Rezension von Annemarie

Jeder möchte gesund bleiben, das steht fest. Doch je mehr man sich sorgt, sich um Gesundheit bemüht, Ratgeber noch und nöcher durchliest, Pillen schluckt und von Arzt zu Arzt rennt, desto weniger erreicht man oft sein Ziel – und kränkelt weiter vor sich hin. Dabei kann der Körper sich im Grunde genommen auch selbst heilen, man muss nur wissen, wie. Diese Theorie vertreten Professor Dr. med. Jael Backe, Inhaberin einer Arztpraxis und Professorin an der Universität Würzburg und Alexandra Reinwarth, Journalistin und mehrfache Bestsellerautorin („Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“).

Der Band besteht aus zwei Teilen, die jeweils aus mehreren Kapiteln zusammengesetzt sind. In Teil 1 „Wie viel Geist steckt im Körper?“ wird die theoretische Grundlage geschaffen, während im zweiten Teil Maßnahmen zur praktischen Umsetzung, quasi als Praxisteil, genannt werden. Dabei werden kleine Veränderungen zur Umsetzung im Alltag aufgezeigt, mit denen letztendlich der Alltag positiv verändert werden soll. Im Anhang findet man nützliche Internetadressen mit weiterführenden Informationen. Mehrere Selbsttests zum Ankreuzen, Checklisten etc. schaffen Praxisnähe.

Rezension

Körper und Geist hängen untrennbar miteinander zusammen. So kann man, wenn man geistig arbeitet, auch körperliche Symptome verbessern oder gar heilen. Diese Ansicht finde ich interessant. Dass eine Reformation des Gesundheitswesens notwendig ist, wird verstehen, wer dieses Buch gelesen hat. Das Buch ist nicht nur aus medizinischer Sicht fundiert und die Inhalte klangen auf mich allesamt logisch, inhaltlich konsistent und gut nachvollziehbar, sondern auch interessant und gut zu lesen – einer Journalistin als Autorin sei Dank.

Ich muss gestehen: Ich tue mich mit Spiritualität schwer. Daher hatte ich auch bei einigen Tipps und Ratschlägen durchaus Bedenken. Gerade das Coverbild, das auf mich recht esoterisch wirkte, hat bei mir anfangs den Gedanken wachgerufen, dass die Autorinnen sehr spirituell veranlagt sind und die Faktenlage stark vernachlässigen. Glücklicherweise ist das nicht der Fall. Auch wenn bei beiden Autorinnen durchaus eine leicht spirituelle Neigung zu finden ist, sind nachprüfbare Fakten die Grundlage des Bandes. Bei einigen der aufgezählten Fakten fehlte allerdings eine Quellenangabe. Diese hätte ich mir doch gewünscht. Auch wenn ich mir teilweise ein hübscheres Layout gewünscht hätte, fand ich die Checklisten und Selbstüberprüfungen allesamt nützlich.

So denke ich, dass dieser Band insbesondere für Personen, die schon längere Zeit psychisch oder körperlich kränkeln und bei denen eine ärztliche Behandlung bislang wenig brachte, sehr nützlich sein kann und ihnen helfen kann, zu gesunden. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert. Doch auch gesunde Personen, die sich für alternative Behandlungswege jenseits der Schulmedizin interessieren und/oder der Meinung sind, dass Körper und Seele dich enger zusammenhängen als bislang anerkannt, eine sinnvolle Lektüre.

Fazit

Ein wissenschaftlich fundiert geschriebenes Buch, auf dessen Grundlage man lernen kann, sich selbst zu heilen. Besonders chronisch kränkelnden Personen, ferner natürlich auch allen anderen Interessierten zu empfehlen.