Rezension von Annemarie

Inhalt

Es ist das 18. Jahrhundert. Die Zeit, in der die neue Welt erforscht wird, Kolonien gebildet werden. Wer sich jetzt auf Reisen begibt und die neuen Kolonien kennenlernt, begibt sich auf eine beschwerliche Reise ins Ungewisse, eine Reise voller Mühen, Entbehrungen und Gefahren – ein echtes Abenteuer mit ungewissem Ausgang! Und genau das macht die Hauptperson in diesem Roman: Pieter van Ackeren. Mehr unfreiwillig als gewollt, schließlich stünde ihm daheim eine Anklage wegen Ketzerei bevor, begibt sich der junge niederländische Pietist auf diese Reise.

Die Geschichte beginnt im Jahr 1701, als Pieter van Ackeren das Schiff besteigt und endet mit seiner Heimkehr. Im Buch begegnet er wilden Tieren, Eingeborenen, groben Weißen, Naturforschern, Ärzten, Sklaven und vielem mehr, übersteht Gefahren – und findet sein privates Glück.

Die Lektüre ist in vier Teile untergliedert: Die Überfahrt, Suriname, San Tómas und Rückkehr. Diese Teile sind jeweils nochmals in 19 bis 31 Kapitel untergliedert. Dabei sind die Kapitel schlicht durchnummeriert. Ein Glossar am Ende des Bandes mit den im Buch verwendeten Fremd- und nicht mehr geläufigen Wörtern bildet den Abschluss.

Verfasst ist das Werk von Meinrad Braun, einem ärztlichen Psychotherapeuten, der auch Völkerkunde, Volkskunde, Paläoanthropologie und Medizin studiert hat.

Rezension

Gut fand ich, dass der Roman auf einer wahren Geschichte beruht; Pieter van Ackeren gab es wirklich. Ebenso gefiel mir, dass der Roman kein offenes Ende hat, sondern dass die weitere Lebensgeschichte von van Ackeren und… – das verrate ich jetzt nicht – im Epilog erläutert wird.

Ich persönlich fand den Roman wirklich spannend und interessant zu lesen. Man taucht komplett in eine andere Welt ein – eine Welt voller Abenteuer, Unabwägbarkeiten, Wunder und Abscheulichkeiten. Man fühlt mit Pieter van Ackeren mit – freut sich mit ihm, leidet mit ihm. Dabei kann man sich mit der Hauptperson gut identifizieren. Praktisch dabei ist, dass man bei fast 600 Seiten Inhalt einiges an Lesestoff hat. Braun beleuchtet die verschiedenen Facetten, zeigt besonders gut die unterschiedlichen Personen und Charaktere auf, einschließlich ihrer Aufgaben, Eigenschaften und Abliegen.

Besonders gefallen hat mir, dass man dem Werk den fachlich breiten Hintergrund des Autors deutlich anmerkt. Dieser weiß genau, wovon er schreibt, schließlich kennt er sich aufgrund seiner Studien mit dem Zeitalter bestens aus und kann auch fundiert über die Praxis der damaligen Ärzte schreiben. Er verknüpft in seinem Werk quasi sein enormes Wissen und seine Fähigkeit, gute Romane zu schreiben. Und das kann er definitiv! So ist der Roman nicht nur sehr spannend und interessant zu lesen, man lernt auch jede Menge über die damalige Zeit. Und das war für mich quasi das I-Tüpfelchen auf der ohnehin schon spannenden Leseerfahrung.

Der Einband sieht schön und hochwertig aus, das Buch ist trotz seines Umfangs noch transportabel. Dennoch würde ich von einem häufigen Transport abraten, da der Einband dann schon etwas leidet – schließlich ist der Band nicht gebunden und somit nicht ganz so stabil.

Allerdings hätte ich mich über ein Inhaltsverzeichnis doch sehr gefreut. Da dieses komplett fehlt, habe ich mich im Band leider nicht so gut zurechtfinden können.

Fazit

Ein packender, spannender auf einer wahren Geschichte beruhender Roman über die Abenteuer, die das Reisen in der Kolonialzeit mit sich brachte. Er garantiert einem viel Lesespaß, bei dem man auch noch einiges – u.a. über die damalige Zeit – lernen kann. Insgesamt ein toller Band.