Rezension von Annemarie

Inhalt

Die Welt befindet sich am Scheideweg. Der Klimawandel verändert unsere Welt immer mehr und macht aus unserem so lebenswerten, artenreichen, blauen Planeten mehr und mehr eine artenarme Wüste, die von Extremwetterereignissen, Hunger und Not geprägt ist. Und wir Menschen sind schuld, das steht unzweifelhaft fest. Zwei, die nicht aufgeben, zum Umdenken der Menschen beizutragen, die wichtige Mitglieder der deutschen Klimabewegung sind, sind Luisa Neubauer und Alexander Repenning. Neubauer – Jahrgang 1996 – studiert Geographie und organisiert die Fridays for Future Bewegung mit. Daneben schreibt sie über die Zukunft im Klimawandel. Alexander Repenning – Jahrgang 1989 – hat als Interessenschwerpunkte die politische Partizipation, die Klimapolitik sowie das globale Lernen. Gemeinsam haben sie diesen Band verfasst.

Das Buch besteht aus zwölf Kapiteln plus Einleitung, Epilog und Anmerkungsverzeichnis. In diesen schreiben die Autoren über die Zukunft, darüber, wie der Klimawandel die Zukunft negativ beeinflusst, was die Klimakreise eigentlich ist und was geändert werden muss, um doch noch das Ruder rumzureißen, und die Wichtigkeit vom Sich-Informieren, Träumen, und Sich-Organisieren. Ein umfangreiches Anmerkungsverzeichnis, in dem die Quellen zu den diversen Fußnoten stehen, bildet den Abschluss der Lektüre.

Immer wieder in den Text eingeschoben sind einige Passagen in kursiver Schrift. In diesen Passagen, die oft über mehrere Seiten gehen, erzählen beide Autoren von ihren persönlichen Erlebnissen und Begegnungen in ihrem Kampf für das Umdenken der Menschen.

Rezension

Ein Buch von jungen Klimaaktivisten für die breite Öffentlichkeit. Das fand ich interessant. Und so habe ich mich ziemlich auf diesen Band gefreut.

Zunächst fiel mir der Einband auf. Es wurde bewusst darauf geachtet, dass Einband und Buchseiten aus umweltfreundlichem Material sind. Das fand ich im Grunde genommen ziemlich gut. Im Gegenzug bedeutet das leider, dass der Einband ziemlich schnell abnutzt und leider auch etwas abfärbt. So hat der Einband schon beim ersten Reinschauen in den Band ein bisschen abgefärbt und bekam leichte Abnutzungserscheinungen. Bald habe ich herausgefunden, dass schon längere oder häufigere Berührungen, etwa wenn man das Buch in der Hand hält oder ihn einige Male kurz an der gleichen Stelle berührt, ein bisschen von der Farbe ablösen. Wer das verhindern will, kann dem Band einen Schutzumschlag umtun – das Problem ist dann nur, dass der Einband dann nicht mehr umweltfreundlich ist. Somit hätten die Herausgeber dem Buch meiner Meinung nach auch einen etwas resistenteren Einband gönnen können, auch wenn dieser nicht ganz so umweltfreundlich gewesen wäre. So ganz ohne Schutz macht es jedenfalls keine große Freude, einen Band, der dermaßen schnell abnutzt, durchzulesen. So kann ich den Herausgebern nur raten, bei der nächsten Auflage Verbesserungen in Bezug auf die Einbandqualität vorzunehmen.

Doch nun zum Inhalt. Hier stellte sich mir die Frage, für welche Zielgruppe die beiden eigentlich schreiben. Aufgrund des Alters der beiden hätte ich ein jüngeres Klientel erwartet, zumal sich manche Personen von Jüngeren nicht so gerne etwas vorschreiben, bzw. sagen lassen. Bei Sätzen wie „Ein solcher Paradigmenwechsel setzt eine neue Art des ökonomischen Denkens voraus“ (S. 176) und Begriffen wie „Dystopie“, „multioptional“ etc. fühlen sich Jugendliche und junge Erwachsene aber wohl eher weniger angesprochen.

Zudem habe ich mich gefragt, was beide Autoren genau mit dem Band bezwecken. Aufklärung? Wer sich für das Buch interessiert, das bekanntermaßen von zwei Klimaaktivisten verfasst wurde, wird ohnehin schon aufgeklärt sein; ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Klimawandelleugner diesen Band freiwillig in die Hand nimmt. Und Neubauer und Repenning erklären. Was auf großräumiger Ebene, in der Politik etc., geschehen muss, um erfolgreich gegen den Klimawandel anzukommen. Nur – solche Bücher gibt es schon seit längerer Zeit zuhauf. Und ich glaube kaum, dass die Personen, die wirklich Entscheidungsbefugnis haben, den Band in die Hand nehmen und Zeit und Lust haben werden, ihn komplett durchzulesen. Ferner enthält das Werk nur Text, und dieser ist ausschließlich schwarzweiß. Dabei ist er nicht gerade unterhaltsam und angenehm zu lesen (siehe obenstehendes Textbeispiel). Das bedeutet, man liest ein fachlich geprägtes Buch durch, und weiß am Ende vor allem, was die anderen machen müssen. Nur: Sie tun es eben nicht! Toll! Das einzige wirklich möglicherweise Sinnvolle, das man aus diesem Band ziehen kann, ist, als Aktivist weiterhin zu protestieren und die Politiker zum Handeln aufzufordern. Nur – das kann man eigentlich auch ohne das in diesem Buch vermittelte Hintergrundwissen.

Ich glaube, der Band hätte ganz gut werden können, wenn Neubauer mehr aus ihrem Alltag als Klimaaktivistin erzählt hätte, der Inhalt mehr Neues und bislang noch nicht Bekanntes dazu enthalten hätte, was der Einzelne tun kann und soll, die Beiden beim Text mehr auf eine angenehm und unterhaltsam lesbare Schreibweise geachtet hätten, diverse Visualisierungen in umweltfreundlicher Farbe den Inhalt veranschaulicht und Fakten verdeutlicht hätten und die Qualität des Einbands besser gewesen wäre. So aber finde ich den Band im Vergleich zu anderen Büchern zum Thema Klimawandel leider unterdurchschnittlich gut. Resümierend muss ich sagen, dass mir das Lesen nicht sonderlich viel Spaß gemacht hat und ich leider auch nicht viel aus dem Buch mitgenommen habe.

Fazit

Eine Lektüre von zwei Klimaaktivisten mit allerlei wissenschaftlichen Fakten – leider mit Schwächen in Bezug auf die Lesbarkeit und die Einbandqualität.