Rezension von Mira

Inhalt

In Jenny Fagerlunds neuem Roman, ins Deutsche übersetzt von Alina Becker, erzählt die Autorin von Moa, einer jungen Frau, die nach dem Tod ihrer Großmutter vor der Herausforderung steht, sich um die Erbschaft zu kümmern.

Während sie deren Wohnung ausräumt und zum Verkauf vorbereitet, lernt sie ihre Oma und ihre Geschichte ganz neu kennen. Briefe, die ihre Großmutter vor ihrem Tod an sie geschrieben hat und die Moa zugestellt bekommt, helfen ihr, mit dem Verlust umzugehen, zu sich selbst zu stehen und ihre eigene Vergangenheit aufzuarbeiten.

Der letzte Wille ihrer Großmutter

In den Briefen schreibt Moas Oma Elsa auch von ihrer eigenen, schweren Jugend und hilft Moa damit zu erkennen, wie wichtig es ist, toxischen Beziehungen zu entfliehen.

Aufgaben, die ihre Oma an sie gestellt hat, lassen sie über sich selbst hinauswachsen und geben ihr den Mut, ihr Leben so zu leben, wie sie es möchte.

Im Laufe des Buches wird die enorme Entwicklung der Protagonistin deutlich, die sich von einer angepassten, eher stillen Persönlichkeit in eine selbstbewusste, eigenständige junge Frau wandelt.

Die parallel in den titelgebenden Briefen erzählte Geschichte von Elsa beinhaltet auch einen interessanten historischen Aspekt, der dem Roman mehr Tiefgang verleiht.

Leichte Lektüre zum abtauchen

Fagerlund nimmt die Lesenden mit auf eine Reise nach Stockholm und beschreibt die Umgebung detailverliebt und sehr bildhaft.

Die ruhige, gefühlvolle Geschichte ist einfach und flüssig zu lesen; eine eher leichte Lektüre, die ich an einem Tag verschlungen habe.

Da der Roman mit 332 Seiten auch nicht sehr lang ist, eignet er sich besonders für eine kurze Flucht aus dem Alltag.

In der Erzählung, in der trotz Trauer und Verlust  insgesamt eine leichte Stimmung herrscht, liegt der Fokus auf den positiven Entwicklungen der Protagonistin, was erfrischend und angenehm zu lesen ist.

Fazit

Mir hat der Roman gut gefallen, da er eine wirklich schöne Geschichte erzählt und zeigt, wie wichtig es ist, treu zu sich selbst zu sein und den Mut zu haben, Entscheidungen zu treffen, ohne sich anderen anpassen zu müssen.

Man kann sich gut mit Moa identifizieren und folgt ihr durch ihr Leben, was gleichermaßen unterhaltsam wie lehrreich ist. Der Roman ist für alle geeignet, die gerne Erzählungen lesen, deren Fokus nicht ausschließlich auf einer Liebesbeziehung liegt, sondern eine starke weibliche Protagonistin in den Vordergrund stellt.