sie den Film – lesen Sie das Original von Charles Dickens.“

20 Drei Weihnachtsgeschichten - Charles Dickens

„Drei Weihnachtsgeschichten, das sind: Der Behexte und der Pakt mit dem Geiste; Die Silvesterglocken; Auf der Walstatt des Lebens. Allen drei gemein ist das erzählerische Talent des Großliteraten Dickens und sein durch die Geschichten so liebenswürdig vorgetragener Appell, das Gute und Wahre der uns umgebenden Menschen wahrzunehmen und den Menschen mit Toleranz und Sanftmut entgegenzutreten.“

21 Oliver Twist - Charles Dickens

„Olivers Höhen und Tiefen in England zur Zeit der Frühindustrialisierung – Dickens‘ Realismus wühlte seine Zeitgenossen auf und der äußerst fesselnde Roman ist bis heute Vorlage für etliche Verfilmungen und Theater-adaptionen.“

22 Jacques der Fatalist und sein Herr - Denis Diderot

„Unnachahmlich sind die Dialoge zwischen den beiden Protagonisten über Willensfreiheit, Liebe und Vorher-bestimmung. Jacques, der Fatalist, ist eher ein Determinist und redet an gegen seinen Herrn, der dagegen ein hartnäckiger Verfechter der Willensfreiheit ist. Was die Figuren spannend macht, sind die wechselseitigen Widersprüche. Denn nicht nur Jacques Determinismus stößt an Grenzen, auch sein Herr zeigt einen seltsamen Kontrast zwischen theoretischer Willensfreiheit einerseits und dem mangelnden Willen, diese zu nutzen, anderer-seits.“

23 Die Nonne - Denis Diderot

„Berührend, tragisch, wunderbar – ob Diderot von persönlichen Umständen inspiriert war? Vieles spricht dafür – seine Schwester war dem Ursulinen-Orden beigetreten und starb dort in jungen Jahren.“

24 Werde, die du bist - Hedwig Dohm

„Hedwig Dohm war eine der ersten feministischen Autorinnen, die daran zweifelte, das geschlechts-spezifische Verhaltensweisen nur biologisch bedingt sind und brachte entschieden die kulturelle Prägung ins Spiel. Vieles, was uns heute die moderne Geschlechterforschung vermittelt, lässt sich im Kernbestand schon bei Dohm nachlesen.“

25 Der Brand der Cheopspyramide - Hans Dominik

„Hans Dominik, der erste große deutsche Science-Fiction-Autor. Mit „Brand der Cheopspyramide“ sieht er zwanzig Jahre vor Hiroshima mit prophetischer Klarheit die gewaltigen physischen und politischen Auswirkungen atomarer Waffen.“

26 Aufzeichnungen aus einem toten Haus - Fjodr Dostojewski

„Der fiktive Häftling Alexander Gorjßntschikow, der zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde, erfährt aufgrund seiner adligen Herkunft anfangs nicht nur durch das Personal Schikanen, sondern auch durch Mithäftlinge niederer Herkunft. Nun ist der Roman nicht nur in Dostojewski-Manier ebenso spannend wie eindringlich geschrieben – er enthält auch autobiografische Züge des zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilten Großliteraten.“

27 Der Spieler - Fjodr Dostojewski

„Leidenschaft, Status und Macht sind die zentralen Motive in Dostojewskis autobiografisch inspiriertem Roman über die charakterzersetzenden Einflüsse der Spielsucht. Wiewohl leidenschaftlich der jungen Polina zugewandt, entscheidet sich der Protagonist am Ende doch für das Spiel, von dem er mit Bestimmtheit weiß, dass es ihm nicht zuträglich ist.“

28 Die Sanfte - Fjodr Dostojewski

„Ein Witwer geht in seiner Wohnung neben der aufgebahrten Leiche seiner Frau auf und ab. Mit tiefenpsychologischen Einsichten, wie sie wohl nur Dostojewski literarisch zu Tage zu fördern vermochte, befasst er sich mit der kurzen gemeinsamen Zeit, die er mit seiner Gattin hatte, bevor er ihren Selbstmord verschuldete.“

29 Der Doppelgänger - Fjodr Dostojewski

„Der Kanzleibeamte Goljadkin steht eines Nachts seinem Doppelgänger gegenüber und schnell weicht Verblüffung der Panik: Der Doppelgänger bedroht Goljadkins Identität und so beginnt ein Kampf, an dessen Ende einer der Beiden in der Psychiatrie landet während dem anderen beruflicher und privater Aufstieg gelingt.“

30 Drei Novellen - Fjodr Dostojewski

„Dostojewskis Figuren drängen mit der Wucht und Komplexität ihres Gefühlslebens auf den Leser ein, dass ihm der Kopf schwirrt. Seien es die Liebenden bei „Weiße Nächte“ oder die beiden Freunde bei „Ein schwaches Herz“. „Christbaum und Hochzeit“ dagegen trägt im Schwerpunkt gesellschaftskritische Standpunkte vor.“

31 Erniedrigte und Beleidigte - Fjodr Dostojewski

„Erniedrigte und Beleidigte ist ein Roman über die Würde armer Menschen. Über die Unumstößlichkeit menschengemachter Hierarchien. Und über die zerstörerische Wucht leidenschaftlicher Liebe.“

