Rezension von Mira

Inhalt

Der historische Roman „Ein Lied über der Stadt“ von Ewald Arenz porträtiert die Protagonistin Luise, die unbedingt Pilotin werden will. 1929 ist dies jedoch kein leichtes Unterfangen für eine junge Frau, und doch schafft sie es, sich durchzusetzen und ihren Traum vom Fliegen in München zu erfüllen. Als einige Jahre später die Nationalsozialisten an die Macht gelangen, ist Luise jedoch gezwungen, in ihre fränkische Heimatstadt zurückzukehren. Ihr Vater, der dort als Pfarrer arbeitet, will sich den neuen Vorgaben, die auch in seinem Gottesdienst gelten sollen, nicht beugen. Damit zieht er nicht nur den Groll der neuen politischen Führung auf sich, sondern auch den vieler Stadtbewohner. Auch ihre Jungendliebe begehrt gegen das neue Regime auf, und Luise steht vor einer großen Herausforderung: schafft sie es, beide zu beschützen, ohne ihren Traum aufzugeben?

Perfekt für eine Flucht aus dem Alltag

Dieser Roman ist meiner Meinung nach absolut lesenswert. Durch eine sehr interessante Geschichte in einem gut recherchierten, historischen Setting und einer starken, tiefgründigen und nahbaren Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann, zieht das Buch in den Bann, sodass man es kaum aus der Hand legen möchte.

Dabei steht in diesem Buch nicht unbedingt, wie so oft, die Romanze im Vordergrund, sondern vor allem die Beziehungen zu Luises Familie und sie selbst als emanzipierte, willensstarke Frau.

Abwechslungsreich mit unerwartetem Ende

Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahre, wobei zwischen Teil Eins und Teil Zwei ein Zeitsprung von sechs Jahren liegt. Dadurch werden einige Passagen rückwirkend erzählt, was Abwechslung bietet und den Lesenden einige Informationen zunächst vorenthält, was die Spannung und das Mitfiebern steigert. Außerdem entsteht so ein direkter Vergleich zwischen dem Leben vor und während der Herrschaft der Nationalsozialisten.

Das spiegelt sich nicht nur in den Beschreibungen des alltäglichen Lebens wider, sondern auch in den Entwicklungen der Personen.

Der Schreibstil ist dabei simpel, aber fesselnd, sodass man den Roman gut nebenbei lesen kann.

Fazit

„Ein Lied über der Stadt“ ist eines der schönsten Bücher, was ich seit längerer Zeit gelesen habe, und ich kann es nur weiterempfehlen. Es ist überraschend, spannend, romantisch, emanzipiert, stark, lustig, ernst und traurig zugleich und meiner Meinung nach perfekt für eine kleine Auszeit aus dem Alltag.