Rezension von Marion

Liz Montario, Psychologin bei der Polizei, arbeitet in Liverpool an der Uni an einem Workshop, die besten Nachwuchsermittler sind beteiligt. Es geht um alte Fälle, sogenannte Cold Cases. Eigentlich stellt dies eine Flucht dar, denn Liz wäre im vergangenen Jahr bei der Jagd auf einen Serienkiller fast gestorben. Die Arbeit an der Uni ermöglicht ihr die nötige Distanz. Doch als Zoe Fischer, eine der jungen Ermittlerinnen, den Verdacht äußert, dass sie auf einen Serienkiller gestoßen ist, kommen Liz ernsthafte Zweifel.

Zweifel deshalb, weil der Täter in London in Haft sitzt. Jeremy Dunn wurde damals verhaftet weil er mit dem Blut der Opfer Bilder gemalt hat, ein Geständnis hat er nie abgelegt. Die Tatsache das er im Besitz des Blutes der Opfer war, und seine bekannte Obsession zu Blut reichten für eine Verurteilung. Doch die Morde die Zoe mit in Verbindung bringt, weisen die gleiche Handschrift auf. Ein Nachahmungstäter? Oder ist Dunn unschuldig?

In Düsseldorf arbeitet Georg Stadler an einem Fall mit getöteten jungen Mädchen. Der Täter lässt sie ausbluten. Er und Liz haben eine zeitlang zusammengearbeitet. Bei einem ihrer gemeinsamen Fälle hat Liz ihm das Leben gerettet und ihres dabei fast verloren. Georg weiß, dass sie sich seitdem eher aus dem Polizeijob fern hält, doch er möchte eine Einschätzung zu seinem aktuellen Fall von ihr. Als Liz und er feststellen, dass es sich sowohl bei Zoes als auch bei seinem Fall um den gleichen Täter handeln könnte schrillen alle Alarmglocken, denn Zoe ist plötzlich spurlos verschwunden.

Liz ist eine sehr interessante Figur in diesem Thriller. Ihre Vergangenheit ist geprägt von schlimmen Erlebnissen. Ihr Bruder ist ein Verbrecher, doch sie hat es trotzdem geschafft sich dem zu stellen. Sie ist ein mitfühlender Mensch und mehr als erfolgreich als Psychologin. Ihr Freund David und sie leben zwar nicht zusammen, doch sie führen eine gesunde Beziehung. Doch natürlich läuft auch in Liz Leben nicht alles rund, und genau dies macht sie einem dann auch sympathisch, glaubhaft eben.

Ihr Freund und ehemaliger Kollege Georg und sie bestreiten diesen Thriller hervorragend. Es wird eine sehr interessante und spannungsgeladene Geschichte aufgebaut. Langeweile kam nie auf, da immer wieder neue Hinweise auftauchen, die den Leser verwirren, ihn in eine andere Richtung lenken.

Rückblicke zu alten Fällen geben genug Aufschluss um den Leser das Gefühl zu geben, dass er auf dem laufenden ist. Sie machen aber auch neugierig auf die ganze Geschichte. Dies ist nämlich mein erstes Buch der Autorin Karen Sander, aber ich kann jetzt schon sagen, dass sie mich neugierig gemacht hat auf die vorangehenden Fälle um die Psychologin Liz Montario, und auch auf die hoffentlich noch folgenden. „Bald stirbst auch du“ist der vierte Teil um Liz Montario. Der Erste: „Schwester, komm stirb mit mir“, dürfte bereits bei mir einziehen.

Mein persönliches Fazit: Ein Thriller der es in sich hat. Mir hat es an nichts gefehlt. Volle Punktzahl!

Karen Sander hat lange als Übersetzerin gearbeitet und an der Universität unterrichtet. Sie schreibt auch unter dem Namen Sabine Klewe sehr erfolgreich Krimis und Thriller. Wohnhaft ist sie im Rheinland.