32 Schuld und Sühne - Fjodr Dostojewski

„Rodion Raskolnikow ist jung, arm… und ehrgeizig. Er ist von der Idee überzeugt, dass sich „große Menschen“ nehmen müssen, was ihnen zusteht und dass sie das von den „kleinen Leuten“ unterscheidet. Es sei ihnen sogar erlaubt, „lebensunwertes“ Leben zu vernichten. Er argumentiert mit Feldherren wie Napoleon: Gehen sie als Sieger vom Platz, gedenkt die Geschichte ihrer Großtaten und nicht den vielen Tausend Morden, die damit einhergingen. Als er mit diesem Gedanken im Herzen eine alte Wucherin und deren Schwester tötet, merkt er jedoch, dass sich die menschliche Psyche nicht so ohne Weiteres auf diese wirre Logik einlässt.“

33 Das Tal der Angst - Arthur Conan Doyle

„Professor Moriarty, das „Zentralgehirn der Unterwelt“, sendet eine verschlüsselte Botschaft an den größten Detektiv der Literaturgeschichte. Und dann geschieht noch ein grausamer Mord. Wie kann das wohl zusammen hängen? Lassen Sie sich unterhalten und erstaunen von Sir Arthur Conan Doyle.“

34 Krambambuli und weitere Erzählungen - Marie von Ebner-Eschenbach

„Ein illoyaler Wilderer verkauft seinen treuen Jagdhund Krambambuli für ein paar Flaschen Branntwein an einen Jäger. Nur mit Mühe gewöhnt sich der Hund an seinen neuen Besitzer. Als der neue und der alte Besitzer eines Tages aufeinandertreffen, muss Krambambuli entscheiden, wem seine Treue gehört. Großartig erzählt von Marie von Ebner-Eschenbach.“

35 Das Gemeindekind - Marie von Ebner-Eschenbach

„Pavel Holub fällt einer Dorfgemeinde zur Last, weil sein Vater gehenkt wurde und seine Mutter im Kerker sitzt. Gegen alle Wahrscheinlichkeit gelingt Pavel der Aufstieg vom ungeliebten Gemeindekind zu einem respektierten Gemeindemitglied.“

36 Das Marmorbild - Joseph Freiherr von Eichendorff

„Vor den Toren der malerischen toskanischen Stadt Lucca müht sich unser junger Held, der Edelmann und Dichter Florio, zwischen sehnsuchtsvollen Träumen und der harten Realität zu unterscheiden. Da ist der Sänger Fortunato, der die Wirklichkeit repräsentiert und die Göttin Venus als Repräsentantin der schönen Träume.“

37 Aus dem Leben eines Taugenichts - Joseph Freiherr von Eichendorff

„Aus dem Leben eines Taugenichts ist Eichendorffs bedeutendste Novelle. Die Romantiker, lebensfroh und optimistisch, treten hier in wechselndem Personal gegen die Philister an, die ein kleinbürgerliches Spießerdasein führen, dabei aber irgendwie verlässlicher sind.“

38 Der Gaukler der Ebene - Carl Einstein

„Legenden zur Erschaffung der Welt, zur Dualität von Sonne und Mond und die Genese von Eisen: Einsteins einzigartige Mischung aus Märchen, Berichten und Erzählungen lädt den Leser ein, afrikanische Kultur first hand kennenzulernen. Denn wie lernen wir eine Kultur intimer und ursprünglicher kennen als durch ihren prägenden Bestand an Legenden und Mythen?“

39 Bebuquin - Carl Einstein

„Carl Einsteins vielleicht wichtigstes Werk – inspiriert von Mallarmé und Baudelaire mit dem erklärten Ziel, die „Kausalität zu beschämen“ inspirierte seinerseits wiederum Gottfried Benn und den Dadaisten Hugo Ball.“

40 Das poetische Tagebuch - Elisabeth von Österreich

„Kaiserin Elisabeth von Österreich schrieb diese tagebuchartigen Dichtungen als Ventil für vielerlei Frustrationen von denen Einsamkeit nur eine war. Man tut der Kaiserin nicht Unrecht wenn man feststellt, dass die Dichtungen keinen ausgesprochen hohen literarischen Wert haben. Vielmehr stellen sie ein Dokument der Zeitgeschichte dar, spricht sie doch als Insiderin kritisch über Ansichten und Gepflogenheiten des Hauses Habsburg und ihres Standes insgesamt.“

41 Die Lage der arbeitenden Klasse in England - Friedrich Engels

„Das Werk ist heute ein Dokument der Zeitgeschichte – doch 1845 war es nicht weniger als eine Anklageschrift. Angesichts einer verarmten Unterschicht, die nicht einmal ihr Existenzminimus zu sichern vermochte, sah Engels im damaligen England nicht weniger als „sozialen Mord“ am Werk und macht auch gleich den Täter aus: Die Großbourgeoisie mit ihren neu entdeckten Maschinen und dem kühnen Plan, Britannien zur Industriegroßmacht zu formen.“

42 Der Trinker - Hans Fallada

„Der Kaufmann Erwin Sommer verfällt in einer Lebenskrise dem Alkohol. Es folgen Aufenthalte in Anstalten und Gefängnissen – die Spirale dreht sich nach unten. Soweit die Geschichte, die so und ähnlich viele Male erzählt wurde. Was Hans Fallada jedoch auszeichnet ist die Fähigkeit, die seelischen Abgründe eines Süchtigen auszuleuchten. Eine Befähigung, die nur wenige andere Autoren wie etwa Dostojewski aufweisen.“

