Rezension von Annemarie

Otto ist Kult. Jeder kennt den verrückten, albernen Ostfriesen, der schon Generationen zum Lachen gebracht hat. Und er wird in diesem Sommer 70 Jahre alt. Passend zu diesem Jubiläum wurde das Buch Otto neu herausgegeben. Es handelt sich dabei um ein Werk, in dem Otto seine Sketche in Bildern und Texten verewigt hat und das aus vielen kurzen Sequenzen – ich nenne sie mal Blödeleien – besteht.

Bei dem Band handelt es sich um die neuaufgelegte Version der Originalauflage aus dem Jahr 1980. Er ist voller Schwarz-weiß-Fotos und Bilder, die mit Text verknüpft sind. So besteht das Buch aus vielen verschiedenen einzelnen lustigen (Bilder-)Geschichten, für die man je maximal zwei bis drei Minuten braucht. Man findet in diesem Band im Grunde genommen die verschiedensten Kostproben von Ottos Können, darunter natürlich Harry Hirsch, die Ottifanten, etwas – nun ja – umgedichtete Märchen und vieles, vieles mehr. Passend zu Ottos leicht chaotischer, wirrer Art fehlt dem Band ein Inhaltsverzeichnis. So ist das Werk im Grunde genommen eine Fundgrube, in die man sich je nach Belieben vertiefen kann.

Rezension

Das Buch Otto! In Neuauflage! Da ich Otto besonders in meiner Jugendzeit richtig gut fand und ihn immer noch mag, habe ich mich sehr gefreut, dass das Buch Otto noch einmal herausgegeben wurde.

Mein erster Eindruck von dem Buch war dann aber leider ein anderer: So wirkte der Band auf mich merkwürdig farblos. Ich hatte den Eindruck, dass doch sehr an der Druckerschwärze gespart wurde. Der Text ist nicht schwarz, sondern grau, und auch die Abbildungen haben zum Hintergrund einen eher geringen Kontrast. Infolgedessen fand ich das Lesen schon nach vergleichsweise kurzer Zeit anstrengend und die Bilder wirkten farblos und irgendwie wenig anregend. So verlor ich bald die Lust, weiter im Buch zu blättern.

Zum Vergleich habe ich dann einmal eine alte Auflage – die fünfte aus dem Jahr 1985 – danebengelegt und beide Ausgaben verglichen. Tatsächlich unterschieden sich beide Ausgaben abgesehen vom hinteren Einband und von den Buchempfehlungen am Ende des Bandes nicht – mit einer Ausnahme: In der älteren Ausgabe sind Text und Abbildungen auch wirklich dunkel, die Seiten im Gegenzug heller und der Kontrast ist folglich stärker. In dieser Ausgabe hat mir (und nicht nur mir!) das Lesen und Durchblättern daher viel mehr Spaß gemacht. Somit finde ich die ältere Ausgabe, obwohl infolge ihres Alters schlechter erhalten, deutlich besser zu lesen.

Und das finde ich wirklich schade, gerade weil mir der Inhalt so gut gefiel. Besonders für Otto-Fans und solche, die es werden wollen, ist er zu empfehlen. Die jeweiligen Sketche, bzw. Blödeleien sind vergleichsweise kurz zu lesen, sodass man den Band in vielen verschiedenen Etappen lesen und betrachten kann. Das Beste an dem Band ist aber neben dem wirklich guten Inhalt die bunte Mischung aus den unterschiedlichsten Darstellungsformen. Teilweise sind Seiten im Fließtext geschrieben, es gibt zudem eine Art Kurzcomic mit Bildern, Cartoons, fiktive Zeitungsannoncen und Werbeanzeigen und, und, und. So wird einem beim Durchschauen und -lesen des Bandes sicher nicht langweilig. Man kann den Band immer wieder durchblättern und sich jedes Mal aufs Neue amüsieren, wenn man Otto mag. Aufgrund seines jugendfreien Inhalts, der vielen Bilder und der einfachen, unterhaltsamen Schreibweise ist das Werk übrigens auch für Kinder ab etwa zehn bis elf Jahren geeignet.

Fazit

Toller Inhalt für Otto-Fans. Allerdings versaut einem das farblose Layout leider ziemlich effektiv den Lesespaß. Wer an eine ältere, etwa eine gebrauchte Auflage herankommt, sollte daher meiner Meinung nach lieber auf diese zurückgreifen.