Rezension von Marion

Schwarzer Engel ist der zweite Teil des italienischen Autors Sandrone Dazieri um Dante Torre und Colomba Caselli.

Ein Attentat auf Zuginsassen des römischen Bahnhofes Termini endet für viele der Passagiere tödlich. Ein Gift wurde in ein Abteil geleitet, die Behörden wurden wegen des Anschlags alarmiert. Colomba entgeht bei ihren Ermittlungen nur mit Mühe selbst dem Tod, denn als sie das Abteil betritt und feststellt was passiert ist, ist noch etwas von dem tödlichen Gas im inneren des Zuges.

Colomba, die wegen ihres vorherigen Falles noch nicht ganz rehabilitiert ist, stößt bei ihren Vorgesetzten eher auf Widerstand, man traut ihr nicht zu dem Job gewachsen zu sein.
Dante Torre hat länger nichts von Colomba gehört, obwohl die beiden im ersten Band echte Freunde geworden sind. Er hat eine schwere Zeit hinter sich, ist durch die Hölle gegangen, nur durch das Eingreifen seines Anwalt und Freundes ist er wieder in der Lage zu funktionieren,da der ihn in eine Einrichtung brachte.

Dante wurde als Kind entführt, vom sogenannten Vater jahrelang in einem Silo festgehalten. Dieser zwang ihn beispielsweise sich selbst zu verletzten, eine Hand ist stark geschädigt. Die seelischen Folgeschäden sind enorm, seine Angst vor geschlossen Räumen die harmloseste. Seine brillante Kombinationsgabe hat ihm im Leben schon sehr geholfen, zuletzt bei dem Fall mit Colomba. Als diese ihn wieder um Hilfe bittet ist Dante skeptisch, er hat Angst, dass die Zusammenarbeit ihn wieder aus der Bahn wirft, doch er kann nicht anders und geht das Wagnis ein.
Eine spannende Handlung beginnt, in der Colmba und Dante einer geheimen Organisation auf die Schliche kommen, die denen des Vaters nicht unähnlich ist. Eine Frau rebelliert gegen dieses System, doch ihre Wege ähneln denen eines Todesengels……

Nach „In der Finsternis“, dem ersten Teil der Reihe bin ich ein großer Fan des italienischen Bestseller-Autors. Mit Dante Torre hat er faszinierende Figur geschaffen. Eine Figur, die trotz ihrer Ängste und Probleme einfach brillant ist. Es macht Spaß der Handlung zu folgen, nebenher die Schauplätze in Italien und in Deutschland zu erleben. Die Idee hinter allem erschreckte mich, da mir die Existenz so einer Organisation nicht ganz abwegig erscheint.
Der Autor jongliert mit vielen Thesen und streut die Fakten gekonnt in die Handlung. Er lässt den Leser lange im Dunkeln tappen, es gehört eine Portion Geduld dazu, sich immer neuen Erkenntnissen zu stellen, um dann am Ende das gesamte Ausmaß der Geschichte zu erkennen.

Der einzige Wermutstropfen ist das offene Ende, wobei dies natürlich auch positiv ist, denn so kann ich davon ausgehen, dass der Autor mich bald mit einem neuen Thriller überraschen wird. Freue mich schon sehr darauf!

Sandrone Dazieri wurde 1964 in Cremona geboren. Er gehört zu den erfolgreichsten Krimi-und Drehbuchautoren Italiens. Mit der Colomba Caselli Reihe gelang ihm der internationale Durchbruch.