43 Geschichten aus der Murkelei - Hans Fallada

„Hans Falladas Geschichten haben immer mehrere Dimensionen: An der Oberfläche sind es einfach brillante und zuweilen lustige Märchen mit fantastischen Tierwesen und Zauberern – ganz so wie man es von Märchen eben erwartet. Dann ist da noch die sozialkritische Ebene, die sich erschließt wenn man Falladas Grundschema entdeckt: Hier kämpft nicht Gut gegen Böse –hier kämpft der Benachteiligte und Abgehängte mit Raffinesse gegen die Bourgeoisie. Wenn man sich nun noch in Erinnerung ruft, dass die Werke in der Weimarer Republik entstanden, weiß man auch: Hans Fallada war alles andere als konfliktscheu. Und so ist es wenig verwunderlich, dass seine Werke heute zum Kanon der unsterblichen Deutschen Literatur zählen.“

44 Der Alpdruck - Hans Fallada

„Im April 1945 ist der Krieg vorbei, doch in Dr. Dolls Träumen lebt er fort. Immer und immer wieder derselbe Traum von Stalin, Churchill und Roosevelt im Bombentrichter. Erst flieht er aus seiner Kleinstadt, dann in die Drogenabhängigkeit. Als ihm auch seine junge Frau in die Morphiumsucht zu entgleiten droht, beginnt er von Neuem zu kämpfen und zaghaft an eine Zukunft zu glauben.“

45 Kleiner Mann - was nun? - Hans Fallada

„Berlin in den zwanziger Jahren: Johannes und seine Freundin Lämmchen erwarten ein Kind – es soll flugs geheiratet werden. Persönlicher Armut, beginnender Weltwirtschaftskrise und den aufkeimenden Nazis zum Trotz führt Lämmchen sich und ihren Mann mit Mut im Herzen in eine ungewisse Zukunft.“

46 Das Wesen des Christentums - Ludwig Feuerbach

„Der Glaube des Menschen an sich selbst ist die wahre Religion. Gott ist nichts anderes als das in die Unendlichkeit des Himmels projizierte Wesen des Menschen. Die Menschen sollten also aufhören, Gott als ein von ihnen getrenntes höheres Wesen zu verehren, sondern sich ihrer eigenen Gattung zuwenden. Die Menschen sollten an sich selbst glauben, statt an ein Spiegelbild ihres eigenen Wesens.“

47 Reden an die deutsche Nation - Johann Gottlieb Fichte

„Fichte zielt darauf ab, das Deutsche Nationalgefühl zu wecken. Ihm schwebt ein Deutscher Nationalstaat als Erbe des heiligen römischen Reiches vor – eine Emanzipation vom kleinen französischen Nachbarn. Na und? Vergessen Sie die Versuche von rechten Demagogen, Fichtes Gedankengut für Ihre Zwecke zu missbrauchen. Seine wirkmächtigen staatsphilosophischen Einlassungen gehören heute zum Kernbestand europäischer Kultur.“

48 Die Anweisungen zum seligen Leben - Johann Gottlieb Fichte

„In „Die Anweisungen zum seligen Leben“ unternimmt Fichte den Versuch, für ein breites Publikum in – für seine Verhältnisse verständlicher Sprache – die Verbindung philosophischer und religiöser Wahrheitsfindung aufzuzeigen.“

49 Zärtlich ist die Nacht - Francis Scott Fitzgerald

„Eine großartig erzählte Dreiecksgeschichte: Dick Diver, ein angesehener Psychiater, lebt mit seiner Frau Nicole ein elegantes Leben an der französischen Côte d’Azur. Die Eintracht wird durcheinander gewirbelt, als sich eine junge Schauspielerin einfindet, für die Diver eine außereheliche Leidenschaft entwickelt. Was wiegt am Ende höher – Liebe oder Leidenschaft?“

50 Madame Bovary - Gustave Flaubert

„Madame Bovary, die Ehefrau eines etwas kleingeistigen Provinzarztes, besitzt eine weitaus leidenschaftlichere Natur, als es das Gemüt ihres braven Gatten zulässt – wo soll das hinführen, wenn nicht zum Ehebruch? Als Flaubert, ein wohlhabender angehender Schriftsteller von 36 Jahren, sein Erstlingswerk in Paris veröffentlicht, wird er prompt von der Staatsanwaltschaft angeklagt. Die öffentliche Moral, die Religion und die guten Sitten soll er angeblich verletzt haben. Dem Erfolg seines Werkes hat der Prozess selbstverständlich keinen Abbruch getan, zumal er freigesprochen wurde.“

51 Über Felder und Strände - Gustave Flaubert

„Flaubert reist 1847 mit seinem Freund Maxime Du Camp in die Bretagne nachdem er nur ein Jahr zuvor sowohl seine Schwester als auch seinen Vater verlor. Ein Reisebericht über Land und Leute, Kultur und Natur, vor allem jedoch mit einem Metathema: Der Freiheit des Geistes die mit dem Umherstreifen am fremden Ort Hand in Hand geht.“

