Interview mit Ulrich Straeter

 

Ulrich Straeter, lebt in Essen, geb. 1941, gelernter Diplom-Finanzwirt, Autor und Verleger. Letzte Veröffentlichung: Ein Jahr ohne Fö(h)n, Outdoor in Europa, Eine Zeitreise, 2014.

(c) Ulrich Straeter

(c) Ulrich Straeter

Fabelhafte Bücher: Jedes Jahr buhlen im deutschsprachigen Raum weit mehr als 100.000 Bücher in Neuauflage um die Aufmerksamkeit der Leser. Denken Sie über sowas nach, wenn Sie ein neues Buch in Angriff nehmen?

Nein, auf keinen Fall.

Fabelhafte Bücher: Schreibblockaden, Selbstzweifel oder einfach zu viel zu tun: Jeder Autor hat mal Durchhänger. Was ist Ihr Geheimrezept?

Spazierengehen, Gut essen gehen, Rotwein trinken, Spülen und Fegen, Dinge im Haushalt reparieren.

Fabelhafte Bücher: Ob Indieautor oder Verlagsautor – längst wird erwartet, dass Autoren auf ihre Leser zugehen. Wie viel Zeit setzen Sie ungefähr für diese Aktivitäten rund ums Buch ein?

Täglich 1 Stunde.

Fabelhafte Bücher: Wenn Neulinge Sie nach einem Tipp fragen würden: Auf welches Marketinginstrument setzen Sie in erster Linie?

Auf die Ochsentour gehen, nicht auf Entdeckung warten.

Fabelhafte Bücher: Von welchen Schriftstellern sehen Sie sich in Ihrem eigenen Werk beeinflusst? Wer inspiriert Sie?

V. S. Naipaul, Paul Theroux, Ricardo Galeano.

Fabelhafte Bücher: Nach Ihren Erfahrungen – welche Anfängerfehler würden Sie im Nachhinein vermeiden – was können Sie Neulingen empfehlen, die sich mit dem Gedanken tragen, ein Buch zu schreiben?

Nicht auf die „Hyänen“ hereinfallen, die angeblich dein Buch machen wollen und sich Fischer oder Goethe nennen: „Verlag sucht Autor“, das ist äußerst verdächtig.

Fabelhafte Bücher: Viele Schriftsteller tun sich beim Schreiben von Sex-Szenen ziemlich schwer. Gibt es Themen oder Situationen, bei deren Beschreibung Sie sich schwer tun?

Bei schweren psychischen Problemen oder Defekten der Protagonisten, so wie bei 2/3 der üblichen öden Romane, schreibe deshalb keine.

Fabelhafte Bücher: Als heikel gelten auch politische Zuschreibungen, etwa Islamkritik oder Kritik an jüdischer Siedlungspolitik um nur zwei Beispiele zu nennen. Wie gehen Sie mit dem Thema um und welchen Umgang erwarten Sie sich von Autoren insgesamt zu dem Thema?

Offen die Meinung sagen und begründen, wo leben wir denn, oder? Kritik darf alles, muss aber nicht alles.

Fabelhafte Bücher: Wenn Sie schreiben – wie strukturieren Sie Ihren Tag? Schreiben Sie, wenn Sie gerade in Stimmung sind? Oder haben Sie sich feste Zeiten reserviert?

Nach Laune und wenn Ideen da sind – die Sache soll doch Spaß machen.

Fabelhafte Bücher: Bitte verraten Sie uns etwas über Ihr aktuelles Projekt. Wovon soll Ihr nächstes Buch handeln, was können Sie schon verraten?

Von Sand und vom Meer soll es handeln – und von Ausländern.

Fabelhafte Bücher: Mit bedanken uns herzlich für das Gespräch.


 

Ulrich Straeter im www

http://straeter-kunst.de/