Rezension von Zoe

Inhalt

„Große Ideen, die die Welt verändern könnten.“ So kommentiert die britische Tageszeitung „The Guardian“ das von Rob Hopkins verfasste Buch „Stell dir vor… Mit Mut und Fantasie die Welt verändern“. Im Oktober 2021 erschienen ist das Buch genauso aktuell wie das darin behandelte Thema.

Hopkins stellt die Frage, welche Möglichkeiten uns noch offen stehen, um unsere Zukunft davor zu bewahren in der Klimakrise unterzugehen. Um Antworten zu finden betrachtet er jedoch nicht die neuesten Technologien, die von einigen wenigen Superhirnen entworfen wurden, sondern er bezieht sich auf etwas, das jedem Menschen innewohnt: die Fantasie.

Gleich mit der Einleitung des Buches werden die Leser:innen in ein fiktives Zukunftsszenario eingebunden: „Essbare Bushaltestellennetzwerke“, an denen sich die Wartenden an den reich bepflanzten Gemüsebeeten bedienen dürfen, Kinder die voller Freude zur Schule gehen, eine Stadt mit ausschließlich lokalen Geschäften und ohne Supermärkte, eine Dreitage-Arbeitswoche, universelles Grundeinkommen und noch vieles mehr.

All das hört sich toll an, doch zu Beginn begegnet man diesen Schilderungen mit einer gewissen Skepsis und packt sie in die Schublade einer schönen, aber sehr unwahrscheinlichen Utopie. Doch wenn man die darauffolgenden Kapitel mit Offenheit weiterliest, so wird einem klar, dass dies tatsächlich unsere Zukunft sein könnte und an manchen Orten bereits die Gegenwart ist.

Gemein ist allen Kapiteln, dass sie mit einer „Was, wenn…“ – Frage beginnen, die es erlaubt der eigenen Fantasie freien Lauf zu lassen. Auf diese Weise beleuchtet Hopkins die verschiedensten Bereiche unserer Gesellschaft. Seine Fragen reichen von „Was, wenn wir das Spielen ernst nehmen?“ bis hin zu „Was, wenn wir bessere Geschichtenerzähler:innen werden?“. Das mag auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich, abstrakt und vage erscheinen, doch das ist genau das, was der Autor erreichen will. Es wird eine Offenheit geschaffen, die der Fantasie den nötigen Platz gibt, um die kreativsten Ideen hervorzubringen.

Dass das auch im „echten Leben“ Anwendung finden kann beweist Hopkins, indem er die verschiedensten Erfahrungen mit seinen Leser:innen teilt. Er berichtet von Parkplätzen, die über Nacht in einen Naturpark, ein Nagelstudio oder einen Buchladen verwandelt werden, er erzählt von depressiven Menschen, die durch die Kunst wieder einen Sinn im Leben erkennen können, ganze Städte, die ihren gesamten Geldhaushalt darauf ausrichten, lokal und im Sinne der Bevölkerung zu wirtschaften und noch vieles mehr.

Die Zukunft, die uns zu Beginn des Buches utopisch vorkam, erscheint auf einmal ganz greifbar und wird zur Realität, denn wir erkennen, dass sie tatsächlich umgesetzt werden kann und auch wird. Im Mittelpunkt alles Geschriebenen steht die Fantasie und Hopkins macht uns deutlich, dass wir ohne sie nicht die Ideen erlangen können, die nötig sind, damit eine aussichtsreiche Zukunft vor uns liegt. Dieses Buch schenkt Hoffnung und spornt uns an selbst kreativ zu werden, nicht aufzugeben und an einer positiven Zukunft festzuhalten.

Fazit

Jedem, der manchmal in seiner eigenen Gedankenwelt verloren geht und sich fragt, was wichtig und richtig im Leben ist, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Ich war anfangs sehr skeptisch gegenüber den Ideen und Schilderungen des Autors, denn sie entsprechen überhaupt nicht dem Wertebild, das ich sonst von unserer Gesellschaft gewohnt bin. Aber ich habe versucht mich darauf einzulassen und ich kann nur sagen, dass es funktioniert hat und zwar in vollem Maße. Rob Hopkins schildert seine Erfahrungen mit einem Optimismus, der einfach nur ansteckend ist und jede einzelne Geschichte hat meine eigene Fantasie geweckt. Mein Blick auf die Künste und alles, was möglich sein kann, hat sich stark verändert, in eine positive Richtung.

Dieses Buch ist wirklich wertvoll und ich glaube, dass unsere Gesellschaft ganz anders aussehen würde, wenn alle der amtierenden Entscheidungsträger:innen es einmal selbst gelesen hätten.