Rezension von Annemarie

Inhalt

Minimalistisch fotografieren. Auf alles Überflüssige verzichten. Nach Zen fotografieren. Das kann gerade für die künstlerische Optimierung der Fotografien sehr nützlich sein. Und genau dies lernt man in diesem Buch.

Das Werk ist aus acht Teilen zusammengesetzt. Nach einer ausführlichen Einleitung in den Band erfährt der Leser im ersten Teil grundlegende Prinzipien und Methoden des Zen in der Fotografie. Es schließen sich sechs Lektionen an, in denen man über bestimmte Aspekte des Zen in der Fotografie erfährt. So lauten die folgenden Teile je nach Themenschwerpunkt „Beobachtung“, „Achtsamkeit“, „Identität“, Übung“, „Beherrschung“ und „Präsenz“. Im letzten, abschließenden Teil lernt man etwas über Fotografie im 21. Jahrhundert und die Besonderheiten des Zen in dieser Zeit.

Das Erlernen des „richtigen“ Sehens nach Zen steht im Zentrums des Werkes. Auch der Inhalt von Fotografien sowie der Ausdruck sind von zentraler Bedeutung in diesem Buch. Dabei beziehen sich diese Schwerpunkte nicht nur auf den Moment des Fotografierens selber, sondern auch auf die Bearbeitung, Auswahl und Zusammenstellung der Fotografien. Im Text sind von Zeit zu Zeit Übungen eingestreut, anhand derer man seine Fähigkeiten mithilfe von konkreten Anleitungen überprüfen kann.

Die Teile sind in jeweils drei bis vier Kapitel untergliedert plus einer allgemeineren Einführung in den jeweiligen Teil. Literaturverzeichnis und Index bilden den Abschluss des Bandes. Das Buch enthält auf einigen Seiten Fotografien – sowohl Farb- als auch Schwarzweiß-Fotografien.

Rezension

Zunächst etwas Wichtiges vorweg: Wer erwartet, einen Bildband zu erhalten, wird wohl gründlich enttäuscht werden. So enthält der Band nur vergleichsweise wenige Fotografien, dafür aber umso mehr Text. So gibt es durchaus mehrere verhältnismäßig klein beschriebene Doppelseiten, auf denen man gar kein einziges Bild findet.

Zwar ist der Band für ein Buch über Fotografie erstaunlich arm an Fotografien, dafür sind die im Buch vorhandenen aber ausgesprochen schön und sagen oft viel Hintergründiges aus. Zudem geht es dem Autor vorwiegend um das das Erlernen des Sehens, weniger um fotografische Technik. Das heißt, dass, wer sich dafür interessiert, sich definitiv einen anderen Band zulegen. Ganz nett fand ich die Übungen, die zwischendurch im Text immer mal wieder eingestreut sind.

Der Text ist in ruhiger Schrift verfasst, die oft auch malerisch ist und auf jeden Fall den Fotografen inspiriert, sich vom Zen bei der Auswahl und Fotografie seiner Motive leiten zu lassen. Gut gefiel mir auch das hochwertige Layout des Bandes. Beginnend vom hübschen blauen Lesezeichenbändchen über die schönen, hochqualitativen Fotos bis hin zu den stabilen, hochwertig wirkenden Seiten machte das gesamte Buch auf mich einen wirklich schönen Eindruck.

Generell eignet sich ein Band über Zen meiner Meinung nach vor allem über Personen, die technisch schon ziemlich bewandert sind, bzw. ein Grundwissen über die fotografische Technik haben, und die nun als Ziel haben, an der künstlerischen Ausdrucksweise ihrer Fotos weiterzuarbeiten. So empfehle ich das Werk vor allem fortgeschrittenen Hobbyfotografen, die ihre Fotografien künstlerisch verbessern wollen.

Fazit

Ein Buch, in dem man lernt, auf künstlerisch-minimalistisch Weise Fotografien zu machen und zu bearbeiten. Allen fortgeschrittenen Hobbyfotografen, die technisches Grundwissen haben, sowie professionellen Fotografen zu empfehlen.