Rezension von frida

löhnig ruhet sanftEin Mann tötet seine Frau und seine Kinder. Kommissar Konstantin Dühnfort ist erschüttert. Wie kann ein Vater zu einer solch grausamen Tat fähig sein? Der Fall trifft Dühnfort persönlich. Gerade hat Gina ihm offenbart, dass sie schwanger ist. Es fällt ihm daher schwer, mit kühlem Kopf an diesen Fall heranzugehen. Kurz nach dem Mord taucht der Familienvater plötzlich am Tatort auf. Mit einem Strauß roter Rosen für seine Frau. Steht er tatsächlich unter Schock, oder ist er ein guter Schauspieler? Ist der Vater wirklich der Schuldige?

Rezension

Es war ein schöner, sonniger Sonntagmorgen – bis Kommissar Dühnfort am Tatort eintrifft und vor der Ruine eines aufwändig renovierten Bauernhauses steht. Drei Tote und ein mutwillig gelegter Brand. Doch so einfach ist die Sache nicht, denn schnell stellt sich heraus, dass es sich bei den Toten nicht um Brandopfer handelt, sondern dass sie vorher erschossen worden sind. Thomas Sassen, der Familienvater kreuzt kurze Zeit später am Tatort auf.

Er reagiert total überzogen, hart an der Grenze zum Glaubhaften wirkt er eher wie ein guter Schauspieler. Dühnfort ringt mit seinem Bauchgefühl um ihn ohne handfeste Beweise nicht gleich als Verdächtigen oder sogar als Täter zu sehen. Die Befragung der Nachbarn wirft kein gutes Bild auf Thomas Sassen. Immer wieder kommt es zwischen den Eheleuten zu handfestem Krach. Sassen, ein Angeber und Frauenheld kann es nicht lassen und sucht in ständig neuen Affären Bestätigung für seine Unwiderstehlichkeit. Alles dreht sich nur um ihn, er ist der Größte. Entsprechend dieser überzogenen Selbsteinschätzung behandelt er seine Mitmenschen und schafft sich so reihenweise Feinde.

Das Motiv für die brutalen und feigen Morde bleibt unklar und rätselhaft. Wer profitiert von der Tat oder war es abgrundtiefer Hass? Immer wieder ergeben sich Hinweise auf andere mögliche Täter, die Dühnfort aber nicht überzeugen können. Hartnäckig ermittelt er solange weiter bis er alle offenen Fragen geklärt hat.

Fazit

Ein sehr spannender Krimi, der einen von Anfang an fesselt. Die Protagonisten wirken sehr authentisch und die Charaktere treten klar hervor. Es wird genau beschrieben wie sich die Beziehungen über die Jahre entwickelt haben und wer daraus resultierend, ein Motiv für diese unglaublichen Tat haben könnte. Wie weit lässt sich der beste Freund ausnutzen, betrügen und belügen? Wo ist die Grenze die das Fass zum Überlaufen bringt? Wer sich für den psychologischen Aspekt von Aktion und Reaktion interessiert, liegt mit diesem Krimi genau richtig und kann sich spannender Stunden gewiss sein.

Infos

Inge Löhnig wurde 1957 in München geboren. Sie studierte an der renommierten Akademie U5 in München Grafik-Design und arbeitete anschließend in verschiedenen Werbeagenturen, zuletzt als Art-Directorin auf einem Mode-Etat. Heute lebt sie als selbständige Autorin mit ihrer Familie und einem betagten Kater in der Nähe von München.

Bewertung

Historischer Wert: 1
Spannung: 5
Lesefreundlichkeit: 5
Ratgeber: 1
Muss-man-gelesen-haben: 5
(1-kaum zutreffend / 5-besonders zutreffend)