Rezension von Annemarie

Inhalt

Liebe, Hass, Kämpfen, zwischen Job und Liebe, kleinere persönliche Dramen, die doch große persönliche Auswirkungen haben, die Entscheidung einer jungen emanzipierten Frau für ihren Lebensweg. Teils hochbrisante, spannende Themen. Und genau das ist der Hauptinhalt des Romans.

Hauptperson ist Anna Laudien, eine Frau, die durch den viel zu frühen Tod ihrer Eltern stark zu kämpfen hat. Sie lernt einen tollen Mann kennen – alles wäre wunderbar, wäre da nicht seine Mutter, die quasi unerträglich ist. Und das Schlimmste: Ihr Angebeteter steht auch noch zu seiner Mutter! Als wäre das Ganze nicht schon schlimm genug, hat Anna auch im Beruf einiges an Ärger und Stress. Als Anna ganz verzweifelt ist, lernt sie Ruppert kennen. Ob er ihr wohl das geben kann, was sie braucht? Die Hauptperson schreibt dabei aus der Ich-Perspektive, erzählt also, wie sie die Dinge erlebt und wahrnimmt.

Verfasst ist die Lektüre von Susanne Kornbichler, einer studierten Volkswirtin, die seit 1997 Romane und Krimis schreibt und mit dem Limburg-Preis ausgezeichnet wurde.

Der Band hat kein Inhaltsverzeichnis, die Kapitel sind schlicht durchnummeriert.

Rezension

Wer in den Band hineinschaut, merkt schnell: Bei diesem Band handelt es sich im Grunde um einen typischen Frauenroman. Die ausführlich beschriebenen Dialoge, das Gefühlschaos, die Liebeswirren und so weiter sind nun einmal vor allem für Frauen interessant.

Weniger gut gefiel mir aber, dass das Ende vollkommen offen ist. So hatte ich leider das Gefühl, dass der Band komplett im Nichts endet. Natürlich kann man sich das erwünschte und erhoffte Ende selber vorstellen, mir hat aber ein wirklich echtes Ende – zumindest eine ganz deutliche Tendenz, in welche Richtung es weitergehen soll – gefehlt.

Ebenso konnte ich mich mit der Protagonistin leider weniger identifizieren. Anna Laudien ist zweifellos eine Kämpfernatur, eine emanzipierte Frau, aber sie wirkt auf mich nicht nur offensiv, sondern oft auch ziemlich aggressiv. Nun ist es leider so, dass ich Büchern generell kritisch gegenüberstehe, in denen die Ich-Erzähler kein sonderlich vorbildhaftes Verhalten an den Tag legen. Zudem denke ich, dass Anna an einigen ihrer negativen Erlebnisse zum Teil auch selbst schuld ist.

Ferner fand ich den Band zwar öfters durchaus interessant, teilweise aber etwas – wie soll ich sagen – bemüht geschrieben. So war auf mich der Schreibfluss nicht immer ganz flüssig. Einige Dialoge wirkten auf mich zudem etwas langatmig, in die Länge gezogen. Daher hat mich der Band nicht ganz so gefesselt wie erhofft.

Nun aber zum größten Kritikpunkt: Die Einbandqualität fand ich einfach ziemlich schlecht. Bei dem Buch handelt es sich um ein Taschenbuch, nur sind die Kanten dermaßen und Ecken des Einbands dermaßen schlecht ausgestanzt worden, dass sie ziemlich scharf sind und ich beim Berühren des Bandes aufpassen musste, mir nicht wehzutun. Und: Der Einband nutzt so relativ schnell ab, sodass man ihm einen Schutzumschlag umtun sollte. Dieser löst auch das Problem der scharfen Kanten und man kann das Buch dann ganz gut unterwegs mitnehmen. Dafür eignet sich der Band infolge seines geringen Gewichts nämlich sehr gut. Wer also einen Roman für unterwegs sucht, der ziemlich leicht ist und auch in einer größeren Handtasche Platz findet, einem ein relativ langes Lesevergnügen beschert und sich für die Thematik interessiert, könnte mit dieser Lektüre einen sehr guten Begleiter haben. Zweifelsohne ist der Band mit über 400 Textseiten relativ umfangreich für einen Roman, dennoch finde ich einen Preis von 18 Euro bei der Einbandqualität ziemlich teuer.

Fazit

Ein umfangreicher Band über das Leben zwischen Beruf und Liebeswirren einer selbstbewussten jungen Frau in der heutigen Zeit, der von einer Ich-Erzählerin geschrieben ist. Besonders zum Lesen unterwegs geeignet.