Rezension von Julia

Simon Beckett und seine David Hunter Reihe haben mich damals von einem Thriller Muffel zu einem absoluten Liebhaber von Spannungsromanen bekehrt. Auch seine unabhängigen Thriller habe ich gerne gelesen und sie zieren allesamt einen Teil meines Bücherregals. Nun fährt Beckett mit dem ersten Teil einer neuen Reihe auf, der Jonah Colley Reihe. „Die Verlorenen“ erschien im Juli 2021 und ist bereits ein Bestseller.

Inhalt & Rezension

Jonah Colley arbeitet bei der Londoner Polizei in einer bewaffneten Spezialeinheit. Eines Nachts wird er von Gavin, einem ehemaligen Freund, zu dem er allerdings seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr hat, um Hilfe gebeten und zu einem Treffpunkt namens Slaughter Quay gerufen. Dort angekommen findet er allerdings nur Gavins Leiche zusammen mit weiteren Toten, die allesamt in Plastikfolie eingewickelt wurden. Bevor Jonah Verstärkung rufen kann, wird er von dem vermeintlichen Täter jedoch überrascht und kann nur knapp und schwer verletzt entkommen.

Während Jonah nun eigenständig Ermittlungen anstellt, um herauszufinden warum Gavin und die anderen Opfer sterben mussten, gerät er selbst in den Fokus der Mordermittlungen. Und auch der Täter scheint es auf Jonah und dessen Umfeld abgesehen zu haben. Ein rasantes Katz und Maus Spiel, gepaart mit Hinweisen, die darauf hindeuten, dass zwischen Gavins Tod und dem Verschwinden von Jonahs kleinem Sohn Theo vor zehn Jahren eine Verbindung besteht, lassen den Leser an keiner Stelle verschnaufen. Jonah, der nun hofft, mit diesem Fall ebenfalls herausfinden zu können, was damals mit Theo passiert ist, geht Wagnisse ein, die den Leser nicht eine Minute innehalten lassen.

Ich konnte das Buch dementsprechend nicht mehr aus der Hand legen und habe es in jeder freien Sekunde vor der Nase gehabt. So etwas ist mir schon länger nicht mehr mit einem Buch passiert und ich bin Simon Beckett unglaublich dankbar für diese spannenden Stunden. Ich kann nur sagen: Simon Beckett ist zurück! Und zwar in seiner Höchstform! Ich war ab dem ersten Satz gefesselt und die Spannung hat an keiner Stelle nachgelassen. Das Lesen hat einfach nur Spaß gemacht. Beckett katapultiert den Leser direkt in eine bestimmte Szenerie und schafft es, ohne langwierige Beschreibungen, sowohl Atmosphäre, als auch Umgebung für den Leser haargenau zu vermitteln. Die Charaktere sind nicht flach, sondern haben Tiefgang. Sie haben alle ihre guten und schlechten Seiten, sowie auch der Protagonist, Jonah Colley. Das macht sie greifbar und real und der Leser kann sich somit wunderbar in die Szenerie und in die Figuren einfühlen.

Auch der für Beckett so typische Überraschungseffekt am Ende hat nicht gefehlt und als bekennender Beckett Fan habe ich zwar voraus geahnt, dass noch eine Überraschung am Ende auf mich wartet (was für eine Vorfreude!), jedoch habe ich an keiner Stelle das Ende vorhersehen können. Ich freue mich jetzt schon auf die kommenden Teile dieser Reihe! Dieser Thriller ist ein vielversprechender Anfang einer neuen Reihe, die David Hunter problemlos Konkurrenz machen kann.