Rezension von Annemarie
Inhalt
Bas Kasts „Ernährungskompass“ dürfte jedem an Ernährung Interessierten bekannt sein, schließlich hat es Platz eins der Bestsellerlisten im Sturm erobert. Von seinen begeisterten Lesern wurde er immer wieder gefragt, ob er denn er auch gesunde Rezepte hat, die seiner Ernährungsform entsprechen. So hat sich der Autor – selbst, wie er freimütig zugibt, in Bezug auf Kochen komplett unerfahren – auf die Suche nach einer guten Köchin gemacht und in Michaela Baur, einer erfahrenen Kochbuchautorin und Gewürzsommelière, eine gute Co-Autorin gefunden. Gemeinsam haben sie dieses Kochbuch verfasst.
Der Band gliedert sich in einen einleitenden Teil, in dem die allgemeinen Informationen zu dem Ernährungskompass gegeben werden. So beschreibt der Autor in diesem, wie es zur Entstehung des Buches kam, er fasst nochmals die Essenz seiner Erkenntnisse aus dem Ernährungskompass zusammen, nennt kurz zehn goldene Regeln aus dem Ernährungskompass, erklärt, warum es auch von der Uhrzeit abhängt, was gut für den Körper ist und was nicht, und erläutert kurz mithilfe der Kompass-Ampel, welche Lebensmittel gesund sind, welche noch okay sind und welche ungesund sind. Der folgende Teil ist der eigentliche Hauptteil. In ihm werden die Rezepte vorgestellt. Unterteilt ist er in „morgens“, „mittags“ und „abends“. Zum Abschluss erzählt Kast, wie ihn die Erfahrung mit dem Ernährungskompass verändert hat. Im Anhang ist ein Rezept- sowie ein Zutatenregister vorzufinden.
Das Besondere an den Rezepten ist nun, dass Zutatenliste und eigentliches Rezept nicht getrennt voneinander stehen. Vielmehr sind die Zutaten in das Rezept mit eingebunden. So stehen die Zutaten zwar auf der linken Seite, aber eben doch im Text. Dies bewirkt, dass das Kochbuch fast noch übersichtlicher ist und die Rezepte einfacher zu bearbeiten sind als bei herkömmlichen Kochbüchern.
Der Band ist modern und sehr farbenfroh aufgemacht. So ist auf sämtlichen Seiten ein Farbfoto als Hintergrundbild zu finden, welches die gesamte Seite bedeckt.
Rezension
Das Buch „Der Ernährungskompass“ hat mir sehr gut gefallen. Dementsprechend gespannt war ich auf diesen Band. Und er beinhaltet wirklich diverse gute Rezepte. Diese taugen weniger für eine Sterneküche, sind sie doch meist eher einfach und leicht nachzumachen. Genau das ist aber das Schöne am Buch: Es ist für jedermann aufgemacht, nicht nur für in der Küche Erfahrene. Besonders für Singles eignet sich der Band gut, da die Rezepte meist alle auf eine Person zugeschnitten sind. Das heißt aber auch, dass Personen, die eine Familie bekochen müssen, erst die Rezepte mühsam umrechnen müssen. Schade fand ich aber, dass die Zubereitungszeit nicht angegeben ist.
Wer das Buch „Der Ernährungskompass“ nicht gelesen hat, muss es sich übrigens nicht extra anschaffen. So fasst Kast nochmals die Essenz des Buches kurz zusammen. Klar – wer umfangreichere Hintergrundinformationen haben möchte und wissen will, warum der Autor zu diesem oder jenem Ernährungsratschlag gekommen ist, kommt um das Original kaum drumrum, wer das hingegen nicht zwingend benötigt, kann auch ohne das andere Buch gut, gesund und munter draufloskochen.
Ausgesprochen gut hat mir auch die Übersichtlichkeit des Buches gefallen. So steht auf der rechten Seite vertikal gedreht, für welche Tageszeit, also morgens, mittags oder abends, die jeweilige Mahlzeit ist. Auf diese Weise kann man sich schnell und gut im Buch orientieren. Schön fand ich auch die Farbfotos, die allesamt einen appetitanregenden Eindruck machten, auch wenn sie nicht wirklich hochqualitativ, sondern öfters etwas unscharf sind.
Wirklich genervt hat mich aber der Unterstrich („_“), den man zu Beginn diverser Sätze im allgemeinen Teil fand. Welchen Sinn und Zweck dieser hat, ist mir nicht so ganz klar – wenn er denn überhaupt einen hat. Auch nicht so toll fand ich, dass man auf vielen Bildern Bas Kast selbst sieht. Mag sein, dass er jetzt berühmt ist, weil er einen Bestseller verfasst ist – ein bisschen mehr Bodenständigkeit und Bescheidenheit hätte ihm jedoch keineswegs geschadet und ihn deutlich sympathischer erscheinen lassen.
Fazit
Für alle Personen – küchenerfahrene wie -unerfahrene – und hier besonders für Singles, die gesunde Rezepte ausprobieren wollen und vielleicht vom Ernährungskompass begeistert sind, ein relativ lesenswertes Kochbuch, das aber nicht außergewöhnlich ist.