Rezension von Julia
Stacy Willingham feiert mit ihrem Debütroman „Das siebte Mädchen“ in den USA bereits große Erfolge und sogar eine Verfilmung ist bereits geplant. Der Klappentext hat mich derart gepackt, dass ich das Buch, sobald es ankam, direkt anfing zu lesen (was bei meinem Stapel ungelesener Bücher wirklich eine Seltenheit ist). Und was noch eine Seltenheit ist: Ich habe jede freie Minute mit dem Buch in der Hand verbracht.
Inhalt & Rezension
Chloe Davis ist die Tochter eines Serienmörders, der vor zwanzig Jahren sechs Mädchen ermordet hat und seither hinter Gittern sitzt. Obwohl die Zeit vor zwanzig Jahren, als Chloe gerade einmal zwölf war, sie immer noch belastet, versucht sie ein normales Leben zu führen. Sie ist Psychologin und lebt mit ihrem Verlobten, Daniel, zusammen in einem Haus. Ihren Bruder Cooper, der damals fünfzehn Jahre alt war, sieht sie regelmäßig und die beiden haben ein gutes Verhältnis zueinander. Seit den Ereignissen vor zwanzig Jahren leidet Chloe unter Paranoia und versucht diese mit Tabletten, auf die sie durch ihre Position als Psychologin Zugriff hat, in den Griff zu bekommen. Dennoch scheint ihr Leben stabil, solange sie nicht mit Themen konfrontiert wird, die sie an damals erinnern.
Doch plötzlich wird die Idylle getrübt, denn es verschwinden kurz vor dem zwanzigsten Jahrestag wieder Mädchen und die Parallelen zu dem Fall ihres Vaters lassen Chloe keine Ruhe mehr. Auch scheint es immer einen Bezug zu ihr selbst zu geben, beispielsweise ist sie die letzte Person, die eines der betroffenen Mädchen in ihrer Praxis lebend gesehen hat.
Die Polizei scheint ihre Sorgen nicht ernst zu nehmen und so versucht Chloe nun auf eigene Faust und zusammen mit dem Journalisten Aaron herauszufinden, ob es sich um einen Nachahmungstäter aus ihrem nächsten Umfeld handelt und wie man ihm auf die Schliche kommen könnte.
Ich habe das Buch in Rekordzeit verschlungen! Nicht nur ist es wunderbar geschrieben und lässt sich flüssig lesen, auch sind das Thema und die Wendungen derart spannend, dass man es eigentlich nie aus der Hand legen möchte.
Zu der Spannung hat sich bei mir auch oft eine etwas gruselige Atmosphäre geschlichen, was ich sehr mag. Man traut keinem mehr über den Weg und sucht bei jedem Charakter nach Anzeichen, dass es sich hierbei um den gesuchten Mörder oder die Mörderin handelt. Ich kann nur sagen, ich habe von Anfang an auf den falschen Täter getippt und als sich das Ende abzeichnete, kam dennoch eine kleine Überraschung hinzu, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Das führte dazu, dass man immer wieder zurückblättern möchte, um bestimmte Passagen erneut und mit dem Wissen, wie alles endet, zu durchleben. Wenn so etwas bei einem Buch der Fall ist, ist das für mich immer ein sehr gutes Zeichen.
Ich kann „Das siebte Mädchen“ jedem empfehlen, der sich an klassischen Thrillern erfreut und sich darauf verlassen möchte, eine spannende Zeit zu verbringen. Keine Stelle war langatmig oder träge, ein flottes Tempo, das an bestimmten Stellen sogar angezogen wurde, sorgt dafür, dass man diesen Thriller schnell durchlesen möchte, um endlich zu erfahren, was hinter all dem steckt.
Fazit
Ich freue mich auf weitere Werke dieser Autorin und werde mir sicher auch die Verfilmung anschauen, sobald sie erscheint. Es ist einfach schön, wenn ein Buch so mitreißen kann, dass man jede freie Minute damit verbringen möchte.