Rezension von Maren
Inhalt
Nun ist auch der 3. Teil der Neumann-Geschwister gelesen und die Reihe hat mir wirklich gut gefallen. Sophie, die jüngste der drei Geschwister ist ja aufgrund der Unruhen in New York und der ungewissen Zukunft bereits im ersten Teil verschwunden, und Elise und Marianne haben sich so viel Sorgen um sie gemacht, alles veranlasst, um sie zu finden und zu hoffen, dass ihr nichts zugestoßen ist.
Dieser Teil ist im Vergleich zu den anderen etwas anders, denn Sophie macht sich große Vorwürfe, dass sie weggelaufen ist und ihr Leben bislang so verkorkst hat. Stehlen, auf der Straße leben und gleichzeitig Verantwortung für Nicholas und Olivia zu tragen, die als kleine Kinder von den Neumanns aufgenommen und versorgt wurden, das ist mehr als schwer und sie ist der Ansicht, dass sowohl ihre Geschwister aber auch Gott sie dafür verachten würden.
Nun müssen sie aus New York verschwinden, denn ihr Freund, der Kopf der Dry Bones oder auch Bowery Boys genannt, hat sich mit den Roach Guards angelegt und die sinnen auf Rache.
Über die Childrens Aid Society gelangen sie nach Mayfield, wo etliche Familien warten, um die Kinder bei sich aufzunehmen, weil sie entweder keine eigenen Kinder bekommen können oder auch Hilfskräfte benötigen. Das erste Mal, das Sophie von Nicholas und Olivia und ihrer liebsten Freundin Anna getrennt wird und immer mehr zweifelt sie an ihrer Entscheidung.
Zu lesen, wie Sophies Werdegang ist, womit sie zu kämpfen hat, welche Entscheidungen sie trifft und mit wie vielen Zweifeln sie sich auseinandersetzen muss, ist sehr berührend. Während Elises und Mariannes Geschichte eher spannend und sehr dramatisch waren, geht es hier eher um die emotionale Seite. Klar verläuft die Reise alles andere als einfach und man erlebt verschiedene traurige und brenzlige Situationen, allerdings hab ich manchmal noch auf etwas mehr Gefahr gewartet, gerade weil die Gang auf Rache sinnt. Auf den Leser wartet auf jeden Fall eine schöne und erstaunliche Überraschung und wer hier ganz besonders heraussticht, ist Euphemia Duff, die mit ihrer Familie auf einer Milchfarm lebt. Ihr Schicksal, ihr Werdegang hat mich auch sehr berührt, sie ist so eine herzensgute und liebevolle Frau, obwohl sie hart arbeiten muss, so ist sie eine gute Seele und voller Vertrauen auf Gott, was man immer wieder lesen kann.
Ein Zitat ist mir sehr zu Herzen gegangen auf S.148 im Buch: „Ich habe den Herrn nicht immer an mir arbeiten lassen, wie er das möchte. Aber ich lerne immer mehr, ihn an mir arbeiten und mich von ihm reinigen zu lassen. Wenn er meinte Kanten abschleift und mich reinigt, tut das zwar vielleicht ein bißchen weh, aber dann können sein Charakter und seine Schönheit durch meine vielen Fehler und Unzulänglichkeiten hindurchscheinen.“
Man findet noch viele weitere berührende Zitate, die dem Leser vermitteln sollen, wie wichtig das Vertrauen zu Gott ist. Die Autorin versteht es so schön in ihren Büchern, die ich bisher gelesen habe, Gott mit in ihre Bücher einzubringen, warum er zum Leben dazu gehört und was der Glaube bewirken kann.
Fazit
Insgesamt fand ich die anderen beiden Geschichten zwar spannender und von der Handlung interessanter, aber auch diese macht Freude zu lesen, auch weil nicht jeder Weg so einfach ist. Man spürt hier ihre Gefühle, ihre Zerrissenheit, weil sie an sich selbst zweifelt, weil sie sich so schlecht fühlt und der Meinung ist, so viel wie sie in ihrem Leben schon falsch gemacht hat, kann Gott sie gar nicht mögen und ihre beiden Schwestern erst recht nicht. Und wie Menschen, egal welchen Alters eine Rolle dabei spielen, diese negativen Gefühle zu überwinden. Mir gefallen die Bücher der Autorin ausgesprochen gut und ich fühle mich jedes Mal gut unterhalten, aber sie geben mir auch immer wieder viel Stoff zum Nachdenken.