Rezension von Annemarie

Inhalt

Die Schulmedizin gilt als sehr wirksam. Deren Mittel und Medikamente haben jedoch oft eine heftige Wirkung und teilweise auch Nebenwirkungen. Gerade bei kranken Kindern schrecken Eltern oft davor zurück und ziehen sanftere Alternativen vor. Dabei kann man sehr gut Hausmittel anwenden. Und wie man Hausmittel bei Kindern anwenden kann, erfährt man in diesem Band.

Das Buch ist in zwölf Kapitel unterteilt, die jeweils nochmals in Unterkapitel untergliedert sind. Kapitel eins ist eine recht umfassende Einleitung mit Hinweisen zur Verwendung des Buches und den Grundlagen der Anwendung von Hausmitteln. Im folgenden Kapitel werden die drei Allround-Talente Ansteigendes Fußbad, Zwiebelsocken und Lavendelöl vorgestellt. Die folgenden Kapitel befassen sich mit den Hausmitteln bei Erkältungskrankheiten, Fieber, Bauchschmerzen, Hautproblemen, Hautverletzungen, Einschlafschwierigkeiten und Kopfschmerzen. In Kapitel elf stehen die wichtigsten Mittel für die Reiseapotheke und in Kapitel zwölf ist ein Grundrezept für kalte Auszugsöl vorhanden. Im Anhang findet man Literaturverzeichnis und Rezeptverzeichnis.

Zusätzlich enthält der Band diverse farblich und mit einem eigenen Icon abgehobene Kästchen zu verschiedenen Themenbereichen. So gibt es Kästchen, in denen Informationen für wissbegierige Kinder stehen, Kästchen mit Tipps und Tricks, damit die Kinder die Hausmittel besser annehmen, Tipps, wie man als Verwandter bei all der Krankenpflege sich selbst nicht vernachlässigt, nützliche Hintergrundinformationen für Erwachsene, sowie Hinweise, falls bei der Zubereitung oder Anwendung eines Hausmittels etwas beachtet werden muss.

Der Band ist farbig mit hellblauen Überschriften und Kästchenhinterlegungen gestaltet. Auch enthält das Buch mehrere hübsche Farbfotos.

Rezension

Der Ansatz der Autorin ist ganzheitlich. Das heißt, sie betrachtet nicht ein Körperteil des Kindes isoliert, sondern legt immer großen Wert darauf, dass auch die Seele des Kindes behandelt wird. So können Hausmittel nur dann bei Kindern wirken, wenn man diesen parallel viel, viel Liebe gibt. Und diesen Ansatz finde ich interessant und gut. So ist der Band auch sensibel geschrieben und es wird viel auf die psychischen, nicht nur die physischen Bedürfnisse eingegangen.

Schön fand ich auch, dass die Rezepte der Hausmittel meist nur sehr wenige Zutaten erfordern, die leicht erhältlich sind, sodass man gerade als gestresstes Elternteil, das zusätzlich zu Job und Haushalt noch ein krankes Kind zu managen hat, nicht noch mehr gefordert wird.

So finde ich das Buch infolge seiner sanften Schreibweise, den vielen, nützlichen Tipps und Ratschlägen, bei denen das Wohl der Familie immer im Mittelpunkt vor allem anderen steht, etwa Leistung und Erfolg, und infolge der Zeitlosigkeit der Ratschläge und Rezepte insgesamt sehr gut und empfehlenswert. Die Seiten sind übersichtlich gestaltet und gut zu lesen. Dazu trägt auch bei, dass Schlüsselworte fett hervorgehoben sind.

Was mich aber genervt hat, ist, dass der Band offensichtlich kaum Korrektur gelesen wurde. Warum sonst findet man vermehrt Rechtschreibfehler, gerade bei den Kommata, vor? Auf diese Weise fand ich den Band teilweise etwas erschwert zu lesen. Zudem wirkten die Fehler etwas unseriös. Nervig fand ich auch, dass manche wichtige Informationen mal eben in einem Nebensatz genannt werden. So steht etwa unter „Wickel“, dass Kinder generell vor allen Anwendungen noch einmal auf Toilette gebracht werden sollten. Das ist eine wichtige Information, die für alle Anwendungen gilt, warum steht sie dann nicht am Anfang des Buches? Wenn ich den Abschnitt „Wickel“ nicht gelesen hätte, etwa, weil das Kind eine Hauterkrankung hat, wäre mir diese Information verborgen geblieben. Und auch wenn die Autorin am Anfang des Bandes sagt, dass sie bewusst die weibliche Form verwendet – im Zeitalter der Emanzipation finde ich es nicht zu viel verlangt, wenn man „Elternteil“, „die Eltern“ oder etwas anderes schreibt. Stattdessen schreibt die Autorin immer nur über „die Mama“. Und als Mann, der das schließlich genauso gut erledigen kann – abgesehen davon, dass er keine Muttermilch geben kann – würde ich mich darüber ärgern und diskriminiert fühlen.

Fazit

Ein lehrreiches Buch, in dem Kinderkrankheiten ganzheitlich, das heißt auch die kindliche Psyche, behandelt werden. Allen Eltern zu empfehlen, die bei harmloseren Krankheiten und Verletzungen lieber zuerst auf sanfte Hausmittel zurückgreifen wollen und bereit sind, ihrem Kind viel Liebe und Zuneigung zu geben.