Rezension von Marion

Die Wölfe kommen von Jérémy Fel hat mich auf der einen Seite fasziniert, auf der anderen ratlos zurückgelassen. Das Buch ist unterteilt in Kapitel die sich immer einer bestimmten Person widmen. Am Anfang konnte ich mir darauf keinen Reim machen, doch so nach und nach versteht man die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Personen und Handlungssträngen. Daryl Greer leidet sehr unter seinem gewaltsamen Vater George. Als eines Nachts das Farmhaus der Greers mit den Eltern darin nieder brennt, muss Loretta, Daryls Mutter, erkennen, dass ihr eigener Sohn das Feuer gelegt hat. Daryl entkommt, niemand weiß wohin er geflohen ist. Der Leser erfährt bald, dass dieser zu Walter Kendrick geworden ist, einem skrupellosen Mörder, Drogenboss und Zuhälter. Er hat sogar die Polizei im Griff, sein Treiben wird nicht gestoppt.

Mary Beth war damals in Walter verliebt, merkte aber schnell wie grausam er ist. Sie wollte sich von ihm trennen, doch Walter gibt nichts aus freien Stück einfach so auf. Er holte sie zurück, quälte und vergewaltigte sie. Durch Glück kann sie erneut fliehen, aber sie trägt ein Kind von ihm in ihrem Bauch. Als ihr Sohn fast ein Jahr ist, Mary Beth liebe Leute kennengelernt hat die ihr bei ihrem Sohn Scott helfen und einen Job hat, taucht Walter vor dem Dinner auf in dem sie arbeitet. Sie flieht und lässt Scott zu seinem Schutz bei den Lambs zurück. Das ist die Haupthandlung um die herum sich alles aufbaut. Die Verbindung der Personen in den einzelnen Kapiteln zum Hauptstrang erfährt man teilweise sehr spät, was manchmal sehr verwirrend war.

Die Abschnitte sind sehr von Gewalt geprägt, auch viele Andeutungen über Wesen wie den Wendigo oder einen Kinderschreck der für Morde verantwortlich sein soll, werden gemacht. Wer zartbesaitet ist könnte Probleme mit der derben Brutalität bekommen die der Autor beschreibt. Ich fühlte mich teilweise in die Serie Supernatural versetzt, mit Einlagen des Königs des Horrors Stephen King persönlich. Es ist schwer zu beschreiben, zum einen existiert ein realer Hintergrund, dieser ist aber gespickt mit vielen vagen mystischen Andeutungen. Man kann glauben was man möchte. Gibt es das Böse wirklich, dass sich in einigen Menschen manifestiert oder ist dies alles Aberglaube? Das ist die Botschaft die dieser Thriller für mich bereithielt. Wobei ich Lesern von Thrillern mit auf den Weg geben möchte, dass sich dieses Buch nicht wie ein herkömmlicher Thriller liest. Um ehrlich zu sein hätte ich das Genre eher im Horrorbereich angesiedelt.

„Die Wölfe kommen“ ist das Romandebüt des Autors Jérémy Fel. Der nächste Roman ist in Arbeit.

Ich bin mit der Vorstellung an diesen Roman herangegangen einen spannenden Thriller zu lesen, bekomme habe ich zwar etwas anders, aber die Andersartigkeit hat mich doch teilweise begeistern können. King ist auch nicht jedermanns Ding, wie man so schön sagt, ähnlich sehe ich es bei Jérémy Fel, entweder man mag seine Art oder nicht. Meine Bewertung beläuft sich bei einer 5 Punktewertung auf 4.