Rezension von Ann-Katrin
Ein Buch mit dem sich die Abende schnell rumbringen lassen. Zu spannend um es wegzulegen und der Leser wird direkt mit den Charakteren mitfiebern. Es ist schwer sich davor zu verschließen. Ich bin begeistert und kann es gar nicht erwarten das nächsten Bestseller von Erin Watt in den Händen zu halten!
Die junge Ella Harper hat es schon schwer im Leben. Sie kämpft jeden Tag darum, ihr Leben alleine auf die Reihe zu bekommen. Zwischen dem Wunsch für eine gute Zukunft und dem Zwang, die Ziele vom Highschoolabschluss und College zu erreichen, muss Ella immer aufpassen und auf Zack sein. Zwei Jobs und auch noch vor dem Gesetz zu fliehen, setzt sie ganz schön unter Druck. Als dann noch ein geheimnisvoller Vormund nach dem Tod ihrer Mutter auftritt, wird ihre Welt vollkommen auf den Kopf gestellt. Callum Royal behauptet ihren Vater zu kennen und verspricht sich um Ella zu kümmern. Ellas Zweifel schwinden erst mit der Zeit, als sie sich an den Reichtum, der sie nun umgibt, gewöhnen kann. Wäre da nicht das Mobbing und der Ausschluss in der neuen Elite-Schule oder der Hass der ihr von ihren Stiefbrüdern entgegenschlägt. Aber auch die Anziehung, die sich zu einem der Royal-Söhne entwickelt, macht es Ella nicht leichter sich in der Welt der Reichen und Schönen einzuleben. Doch mit der Freundschaft zu Val schafft sie es, sich immer besser anzupassen.
Paper Princess setzt sich nicht nur mit den typischen Jugendproblemen auseinander: Angst vor neuen Situationen, der Druck erwachsen zu sein, der Wille seine Ziele zu erreichen und der Wunsch nach Zugehörigkeit, sei es in der Familie oder in der Schule. Aber es tauchen auch erotische Themen auf, wie die Anziehung zum attraktiven Stiefbruder oder die moralischen Zweifel ob es richtig oder falsch ist, diesen Begierden nachzugeben.
Ich finde Paper Princess echt toll. Es ist spannend geschrieben. Aber die Gedanken und Gefühle der Protagonistin sind teilweise zu deutlich geschildert. Das nimmt dem Leser die Möglichkeit sich selbst in ihre Gefühlswelt einzufinden und es wird direkt alles, was sie denkt und fühlt, offen dargelegt. Obwohl grade das die Treffen zwischen Reed und Ella heißer macht, ist es manchmal sehr lästig. Wer solche Stellen nicht einfach übergehen will, muss sich teilweise durch sehr langatmige Abschnitte quälen, in denen ihr Innerstes zu sehr aufgebauscht wird.
Wenn man jedoch über solche Darstellungen hinwegsieht, ist Paper Princess ein wunderbares Buch. Leicht zu lesen, super spannend und gerade die Themen machen es sehr leicht, sich einzulesen, ohne direkt gelangweilt zu sein. Ich habe mit Ella mitgefühlt, habe versucht Reed zu verstehen oder ihr innerlich Ratschläge gegeben. Wie bei jedem guten Buch war ich am Ende traurig, dass es zu Ende war. Aber ich freue mich und hoffe auf weitere Teile.