Rezension von Annemarie

Inhalt

Faszination Wildnis. Mittlerweile ist das Reisen relativ unkompliziert, die entlegensten Gegenden der Erde durchdrungen. Doch das war nicht immer so. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts war die Erforschung der Tierwelt noch ein echtes Abenteuer. Einer, der sein Leben der Erforschung der Tierwelt und der Aufklärung über die Tierwelt verschrieben hat, ist Sir David Frederick Attenborough, der Autor dieses Bandes. Bei ihm handelt es sich um einen Naturforscher, Dokumentarfilmer und TV-Moderator, der weltweit bekannt ist und für seine Arbeit diverse wichtige Auszeichnungen erhalten hat. Sogar ein Polarforschungsschiff wurde nach ihm benannt. Und über seine Erlebnisse schreibt er in seinem Buch. Bei diesem handelt es sich um einen Sammelband, der drei Bücher vereint. Diese wurden in ihrer Erstausgabe bereits in den Jahren 1956, 1957 und 1959 herausgegeben und sind nun im Nachdruck veröffentlicht. So besteht das Werk auch aus drei Teilen: den drei Büchern. Diese haben die jeweils unterschiedlichen bereisten Gegenden zum Thema und bestehen aus jeweils neun bis elf Kapiteln. In Buch eins reist der Autor nach Guyana in Südamerika, wo er u.a. Faultieren und Piranhas begegnet. Auf einer weiteren Reise – in Buch zwei erläutert – reist er nach Indonesien und erforscht dort Orang-Utans, Komodo-Warane und diverse weitere Tierarten. Buch drei schließlich hat seine Reise nach Paraguay, wo er u.a. Schmetterlinge und Gürteltiere erforscht, zum Thema.

Im Buch verteilt findet man kleinere Schwarzweiß-Fotografien von ganz akzeptabler Qualität. Unter Berücksichtigung dessen, dass die Fotografien schon ziemlich alt sind und die Fotoapparate im Dschungel etc. vermutlich vor allem robust sein mussten, ist die Qualität der Bilder meiner Meinung nach wirklich gut. Wirklich hochqualitative Schwarzweiß-Fotos und Farbbilder, die jeweils eine ganze Seite bedecken, sind gruppiert an zwei Stellen im Buch vorzufinden.

Rezension

Ich hatte mir gewünscht, ein Lesebuch zu bekommen, in dem man die Faszination der Natur und der Tierwelt vermittelt bekommt und das sich spannend lesen lässt. Anfangs war ich jedoch etwas skeptisch, weil ich die Sorge hatte, dass Attenborough sich selbst zu sehr in den Mittelpunkt stellt. Diese Skepsis beruhte auf dem in doch sehr großer Schrift abgedruckten Namen Attenboroughs sowie der Kurzbeschreibung des Buches. Diese Sorge hat sich zum Glück nicht erfüllt. Im Gegenteil: Der Band hat meine Erwartungen und Wünsche absolut übertroffen.

Attenborough erzählt über seine Erlebnisse. Dabei schreibt er nicht nur über seine Erlebnisse mit den Tieren, er berichtet über seine gesamte Reise, seine Begegnungen mit den Einheimischen, seine Erfahrungen mit fremden Kulturen und die Strapazen, die er auf sich nehmen musste. Dies macht er enorm plastisch und realitätsnah. Oft habe ich mich selbst direkt in den Urwald oder einen anderen Ort versetzt gefühlt und das Gefühl gehabt, wirklich dabei zu sein und gemeinsam mit Attenborough zusammenzusitzen. So ist Attenborough nicht nur ein wunderbarer Beobachter und Naturfreund, sondern auch ein grandioser Autor. Dies wäre vermutlich aber nie ohne die Übersetzungskünste von Michael Müller, dem Übersetzer dieses Bandes, geschehen. Da dieser Berufszweig meiner Meinung nach leider allzu oft übersehen und dessen Arbeit nicht ausreichend gewürdigt wird, möchte ich an dieser Stelle Herrn Müller ganz herzlich für seine gute Übersetzung danken.

So hat es mir einfach Freude bereitet, den Band durchzulesen. Glücklicherweise ist er mit 485 Textseiten sehr umfangreich und ich hatte viel Lesestoff. Besonders schön fand ich auch, dass man dem Autor seine Begeisterung und Bewunderung für die Tierwelt und Ehrfurcht vor dem Leben deutlich anmerkt und sie auf einen selbst übergeht.

So hat das Buch, obwohl der gesamte Buchinhalt bereits über sechzig Jahre alt ist, nichts von seiner Spannung verloren und wird vermutlich auch noch in hundert Jahren begeisterte Leser finden.

Ein schöner Nebeneffekt: Man bekommt nebenbei noch diverse Informationen über die Tierwelt, die Natur in den besuchten Gegenden und die Forschungsmittel und -arten der früheren Naturforscher.

Besonders möchte ich auf die Qualität des Buches hinweisen. So wirkt es ausgesprochen hochqualitativ. Dafür sorgen nicht zuletzt die gute Einbandqualität, die schön gestalteten Seiten, das hübsche Cover und das gelb-goldene Lesezeichenbändchen. Das prädestiniert den Band geradezu dazu, an einen lieben Menschen – bevorzugt einen Naturfreund, der gerne spannende Reiseberichte durchliest – verschenkt zu werden.

Fazit

Eine sehr packende und enorm plastische Erzählung eines Naturforschers über seine Abenteuer in den 50er Jahren. Allen, die sich für Tiere und die Natur interessieren, kann ich den Band nur wärmstens ans Herz legen.