Rezension von Claudia

Zeit seines Lebens trat Marcel Reich-Ranicki für die Literatur ein und scheute sich dabei nie, eine ganz eigenwillige Auswahl der bedeutendsten Autoren und ihrer Werke zu treffen. Denn »der Verzicht auf einen Kanon«, so seine Überzeugung, »würde den Rückfall in die Barbarei bedeuten«.

Erstmals erscheint nun eine umfassende Sammlung der wichtigsten und besten Essays dieses leidenschaftlichen Kritikers. Sie ist in der Weise geordnet, dass sie ein so provozierendes wie begeisterndes Bild jener deutschen Literaturgeschichte vermittelt, in der er seine Heimat fand, von den Minneliedern im Mittelalter bis hin zu den großen Romanen der Gegenwart.

Der Band, herausgegeben von Thomas Anz, einem langjährigen Begleiter Marcel Reich-Ranickis und versierten Kenner seines Werkes, weist neue, immer wieder überraschende Wege auf der Suche nach einer Literatur, die so intelligent, fesselnd und schön ist, dass man sie ein Leben lang lieben kann.

Quelle: DVA-Verlag

Meine Meinung

Es gibt Bücher die haben ihren ganz eigenen Charme, und wenn man ihnen über den Weg läuft, egal ob im Internet oder in einer Buchhandlung, geistern sie einem so lange im Kopf herum, bis man sie gelesen und in sein Herz geschlossen hat. Eins dieser überaus charmanten Bücher ist für mich „Meine Geschichte der deutschen Literatur“ von Marcel Reich-Ranicki.

Ein starkes Cover, aber ein störendes Orange.

Als ich dieses Buch das erste Mal in den Händen hielt, dachte ich mir, was für ein starkes und voller Kraft steckendes Buchcover. Und dieser Gedanke kommt mir immer wieder aufs Neue, wenn ich mir das Cover anschaue und über das Buch nachdenke. Zudem spiegelt es den Menschen wieder, dem dieses Buch gewidmet ist und das ist doch eine wunderbare Sache.

Das Einzige was mich an der Gestaltung des Buches wirklich unangenehm stört ist die Farbe Orange. Ich kann es wirklich nicht verstehen, wie man sich für dieses Farbe entscheiden konnte, denn es gäbe für mich durchaus passendere und angenehmere Farben.

Die faszinierende und Lust verströmende Reise durch die deutsche Literatur

reich-ranicki-gechichte-der-deutschen-literaturDieses Buch beherbergt eine Sammlung von den unterschiedlichsten Kritiken und Buchbesprechungen die Marcel Reich-Ranicki in seinem Leben verfasst hat. Für diese Sammlung wurde eine gute Mischung aus kurzen und langen sowie starken und schwachen Kritiken gefunden, die den Menschen hinter diesen Texten unglaublich gut widerspiegeln und einem dadurch die Möglichkeit bietet den Literaturliebhaber ein Stück kennenzulernen.

Neben dem Kennenlernen bekommt man eine wunderbare Reise durch die deutsche Literatur geboten, die jedem Buchliebhaber das Herz höher schlagen lässt, wenn man ein wenig Geduld hat. Den diese Kritiken lassen sich nicht immer einfach verdauen. Sie regen an über das Gelesene intensiv nachzudenken, das jeweilige Buch von einer anderen Seite zu betrachten oder manchmal auch einfach nur den Kopf zu schütteln oder zu lachen.

Sehr anstrengender, aber dennoch packender Schreibstil

Der Schreibstil von Reich-Ranicki ist kein einfacher und an manchen Stellen unglaublich schwere Kost, weswegen ich auch sehr lange für dieses Buch benötigt habe. Aber dennoch hat er für mich auch etwas packendes, weil sonst hätte ich dieses Buch nicht bis zum Ende gelesen.

Fazit

Wer eine wunderbare Reise in die Welt der Literatur erleben möchte und ein wenig Geduld im Reisegepäck mitbringt, dem kann ich dieses Buch wirklich nur ans Herz legen.