52 Briefe aus dem Orient - Gustave Flaubert

„Der junge Flaubert machte seinen Eltern keine Freude. Lesen und Schreiben waren seine Leidenschaft, da blieb für strebsames Lernen wenig Zeit. Nur auf Drängen seines Vaters nahm er ein Jurastudium auf, unternahm in jenen Jahren jedoch auch größere Reisen mit seinem Freund Maxime Du Camp, deren vorläufig letzte die beiden Gentleman 1850/51 auf den Spuren Chateaubriands und Lamartines in den Vorderen Orient führte. Ägypten beeindruckte die jungen Männer nachhaltig.“

53 Die Erziehung des Herzens - Gustave Flaubert

„Frédéric Moreau ist jung, ehrgeizig und voller Pläne. Mit überschäumendem Herzen lässt er die Provinz hinter sich und begibt sich nach Paris, in die Metropole der Kunst, der Politik, der Macht. Doch Moreau ist auch empfindsam, wie es Künstlerseelen bisweilen zu sein pflegen. Die Liebe zu Madame Arnoux überwältigt ihn und lähmt seine Tatkraft bis auf Weiteres. Nachdem er überdies seine politischen Naivitäten in sich zusammenfallen sieht, bleibt von seiner Schaffenskraft nicht mehr übrig als langweilende Mittelmäßigkeit, für die Paris keine Verwendung hat. Game over!“

54 Drei Geschichten - Gustave Flaubert

„Gustave Flauberts vielleicht überzeugendste literarische Arbeit. Jahrzehnte des Schreibens kumulieren sich zu drei wunderbaren Geschichten, die bei aller Einfühlsamkeit und Nonchalance doch kraftvoll daherkommen und den Leser nachdenklich zurücklassen.“

55 November - Gustave Flaubert

„Das mitreißend geschriebene Jugendwerk des einundzwanzigjährigen Flaubert handelt vom sexuellen Erwachen eines jungen Mannes. Der Held schwärmt für die erwachsene Frau, die ihm unwissentlich die Sinne raubt und doch vorläufig unerreichbar ist…“

56 Seefahrt ist not! - Gorch Fock

„Störtebekers Denken wird schon früh von seinem Wunsch beherrscht, mit seinem Vater zur See zu fahren. Seine Mutter ist von dem Gedanken weitaus weniger beseelt – sie fürchtet die brachiale Gewalt des Meeres. Doch der Junge ist für die See geboren: Als Kapitän eines Austernkutters fährt Störtebeker schon in jungen Jahren weit raus, doch…Seefahrt ist not!“

57 Fabeln - Jean de la Fontaine

„Der Fuchs, der dem Raben hinterhältig schmeichelt und sich so den Käse verdient – Jean de La Fontaine ist auch 300 Jahre nach seinem Tod noch jedem französischen Schulkind ein Begriff. Seine Fabeln gehören heute zum festen Kernbestand der französischen Literatur.“

58 Unterm Birnbaum - Theodor Fontane

„Hradscheck weiß weder ein noch aus – er hat üble Schulden. Doch bei Gartenarbeiten unter seinem Birnbaum stößt er zufällig auf die zwei Jahrzehnte alte Leiche eines französischen Soldaten und hat nun eine, wie er findet, geniale Idee, wie er dem Schuldensumpf entkommen könnte… Fontane schreibt seine Novellen mit brillanter Unbeschwertheit – es muss nicht immer Effi Briest sein!“

59 Effi Briest - Theodor Fontane

„Effi Briest, jung verheiratet mit einem älteren Mann, begibt sich in eine Affäre mit dem gutaussehenden Offizier Crampas. Jahre später entdeckt ihr Ehemann unvorsichtig aufbewahrte Liebesbriefe und sieht keine andere Möglichkeit, als Crampas zum Duell zu fordern und Effi gesellschaftlich zu ächten. Nicht nur Thomas Mann hält den vielfach verfilmten Roman für einen Klassiker der Literatur.“

60 Cécile - Theodor Fontane

„Cécile ist mit dem über zwanzig Jahre älteren Oberst a.D. Pierre von Arnaud verheiratet, das Eheglück bleibt für die junge Frau jedoch aus. Dem gesellschaftlichen Druck folgend bleiben die Eheleute zwar verheiratet – doch um den Preis der wachsenden Schwermut für die einst lebensfrohe Cécile. Ähnlich wie bei Effi Briest zeichnet Fontane auch hier ein treffsicheres Bild einer Gesellschaft, die sich in Konventionen selbst erstickt.“

61 Ellernklipp - Theodor Fontane

„Ein Familiendrama und Kriminalroman im beschaulichen Harz: Das Waisenmädchen Hilde wird in der Familie Bochold aufgenommen. Sowohl Vater als auch Sohn entwickeln unangebrachte Empfindungen und es kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod. Fontanes Geschichte von der selbstzerstörerischen Wucht der Leidenschaft beruht auf einer wahren Begebenheit.“

62 Grete Minde - Theodor Fontane

„Das Waisenkind Grete Minde wächst in der Familie des Halbbruders Gerdt auf und leidet unter der Kaltherzigkeit der Eheleute. Doch Licht ist am Horizont – sie lernt den Nachbarssohn Valtin Zernitz kennen, ihren Fels in der Brandung. Mit ihm türmt sie und verlässt heimlich die Stadt. Drei Jahre später kehrt sie zurück – mittlerweile mit einem Kind und einem sterbenden Valtin. Wohin mit der jungen Mutter und dem Kinde? Valtin bittet sie, um des Kindes Willen zur lieblosen Familie zurückzukehren.“

