Rezension von Maren

Inhalt

Obwohl mich die Inhaltsbeschreibung und auch das Cover total begeistert haben, so bin ich von der Geschichte doch etwas enttäuscht. Für mich waren viele Abläufe ziemlich zusammenhangslos, Titanias Reaktionen oft sehr kindisch, trotzig und für die Zeit, in der die Geschichte spielt teilweise überhaupt nicht passend.

Die einzelnen Titel passten verwandtschaftlich irgendwie gar nicht, waren falsch angeordnet, zum anderen haben mich etliche Dialoge, besonders die von Gratwick und seine schwulstigen Reden sowas von angenervt, dass mich meine Nichte schon gefragt hat, warum ich die ganze Zeit so vor mich hin knurre. Nachdem ich ihr ein paar Auszüge vorgelesen habe, hat auch sie die Augen verdreht und mir geraten das Buch zur Seite zu legen.  Doch wenn man schon ein Buch zur Rezension erhält, möchte man auch fair sein und jedem Buch eine Chance geben, aber ich war letztendlich froh, als ich es durch hatte.

Langatmige Stellen, eine Gouvernante, die als Cousine ausgegeben wird und bei der nicht mal der eigene Bruder stutzig wird? Einerseits tritt Titania sehr forsch auf, auch ihre Redeweise ist nicht gerade zurückhaltend sondern eher vorlaut und dennoch errötet sie an gefühlt jeder Stelle, sobald sie dem Earl of Oakley begegnet und ihre gebrochene Nase wird auch ständig erwähnt, obwohl man keine Erklärung für den Grund findet, bzw. nur angedeutet.

Etliche Kapitel werden von einer anonymen Dame als Frontbericht eingeleitet, bei denen sie das Umwerben eines Mannes mit dem Kampf an der Front vergleicht, was schon mal recht seltsam klingt und auch nicht wirklich Sinn ergeben hat. Ich hatte nach einiger Zeit auch keine Lust mehr, diese Einleitungen zu lesen, weil es zwar lustig gemeint sein sollte, aber nicht wirklich funktioniert hat.

Der eigentliche Verlauf der Geschichte, dass der verstorbene Vater Titania und ihren Bruder mit Nichts beerbt, sondern sein Vermögen an seine Geliebte vermacht hat, ist der Aufhänger, dass sie schleunigst einen reichen Mann benötigt. Verlieben tut sie sich allerdings in den Falschen, denn Lord Oakley scheint aufgrund seiner Kleidung und seines Auftrittes nicht wirklich Geld zu haben. Missverständnisse, ziemlich forsche Dialoge und eine junge Frau, die sich in eine völlig falsche Idee verrennt und nicht merkt, dass sie vom Leser als völlig unsympathische Zicke empfunden wird, die sich mit Menschen umgibt und ihnen Freundschaft vorheuchelt, obwohl sie völlig anders über sie denkt. Mittel zum Zweck, mehr fällt mir dazu nicht ein.

Fazit

Und sämtliche Auflösungen der Geschichte zum Schluss waren ehrlich gesagt doch eher zum Lachen, weil es einfach unrealistisch und für den Leser sehr befremdlich waren. Zu schnell löst sich alles in Wohlgefallen auf, aufkommende Spannung wird gleich wieder im Keim erstickt und es plätschert leider weiter dahin. Echt sehr schade, denn ich mag historische Romane gerne, das Cover ist sehr ansprechend und inhaltlich hätte man wirklich eine tolle Geschichte entwickeln können, doch diese hier hat mich einfach nicht überzeugen können.