Rezension von Maren
Ein rasanter nicht ganz leicht durchschaubarer Thriller mit immer wieder überraschenden Wendungen und dennoch leichten Schwächen.
Die Frage in diesem Thriller ist, wem man vertrauen kann, wer alles ausgelöst hat und wie perfide Pläne sein können.
Jordies Bruder Josh hat sich mit dem berüchtigten Gangster Panella angelegt. Er ist computertechnisch ein Genie und hat sich in Dinge reinziehen lassen, die ihm jetzt zum Verhängnis werden, denn auf einmal macht Panella Jagd auf Josh. Und eh seine Schwester sich versieht, hängt sie mitten drin und wird auf einmal selbst zur Gejagten.
Da Panella sich nie die Hände selber schmutzig macht, gibt er seinem besten Mann Mickey und das erste Mal auch Shaw den Auftrag sie zu töten. Doch während dieses Auftrages geht so einiges schief und auf einmal werden Jäger zu Gejagten und geben vor, Leute zu sein, die sie in Wirklichkeit gar nicht sind.
Auch Jordie befindet sich auf einmal in der Gewalt von Shaw, doch scheinbar hat er ein Problem damit, Frauen etwas anzutun. Wie sonst sollte sie sich erklären, dass er sie grob behandelt und ständig ankündigt, was mit ihr passiert, aber mehr auch nicht? Und ständig dieses Prickeln zwischen beiden, aber wer will sich schon mit einem Mörder einlassen?
Und auch sie scheint auf der Jagd nach ihrem Bruder nicht ganz offen und ehrlich zu sein, ob sie mehr weiß, als sie vorgibt? Und was hat sie mit Panella zu schaffen, der es auf sie abgesehen hat? Fragen über Fragen, ein Verwirrspiel bis zum Schluss, aber genial entwickelt.
So erhält der Leser einen Einblick in die Geiselnahme von Jordie, aber zeitgleich auch, wie Agent Wiley und sein Kollege Hick, der seine große Abneigung gegen Shaw zum Besten gibt, Jagd auf den Geiselnehmer und Jordies Bruder aber auch Panella machen. Und plötzlich geraten auch sie in Gefahr und befinden sich in einer Ermittlung, mit der sie selbst nicht gerechnet haben, denn es tauchen in rasantem Tempo immer neue Wendungen und Überraschungen auf.
Mir hat gut gefallen, dass es keine unnötigen Längen im Buch gab, keine ausschweifenden Erklärungen für Situationen, so kann die Spannung erhalten bleiben. Allerdings waren mir die Situationssprünge oft zu abrupt. Im Ebook gibt es keine Absätze oder Kapiteleinteilungen, wo man sehen kann, dass jetzt ein Szenenwechsel stattfindet. Dadurch ist man öfter etwas irritiert, weil die Übergänge nicht passig sind und der Lesefluss dadurch oft unterbrochen wird.
Leider bin ich mit den Charakteren und Protas nicht so richtig warm geworden, klar weiß man, dass bei Sandra Brown auch immer Romantik dabei ist, aber die Art und Abläufe haben mir nicht so sehr gefallen, gerade die ständigen Wiederholungen „ihres Geschlechts“ fand ich ein bisschen merkwürdig und zu den sonstigen Wortlauten etwas unpassend. Es wirkt oft sehr kühl und distanziert, sowohl bei den Ermittlern als auch bei Shaw und Jordie.
Vermutungen hat man als Leser schon, doch die Art und Weise wie, ist dann doch recht überraschend, wenn auch das Ende ein klein wenig enttäuschend ist, zwar schön, aber zu glatt. Und trotz allem hab ich mich gefreut, wieder etwas von einer meiner Lieblingsautorinnen zu lesen und empfehle es gern weiter.