63 Irrungen, Wirrungen - Theodor Fontane

„Die aus kleinen Verhältnissen stammende Lene Nimptsch lernt den Baron Botho von Rienäcker kennen und verlebt einen wunderbaren Sommer mit ihm. Doch welche Zukunft kann ihre Liebe über Standesgrenzen hinweg haben? Ende des 17. Jahrhunderts? Fontanes Schilderungen sind so unbefangen, dass es die Tugendwächter seiner Zeit auf den Plan ruft, was seinem Erfolg freilich keinen Abbruch tut.“

64 Frau Jenny Treibel - Theodor Fontane

„Zwei Berliner Familien, Treibel und Schmidt. Großbürgertum vs. Bildungsbürgertum. Fontane beschreibt die Bourgeoisie seiner Tage mit treffsicherer Genauigkeit. Ein Großbürgertum, das gerne Adel sein möchte und die Vertreter des Bildungsbürgertums für hübsche Dekoration hält.“

65 Mathilde Möhring - Theodor Fontane

„Mathilde halt alles im Griff, insbesondere den jungen Jurastudenten Hugo Großmann, den die Mutter zur Untermiete in die Wohnung genommen hat. Wie ferngesteuert lenkt sie ihn zuerst in den Hafen der Ehe und dann in eine für seine Möglichkeiten respektable Karriere. Als Hugo stirbt, heiratet sie nicht wieder – sie hat nun eine bessere Idee…“

66 Meine Kinderjahre - Theodor Fontane

„Theodor Fontanes Kindheitserinnerungen zwischen Klasse Sieben und Zwölf im malerischen Swinemünde, erzählt aus der Perspektive des 72jährigen. Die Kindheit war freilich nicht in allen Facetten malerisch. Da ist die Gegensätzlichkeit der Eltern, die Spielsucht des Vaters. Doch auch beim Vater überwiegt das Licht den Schatten: Seine Warmherzigkeit und sein Erzähltalent sind vielleicht zu keinem unwesentlichen Teil die Grundlage für Fontanes späteren Erfolg.“

67 Die Poggenpuhls - Theodor Fontane

„Albertine Pogge von Poggenpuhl, Witwe des verstorbenen Majors von Poggenpuhl, lebt mit ihren drei Töchtern in Berlin. Man hält sich so über Wasser, das Geld reicht hinten und vorne nicht. Während die Mutter versucht, dem berühmten Namen gerecht zu werden, entwickelt die Jugend ihren eigenen Plan vom Glück…“

68 Ein Sommer in London - Theodor Fontane

„Die knapp drei Dutzend Reflexionen über London entstanden zwei Jahre nach Fontanes fünf Monaten Aufenthalt in der Stadt. Seine Erkundungen lesen sich durchaus ambivalent – immerzu vergleicht er die Hauptstadt des Empire mit seiner preußischen Heimat und gestattet sich dabei durchaus eine gewisse Inkonsistenz in Stil und Form.“

69 Der Stechlin - Theodor Fontane

„Sein schönster Zug war eine tiefe, so recht aus dem Herzen kommende Humanität, und Dünkel und Überheblichkeit (während er sonst eine Neigung hatte, fünf gerade sein zu lassen) waren so ziemlich die einzigen Dinge, die ihn empörten. Er hörte gern eine freie Meinung, je drastischer und extremer, desto besser.“

70 Drei Frauen-Erzählungen - Robert Musil

„Die selten gewürdigte Tiefe menschlicher Emotionen in all ihren schönen wie auch bedrückenden Facetten – das zentrale Thema in Musils Werk kommt auch in den drei Er-zählungen „Grigia“, „Die Portugiesin“ und „Tonka“ zu seinem Recht.“

71 Über die Dummheit - Robert Musil

„Es ist ein bemerkenswerter Vortrag, den Musil auf Einladung des österreichischen Werkbundes hält: Er spricht über das unzerstörbare, alle Zeitalter und Schichten durchdringende und allgegenwärtige Phänomen menschlicher Dummheit. Dabei erhebt er sich nicht selbstgefällig über die „Dummen“, sondern spricht aus einer sachlichen, objektivierenden Metaperspektive. Uns allen empfiehlt er als letztes Mittel gegen die Dummheit die Bescheidenheit.“

72 Die Verwirrungen des Zöglings Törleß - Robert Musil

„1906 in einem Militärinternat: Die Kadetten Törleß, Reiting und Beineberg müssen feststellen, dass ihr Mitschüler Basini gestohlen hat. Wie gehen sie damit um? Sie melden ihn nicht, sondern nutzen ihre Machtposition, um ihn zu misshandeln und zu erpressen. Törleß ist der sensibelste der drei Folterknaben – langsam reift ein moralisches Gewissen und das Gefühl, sich gegen die Gruppendynamik wehren zu müssen.“

73 Der Frosch mit der Maske - Edgar Wallace

„Eine berüchtigte Bande hält die Hauptstadt des britischen Empire in Atem: Ihr Erkennungszeichen ist ein auf das linke Handgelenk tätowierter Frosch. Das mag süß klingen, doch die Mafia-Organisation hat auch keine Hemmungen, Polizisten zu töten. Als der erfahrene und hochintelligente Sergeant Elk den Fall übernimmt, ist er überrascht, wie weitverzweigt die Gruppe arbeitet…“

