Rezension von Kim Malschofsky

aristoteles und dante„Ich war fünfzehn. Ich war gelangweilt. Ich war unglücklich.“ Mit diesen Worten stellt Aristoteles sich selbst vor. Er steckt gerade mitten in der Pubertät und weiß selber noch nicht so wirklich wer er eigentlich ist.

Er ist verschlossen, hat Selbstzweifel, keine richtigen Freunde, seine Schwestern interessieren sich nicht wirklich für ihn und sein Bruder sitzt im Gefängnis.

Er ist anders als viele Jungs in seinem Alter. Obwohl er nicht schwimmen kann, versucht er, sich seine Langeweile im Schwimmbad zu vertreiben. Dort lernt er Dante kennen. Ein Junge, der bis auf die Tatsache, dass sie nach einem Philosophen und einem Poeten benannt sind, nicht besonders viel gemeinsam zu haben. Dante ist offen, er liebt die Poesie, die Kunst und seine Familie und hat eine eine einzigartige Lebensansicht. Aber auch er ist anders und hat keine richtigen Freunde.

Dante beschließt, Ari das Schwimmen bei zu bringen. Die beiden werden gute Freunde. Beste Freunde. Sehr spezielle Freunde. Doch bis Ari und Dante selber herausfinden können wer sie wirklich sind und wie man die Geheimnisse des Universums lösen kann, müssen sie ziemlich viel überstehen. Gemeinsam und alleine. Sie müssen lernen, sich gegenseitig und sich selbst zu vertrauen. Sie müssen herausfinden, was Freundschaft und Familie bedeutet und was Liebe ist.

Das Cover

Wer das US-amerikanische Cover des Buches kennt, wird vielleicht von dem Deutschen etwas enttäuscht sein, denn obwohl das deutsche Cover zwar nicht hässlich ist, spricht es auch nicht unbedingt so. Es passt aber sehr gut zu der Geschichte und hat im Nachhinein durchaus eine tiefer gehende Bedeutung.

Rezension

Bejamin Alire Sáenz ist ein Homosexueller, US-amerikanischer Schriftsteller. Er hat sich selbst erst mit 54 Jahren zu seiner Homosexualität bekannt. In „Aristoteles und Dante entdecken die Geheimnisse des Universums“ wird dieses Thema auf eine sehr vorsichtige und doch sehr berührende Art angeschnitten. Nein, es wird nicht nur angeschnitten, es wird tief in den Gedanken und den Gefühlen von Aristoteles gekramt.

Die Geschichte von zwei Jungs, die mit dem Erwachsen-werden und dem Anders-sein zu Kämpfen haben. Meiner Meinung nach ein sehr besonderes und wichtiges Buch, denn es gibt viele Bücher über das Erwachsen werden, über Probleme, mit denen jeder Jugendliche zu kämpfen hat, aber nur wenige, aus der Sicht eines Jungen. Und noch weniger aus der Sicht eines Jungen, der so ist, wie Aristoteles und Dante sind. Auch wenn sich schon ziemlich zu Beginn ein Großteil Geschichte voraus ahnen lässt, möchte man doch unbedingt weiter lesen, denn Ari und Dante sind zwei Charaktere, die man einfach gern haben muss.

Der Schreibstil von Benjamin Alire Sáenz ist super! Er schafft es, das ganze Buch über eine scheinbar simple, normale Freundschaft mit Höhen und Tiefen zu beschreiben, aber versteckt dabei so viele, kleine Botschaften zwischen den Zeilen. Also nicht nur für Jugendliche, die vielleicht gerade selber mit solchen Problemen zu Kämpfen haben, sondern durchaus auch für ältere, denn die Geschichte geht noch so viel tiefer, es steckt noch so viel mehr dahinter. Ich habe das Buch schon an dem Tag an dem ich es bekommen habe komplett gelesen und es hat mir wirklich extrem gut gefallen.

Ich gebe ihm 5 von 5 Punkten.