Rezension von Lisa

Magie macht ihn stark,
Liebe verletzlich…

Inhalt

Seit sie denken kann, ist Lucinda Moreira auf der Flucht vor Joaquín de Alvaro, denn sie ist eine „Blutbraut“, und nur sie kann den mächtigen Magier davor bewahren, zum Nosferatu zu werden. Dazu aber müsste sie ihm ihr Blut geben und sich auf ewig an den Mann binden, der für sie die Verkörperung alles Bösen scheint.

Doch dann tritt genau das ein, wovor sie sich fürchtet: Gerade als Lucinda sich erstmals verliebt hat, und zwar in den charmanten Cris, wird sie entführt und auf das Anwesen Joaquíns gebracht. Lucinda ist in eine Falle gelaufen, denn Cris ist kein anderer als Joaquín de Alvaros Bruder, und auch er sucht eine Blutbraut …

Doch die beiden Brüder sind nicht die einzigen. Auch andere Mitglieder ihres Konsortiums begehren Lucindas Blut. Als Lucinda in die Gewalt eines von ihnen gerät und Joaquín sie unter Einsatz seines Lebens befreit, beginnt Lucinda sich zu fragen, welches die wahren Motive für sein Handeln sind …

Auf den ersten Blick

Obwohl ich Mädchengesichter auf Covern normalerweise als langweilig und wenig innovativ empfinde, gefällt mir das Titelblatt von Blutbraut ausgesprochen gut. Trotz (oder gerade wegen?) der geschlossenen Augen wirkt das Gesicht sehr ausdrucksstark. In Kombination mit der Träne aus Blut spiegelt das Motiv die Atmosphäre des Buchs wirklich perfekt wieder!

Nicht schlecht, nicht schlecht… ;)

Im Vorfeld habe ich schon viel Positives über die Autorin und war daher sehr gespannt auf das Buch… Tjaaaa, was soll ich sagen? Blutbraut ist solide Unterhaltung. Es hat mich nicht „umgehauen“, war aber definitiv besser als der Durchschnitt. (Selbstverständlich muss das noch nichts zu sagen haben, da ich generell SEHR schwer zu begeistern bin. ;) Für viele wird Blutbraut ein 5 Sterne Buch sein; bei mir ist der Funke – trotz einiger sehr guter Ansätze – eben nicht übergesprungen. )

Positiv anzumerken ist auf jeden Fall, dass die Geschichte rund um Lucinda und Joquín ganz ohne Effekthascherei auskommt und sich stattdessen auf die Charakterisierung und die zwischenmenschlichen Beziehungen konzentriert. Als Beispiel sei hier die Annäherung zwischen den beiden Protagonisten genannt: Lucinda hat am Anfang Todesangst vor Joaquín, obwohl er sich ihr gegenüber sehr verständnisvoll und sanft zeigt. Erst nach und nach wird sich Lucinda ihrer Gefühle bewusst und erkennt, wie viel sie Joaquín wirklich bedeutet. Hach ja…

Ich kann nicht sagen, wie froh ich bin, dass sich die Beziehung zwischen den beiden l-a-n-g-s-a-m entwickelt und sich nicht in die Reihe der „unsterbliche-Liebe-auf-den-ersten-Blick“ Romanzen einreiht. ;) Hier können sich andere Autoren noch eine Scheibe abschneiden! Man merkt beim Lesen richtig, wie Lucinda und Joaquín sich näher kommen und wie sich aus anfänglicher Abscheu Zuneigung entwickelt… :) Die übrigen Charaktere sind ebenfalls gut ausgearbeitet und glaubwürdig. Punkteabzug gibt es hingegen beim Mittelteil von Blutbraut. Für meinen Geschmack waren die Szenen zu ausführlich und langatmig, sodass ich mich stellenweise zum Lesen „aufraffen“ musste. Alles in allem hätte man die Geschichte bei diesem Abschnitt deutlich straffen können.

Hat man einen bestimmten Punkt überschritten, nimmt die Erzählung zum Glück wieder an Fahrt auf und bleibt bis zum Schluss spannend und dramatisch. Die Verwendung der angelsächsischen Maßeinheit „Inch“ empfand ich als etwas störend, da sie (so war es zumindet bei mir der Fall) den Lesefluss hemmt. Da wir hier in Deutschland sind, spricht nichts gegen das Wörtchen „Zoll“. – Das ist höchstwahrscheinlich Meckern auf hohem Niveau, aber ich wollte es dennoch erwähnt haben. ;)

Die Einbringung von spanischen Wörtern und Sätzen hat mir hingegen gut gefallen. Ein „mi corazón“ hier, ein „mi vida“ da – das klingt romantisch und birgt nicht zuletzt einen Hauch Exotik in sich. :) Keine Sorge, wenn ihr der spanischen Sprache (noch) nicht mächtig seid: viele Begriffe lassen sich vom Kontext ableiten und zur Not kann man sich auf der Homepage der Autorin die deutsche Entsprechung anschauen. (Theoretisch hätte man die Übersetzung aber auch in die Fußnoten von Blutbraut miteinbeziehen können -_- )

Apropos Internet: Auf der Seite des Verlags gibt es ein kostenloses eBook-Special zu Blutbraut, u.a. mit 2 Extra-Kapiteln, einem ausführlichen Glossar und einem Interview mit der Autorin – Reinschauen lohnt sich! Gegen Ende hin bleiben noch einige Fragen ungeklärt, was möglicherweise auf einen zweiten Teil hindeutet. Im Moment widmet sich die Autorin jedenfalls erst ihren anderen Projekten; OB es danach tatsächlich eine Fortsetzung zu Blutbraut geben wird, steht noch in den Sternen. Interessant wäre es allemal!

Fazit

Trotz der Längen im Mittelteil hat Blutbraut einen recht ordentlichen Eindruck bei mir hinterlassen. Die Autorin werde ich mir auf jeden Fall merken. :)

Lisas Bewertung: 3,5 von  5 Sternen!

(Lisas Bewertungssystem: (1 = Zeitverschwendung, 2 = Nicht mein Fall, 3 = Okay, 4 = Überdurchschnittlich Gut, 5 = Lieblingsbuch)

 Infos

Titel: Blutbraut
Übersetzung: –
Autor/in: Lynn Raven
Reihe: 
Verlag: cbt
Format: broschiert, 736 Seiten und eBook
Erscheinungsdatum: 31.10.11
Preis: 14,99€
ISBN: 357016070X

 

 Redaktion von Beste Bücher