74 Der Fall Maurizius - Jakob Wassermann

„Es ist einer der spektakulärsten Indizienprozesse des Landes: Ein Mann soll seine Frau umgebracht haben und wird allen Unschuldsbeteuerungen zum Trotz zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Ganze achtzehn Jahre später entdeckt der sechzehnjährige Sohn des Staatsanwaltes von einst die Akten und beginnt seine eigenen Ermittlungen. Was ihm an Erfahrung fehlt, macht er mit Intelligenz und Engagement wett. Das Problem: Auf diesem Fall gründete der Vater einst seine Karriere…“

75 Der Abituriententag - Franz Werfel

„Ernst Sebastian, übermütig und tatkräftig, trifft auf Franz Adler, dem bedächtigen und intellektuell begabten Klassenbesten. Was als gutmütiges Kräftemessen beginnt, wächst sich zur Qual aus: Der physisch überlegene Sebastian erniedrigt und malträtiert schließlich seinen Mit-schüler. Bei Werfel wird dieser Vorgang zur moralischen Selbstvergewisserung: Er lässt seinen Protagonisten Ernst Sebastian mit schonungsloser Selbstreflexion mit sich selbst ins Gericht gehen.“

76 Das Bildnis des Dorian Grey - Oscar Wilde

„Es ist wohl eines der bekanntesten und prägendsten Werke der Weltliteratur. Das Bildnis der Dorian Gray ist bis heute Pflichtlektüre für Schüler rund um den Erdball, unzählige Male Stoff für Film- und Theateradaptionen gewesen und im Übrigen eine gern zitierte Metapher: Der junge und äußerst gutaussehende Dorian, der inwendig zunehmend verrottet und degeneriert. Sein zunehmend ungeliebter Reflexionspunkt ist ein Gemälde, das an seiner statt altert, als Dorian einen Pakt mit dem Bösen eingeht, um sich ewige Jugend zu bewahren.“

77 De Profundis - Oscar Wilde

„Oscar Wildes berühmter offener Brief an Lord Alfred Bruce, seinen früheren Freund und Geliebten, während dessen Inhaftierung mit Zwangsarbeit in den Strafanstalten Pentonville, Wandsworth und Reading zwischen 1895 und 1897. Dem Familienvater war seine „Unzucht“ mit männlichen Prostituierten zum Verhängnis geworden – Homosexualität und Ehebruch standen im Vereinigten Königreich seiner Zeit unter Strafe.“

78 Märchen - Oscar Wilde

„Man stelle sich einen wortgewaltigen Großschriftsteller vor, dem es eines Tages einfällt, eine Märchensammlung zusammen zu stellen. Wäre das nicht wunderbar? Oscar Wilde, der vielleicht scharfzüngigste Chronist seiner Zeit, tat genau das. Wenn es gemeinsame Metathemen dieser unterhaltsamen und geistreichen Geschichten gibt, dann sind das Leiden, Mitgefühl und die Niederungen der Selbstsucht.“

79 Das Geld - Emile Zola

„Zolas Thema sind die vernichtenden Folgen von betrügerischen Finanztransaktionen und von Institutionen, die man heute „Heuschrecken“ nennen würde und die zersetzende Energie, die von gewissenlosen und nachlässigen Wirtschaftseliten ausgehen – all das schildert Emile Zola anhand der Finanzwelt des französischen Kaiserreichs seiner Tage – hätte es nicht genauso gut oder besser für unsere Tage geschrieben sein können?“

80 Germinal - Emile Zola

„Germinal ist Teil von Zolas epochalem und zwanzig Jahre währenden Unterfangen, ein umfassendes Bild seiner wahnwitzigen Zeit zu entwerfen – dem französischen Kaiserreich unter Napoleon III. mit all seinen Irrungen und Wirrungen und dem Ausbrechen des Proletariats.“

81 Nana - Emile Zola

„Aufstieg von der Straßenprostituierten zum Mitglied der Pariser Society: Was heute schon mehr oder minder unmöglich wäre, gestaltete sich 1880 nicht leichter. In Zolas Roman gelingt es Nana dennoch. Als sie ihre Sexualität instrumentalisiert um die höheren Stände aus Politik und Presse zu infiltrieren, muss sie feststellen, dass deren Lasterhaftigkeit und Heuchelei grenzenlos ist.“

82 Das Paradies der Damen - Emile Zola

„Zola analysiert die Mechanismen von Konsum und Kommerz und stellt seine Überlegungen in den Kontext des Sozialgefüges eines Warenhauses – insbesondere das Verhältnis der Geschlechter interessiert ihn. Wem das noch zu schlicht ist: Der Großautor hat auch noch eine Liebesgeschichte eingeflechtet.“

83 Das Glück der Familie Rougon - Emile Zola

„Es ist ein Glücksfall, wenn ein Autor einen Familienroman so zu schreiben und zu verdichten vermag, dass wie unter einem Brennglas zugleich auch die Gesellschaft der jeweiligen Epoche zum Vorschein kommt. Zola gelingt genau das, wenn er in seinem Roman über die Familie Rougon die Zeitenwende 1851 nach dem Sturz der Republik und der Wiedereinführung der Monarchie ebenso facettenreich wie spannend erzählt.“

