Rezension von Maren

Inhalt

Der Finalband der Sophia-Trilogie rundet Sophias Geschichte und Entwicklung richtig schön ab. Man merkt durch die fein abgestimmten Cover die einzelnen Zeitabschnitte, die sie durchläuft. Sowohl die Kleidung als auch die Körperhaltung signalisieren, diese Frau wird Stück für Stück selbstbewusster und reifer.

Und genau das wird in diesem letzten Band durch verschiedene Situationen und Umstände passend umschrieben. Durch die Begegnung mit ihrer alten Freundin Henny kann nun Sophia ihre Fürsorge und Hilfe zeigen, was im 1. Drittel umfangreich beschrieben wird. Ihr Ehemann Darren ist für mich wirklich ein absoluter Geduldsmann, denn Sophia wirkt streckenweise sehr egoistisch und bekommt leider gar nicht mit, wie Darren sie umsorgt, Zugeständnisse macht und selber auf vieles verzichtet und seine Wünsche oft hinten anstellt. Seine Reaktion ist verständlich, dennoch heftig, was auch die Kriegswirren nicht besser machen.

Überrascht hat mich ihre Entscheidung, wieder bei Madame zu arbeiten, die zwar großzügig ist, aber nie etwas ohne Gegenleistung tut. Dadurch lässt sie sich viel zu oft zu Dingen hinreißen, die ihr und ihrer Ehe überhaupt nicht gut tun und sie es leider erst viel zu spät einsieht.

Die 30er Jahre sind gut recherchiert, immer wieder schwenkt man zu den Geschehnissen in Deutschland, die letztendlich zum Kriegsausbruch führten, parallel dazu zeigt aber auch der Wiedereinstieg Sophias bei Madame Rubinstein, ihre Ehe mit Darren und das Verhältnis zu ihren Freundinnen Ray und Henny, dass sie einiges aus der Vergangenheit gelernt hat und manches Mal über ihren Schatten gesprungen ist.

Fazit

Insgesamt ist der 3.Teil eher schlichter gehalten, nicht viele spannende Geschehnisse wie in den vorigen Bänden, aber dennoch in der Gesamtheit schön abgerundet, es kommt nicht immer auf die aktionsgeladenen Details an, sondern wie man innerlich mit Aufgaben und Konfrontationen umgeht.

Etwas störend finde ich teilweise die zeitlichen Sprünge, da einige Passagen gerafft wurden, während andere sehr ausführlich umschrieben sind. Sophias häufige Tränenausbrüche und Gemütsschwankungen, auch die Erzählart aus ihrer eigenen Perspektive haben manchmal dazu geführt, dass es doch etwas eintönig und egoistisch wirkte. Insgesamt hat mir die Trilogie jedoch gefallen, der Schluss ist wirklich überraschend mit Wendungen, auf die man gehofft, die man aber so nicht erwartet hätte.