Rezension von Annemarie

Inhalt

Wie wir Nichtflüchtlinge – wir Deutschen – Flüchtlinge erleben, wissen wir selbst hinreichend. Doch wie erleben Flüchtlinge ihre Flucht? Was erleben sie? Welchen Schwierigkeiten, Problemen, Unglücken, welcher Willkür sind sie ausgesetzt? Manche Bücher setzen sich damit im Allgemeinen auseinander, indem sie die Geschichte vieler Menschen beschreiben. In diesem Band erfährt man die Geschichte eines Menschen, Christian Eloundous, der hier seine Geschichte aufgeschrieben hat. So schreibt er über seine Flucht aus Kamerun und sein Ankommen und Einleben in Deutschland.

Der Text ist im Fließtext geschrieben. Zur besseren Übersichtlichkeit ist er in Kapitel unterteilt. Zudem gibt es im Text mehrmals etwas breitere Absätze, bei denen man den Lesefluss gut unterbrechen kann. Am Ende des Buches gibt es mehrere Seiten, auf denen Farbfotos von Eloundou und seinen Lieben – Familie und Unterstützern – zu sehen sind.

Rezension

Verstehen, was Flüchtlinge erlebt haben, wem sie ausgesetzt waren und vielleicht auch noch sind. Dies ist eine elementare Grundlage dafür, dass man unsere neuen Mitbewohner besser verstehen kann. Und das ist notwendig dafür, dass man ihre Bedürfnisse und vielleicht auch ihr Verhalten nachvollziehen kann.

Vielleicht ist Eloundou kein typischer Flüchtling, aber auf jeden Fall lernt man einiges über die Situation von Flüchtlingen. Und was für einen schwierigen und teilweise auch ziemlich schockierenden Weg hat der Autor hinter sich! Das hat mich oft sehr erschreckt, obwohl Eloundou den Leser netterweise schont und die grausamen Details seiner Misshandlung auslässt. Dennoch kam ich dem Autor leider nicht so nahe, wie ich es mir gewünscht hätte. Das lag aller Wahrscheinlichkeit nach am Schreibstil, der für mich doch etwas wenig packend war.

Ich persönlich fand die Sätze aber manchmal zu kurz für meinen Geschmack. So wirkte der Inhalt auf mich etwas abgehackt und der Lesefluss war nicht wirklich fließend für mich. Andererseits kommt so der Schrecken der Flucht teilweise besonders gut rüber. Gerade wenn die Folter beschrieben wird, versteht man Eloundou so ziemlich gut und fühlt mit. Und man versteht, was für ein Schrecken und was für eine Hölle Flucht bedeuten kann, aber auch, wie wichtig die Unterstützung durch andere Menschen ist.

Das Buchlayout gefiel mir ebenfalls ganz gut. So ist der Band handlich und kann auch gut unterwegs oder im Bett gelesen werden.

Fazit

Eine sehr interessante Autobiographie über einen starken Menschen, die die Schrecken der Flucht erdulden musste und überstanden hat. Aus meiner Sicht durchaus empfehlenswert.