84 Amerigo - Stefan Zweig

„Was für ein Irrtum: 1507 schreibt Matthias Ringmann in der „Cosmographiae introductio“ das der italienische Seefahrer Americus Vespucci (die latinisierte Form von „Amerigo“) den amerikanischen Kontinent entdeckt habe. Daher könne man den Kontinent nach ihm benennen – Americus, oder weiblich: America.“

85 Amok - Stefan Zweig

„In dieser Novellensammlung versetzt Zweig sich in die Seele von Menschen, die inneren Zwängen folgend in einem Akt verzweifelter Selbstvernichtung untergehen und andere dabei in ihrem blutroten Sog mit sich fort reißen: Der Amokläufer l Die Frau und die Landschaft l Phantastische Nacht l Brief einer Unbekannten l Die Mondscheingasse.“

86 Brasilien - Stefan Zweig

„Die reiche Geschichte, die noch reichhaltigere Kultur, die ebenso friedlichen wie freundlichen Menschen, die exotische Natur: Wenige Länder begeistern Zweig so sehr, wie jener riesige Staat in Südamerika, den er immer wieder bereist. Mit großen Scharfsinn sagt er dem Land seine Zukunft voraus.“

87 Der Kampf mit dem Dämon - Stefan Zweig

„Zweig bemüht sich um biographisch-psychologische Deutungen der drei Autoren Kleist, Hölderlin und Nietzsche und entdeckt dabei eine gewisse „dämonische“ Besessenheit, eine ruhelose Getriebenheit, bei allen drei Denkern: Kleist, der Dramatiker der immer und immer wieder auf seine Themen Tod und Moral zu sprechen kommt; Hölderlin, der Workaholic und Nietzsche … nun ja, Nietzsche eben, der Philosoph des Nihilismus. Zweig erkennt, dass die großen Drei gewissermaßen im Dienste der Weiterentwicklung ihres Denkens bereit sind ihren eigenen Bedürfnisse zurückzustellen – heute würde man sagen: Sie verließen ihre Komfortzone.“

88 Drei Dichter ihres Lebens - Stefan Zweig

„Was haben die Schriftsteller Casanova, Stendhal und Tolstoi gemeinsam? Abgesehen davon, dass ihre Werke zum ewigen Kanon der Weltliteratur zählen? Stefan Zweig nähert sich den drei Großautoren mit analytischem Scharfsinn und zugleich um deren Grenzen wissend. Er ist fasziniert vom Einfühlungsvermögen eines Tolstoi, von der Unbefangenheit Giacomo Casanovas und von der Ambiguität Stendhals: Von ihm sagt er, wenige hätten mehr gelogen und mystifiziert, weniger zugleich besser und profunder die Wahrheit mitgeteilt.“

89 Drei Meister - Stefan Zweig

„Mitreißend und wortgewaltig arbeitet Zweig den Typus des Romanciers heraus, der in seiner Phantasie in der Lage ist, eigene Universen zu schaffen, in die er uns entführt – zu unserer Unterhaltung und im Interesse unserer Entwicklung, wenn wir es zulassen. Trefflich lässt er hierzu drei der wichtigsten Romanciers der Literaturgeschichte auftreten: Honoré de Balzac, Charles Dickens und den unübertroffenen Fjodor Dostojewski.“

90 Joseph Fouché - Stefan Zweig

„Fouché – der „Blutsäufer“ des Gemetzels von Lyon. Der Polizeiminister Napoleons und Ludwig des XVIII. Der Überlebenskünstler ohne moralischen Kompass. Balzac mag recht gehabt haben, als er Joseph Fouché, den „psychologisch interessantesten Charakter seines Jahrhunderts“ nannte. Zweig mag recht gehabt haben, als er ihn einen „politisch überaus begabten Menschen“ nannte. Doch sympathisch muss er deshalb noch lange nicht gewesen sein. Als der Prototyp des politischen Chamäleons ohne eigene Überzeugungen passte er sich rasant jeder politischen Entwicklung an und sicherte so sein eigenes Überleben, mehr noch – Macht und Geld. Wer heute in der Politik etwas werden will, sollte wohl – mehr noch als Machiavelli – Joseph Fouché studieren.“

91 Magellan - Stefan Zweig

„Eigentlich hatte er nur den Auftrag, eine Westroute zu den Gewürzinseln zu finden – stattdessen unternimmt er die erste historisch belegte Weltumseglung und beweist damit letztgültig die Kugelgestalt der Erde. Was für eine Geschichte! Es ist vielleicht vor allem Magellans Mut und brennendem Ehrgeiz zu verdanken, dass aus dem zunächst völlig unbekannten portugiesischen Kapitän eine der schillerndsten Figuren der Seefahrergeschichte wird. Stefan Zweig versteht es, uns in so lebhafter, mitreißender Sprache die Abenteuer von Ferdinand Magellan und seiner Crew zu schildern, dass man nicht umhin kommt, mitzufiebern.“

92 Maria Stuart - Stefan Zweig

„Maria Stuart ist ganze sechs Tage alt, als sie Königin von Schottland wird. Sie ist fünf Jahre alt, als man sie an den französischen Hof bringt, wo wie an der Seite ihres künftigen Gemahls, Franz II. aufwächst. Später wird sie im jugendlichen Alter den Thron besteigen und Elisabeth I. den englischen Thron streitig machen, was für sie bekanntlich nicht gut ausgeht. Was für ein Leben! Stefan Zweig, ihr bekanntester Biograph, porträtiert das bewegte Leben der Königin und ihr Verhalten mit faktischer Genauigkeit und psychologischem Scharfsinn.“

