Rezension von Ramon

Inhalt

Bruno, gerade zum zum Chef de police des Vézére-Tals im Südwesten Frankreichs befördert, soll den Ferien-Kochkurs seiner Freundin Pamela mit seinen Kenntnissen bereichern. Doch Monika Felder, eine der Teilnehmerinnen des Kurses, taucht einfach nicht auf. Da sie nicht abgesagt hat, wird Bruno von Pamela gebeten, sich der Sache anzunehmen. Seine Nachforschungen ergeben bald, dass Monika die Reise sehr wohl angetreten hat, sowohl mit dem Flugzeug geflogen als auch mit dem Zug nach Périgord weitergefahren ist, doch dort verliert sich dann ihre Spur.

Bald stellt sich heraus, dass es sich bei Monika um die Frau eines Geheimdienstoffiziers aus Großbritannien handelt. Bruno findet die Kursteilnehmerin schließlich tot in einem alten Bauernhaus. Der Fall entwickelt sich in eine politisch brisante Richtung, es geht um die IRA, jene Terrororganisation, die vor allem bis 2005 die Unabhängigkeit Irlands von Großbritannien mit Gewalt durchsetzen wollte. Diverse Geheimdienste spielen in diesem Kriminalfall eine Rolle.

Die Ereignisse spitzen sich erst im letzten Drittel des Romans zu. Neben der Schilderung von detaillierter Ermittlungsarbeit erfährt der Leser einiges über die Region des Périgord, auch über die  geschichtlichen Hintergründe. Außerdem gibt es viele kleine Nebengeschichten aus dem Alltag von Bruno und seinen Nachbarn. So leitet Bruno etwa die Rugby-Damenmannschaft und steht dabei vor einem inneren Konflikt: Eine besonders vielversprechende junge Spielerin ist schwanger geworden. Eigentlich wünscht er sich, dass sie einmal das Trikot der Nationalmannschaft trägt, doch wenn sie das Kind behält, ist dieser Traum wahrscheinlich ausgeträumt …

Walkers Erzählweise ist stets gemütlich und sehr detailreich. Brunos Weg vom Hof des Bauernhauses bis in dessen Badezimmer wird beispielsweise auf drei Seiten beschrieben. Grundsätzlich hat mir Walkers Stil gut gefallen, er schreibt schöne Sätze und seine Szenen sind bildhaft und lebendig. Nur an manchen Stellen geraten seine Beschreibungen zu bloßen Aufzählungen, die weder die Handlung bereichern noch Atmosphäre schaffen. Hier hätte es dem Roman meines Erachtens gut getan, wenn er etwas gestrafft worden wäre.

Fazit

Ein unterhaltsamer Kriminalroman, bei dem nicht nervenaufreibende Spannung, sondern die Schilderungen von Land und Leuten, Kultur und Gastronomie im südwestlichen Frankreich im Vordergrund stehen. Genau das Richtige zur Entspannung.