93 Sternstunden der Menschheit - Stefan Zweig

„Solche dramatisch geballten, solche schicksalsträchtigen Stunden, in denen eine zeitüberdauernde Entscheidung auf ein einziges Datum, eine einzige Stunde und oft nur eine Minute zusammengedrängt ist, sind selten im Leben eines Einzelnen und selten im Laufe der Geschichte. Ich habe sie so genannt, weil sie leuchtend und unwandelbar wie Sterne die Nacht der Vergänglichkeit überglänzen.“

94 Ungeduld des Herzens - Stefan Zweig

„Der einzige Roman des österreichischen Großliteraten, von dem wir sonst scharfsinnige und pointierte, zumeist „romanhafte“ Biografien kennen. In Ungeduld des Herzens verlobt sich der junge Leutnant Anton Hofmiller mit Edith, der gelähmten Tochter des ungarischen Magnaten Lajos von Kékesfalva. Sie liebt ihn von Herzen, bei ihm bleibt es bei Zuneigung und – Mitleid. Mitleid, das Zweig als Ungeduld des Herzens beschreibt. Aus Angst von Spott verleugnet er die junge Frau eines Tages in der Öffentlichkeit. Edith, in ihrer Liebe so verletzlich, erfährt davon und das Unheil nimmt seinen Lauf.“

95 Die Welt von Gestern - Stefan Zweig

„Stefan Zweig war ein entschiedener, begeisterter Europäer – zu einer Zeit, als das geeinte Europa wenig mehr war, als eine kühne Vision. Seine tiefe Sehnsucht nach einem geeinten Europa ist das Ergebnis eines bewegten Lebens. In den Wirren des zweiten Weltkriegs floh er vor den Nazis und sah Europa in den Abgrund sinken. Wenn heute Europaverfechter damit argumentieren, dass dieses geeinte Europa uns die längste bislang dagewesene Phase des Friedens beschert hat, nun ja – Zweig sprach aus der Perspektive desjenigen, der auch andere Zeiten erlebt hat.“

96 Die insel des Dr. Moreau - Herbert George Wells

„Was darf der Mensch? Das ist die eigentliche Frage, die sich nach der Lektüre des Romans stellt, bei dem der Ich-Erzähler Edward Prendick als Überlebender eines Schiffbruchs das zweifelhafte Vergnügen hat, auf der Insel des Skandal-Biologen Dr. Moreau zu stranden. Schnell merkt Prendrick, dass auf dieser Insel etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist. Der gute Doktor scheint auf der Insel Forschung zu betreiben, die in England aus gutem Grund verboten ist. „Dies ist eine biologische Station – gewissermaßen“, mit diesen Worten nimmt Dr. Moreau seinen Gast in Empfang. Heute, im Zeitalter unfassbarer gentechnischer Möglichkeiten, ist H. G. Wells Beitrag zur Ethikdebatte aktueller denn je.“

97 Das indische Tuch - Edgar Wallace

„Der vermögende Lord Lebanon wurde mit einem indischen Halstuch erwürgt. Die potenziellen Erben reisen zur Testamentseröffnung an, doch bevor sie den Nachlass in Empfang nehmen dürfen, müssen sie zunächst sechs Tage und Nächte auf Lebanons schottischem Schloss verbringen. Was könnte das potenzielle Erbe mehren? Richtig, wenn einige Miterben vor der Testamentseröffnung selbst das Zeitliche segnen…“

98 A.s. der unsichtbare - Edgar Wallace

„Wohin geht der vermögende Mr. Merrivan, wenn er Nacht für Nacht sein Haus verlässt? Die Frage ist spätestens von Interesse, als er ermordet in seinem Arbeitszimmer aufgefunden wird. Er wurde aus nächster Nähe erschossen. Wer profitierte von seinem Ableben? Und warum trug er zuletzt lehmverkrustete Stiefel?“

99 Triumph und Tragik des Erasmus von Rotterdam - Stefan Zweig

„Der erste bewusste Europäer, der erste streitbare Friedensfreund und der beredteste Anwalt des humanistischen, des weit- und geistesfreundlichen Ideals“ sei Erasmus von Rotterdam gewesen, so Stefan Zweig. Als prominenter Kritiker des Klerus wurde er zu einem wichtigen Wegbereiter der Reformation. Doch es ist nicht nur eine einzige große Lobrede, die Zweig hier vorbringt. Scharfsinnig analysiert er die Hemmnisse, mit denen der großen niederländischen Denker sich selbst im Wege stand.“

100 Schachnovelle - Stefan Zweig

„An Bord eines Passagierdampfers von New York nach Buenos Aires wird die spannendste Schachpartie der Literaturgeschichte gespielt. Es beginnt als harmloser Zeitvertreib unter Passagieren, doch bei Dr. B. ruft es traumatische Erinnerungen wach. Perfide Foltermethoden der Gestapo haben bei dem ehemaligen Vermögens-verwalter des österreichischen Adels und Klerus irreparable Schäden hinterlassen.“