Rezension von Annemarie

Inhalt

Namibia. Schon das Wort reicht aus, um viele ins Träumen zu versetzen. Endlose Steppen, das ganze Jahr über warme Temperaturen, wilde Tiere wie Elefanten, Löwen, Zebras und Antilopen in freier Wildbahn. Namibia ist wirklich ein Sehnsuchtsziel – auch für Dominik Prantl, den Autor dieses Bandes, einen Wirtschaftsgeografen, Journalisten und Autoren u.a. für die Süddeutsche Zeitung.

In seinem Buch erläutert er nun die Eigenheiten, Eigenarten und Besonderheiten des Landes, das selbst für Einheimische meist nicht wirklich zu verstehen ist. Dabei erzählt er von seinen Erlebnissen in dem Land, gibt aber auch diverse Hintergrundinformationen zu Geografie, Kultur, Natur, Gesellschaft und vielem mehr.

Am Anfang des Buches findet man eine kleine Schwarzweiß-Übersichtskarte von Namibia. Abgesehen davon enthält der Band keine Abbildungen, sondern ist als Lesebuch konzipiert. So besteht der Band aus 22 Kapiteln, die alle ungefähr gleich lang sind und meist zwischen neun und zehn Seiten umfassen.

Rezension

Namibia zeigen, wie es wirklich ist und dabei zugleich unterhalten. Dies war aller Wahrscheinlichkeit nach die Intention des Autors. Herausgekommen ist ein bunt-humoriger fröhlicher Band, in dem man Namibia einmal etwas anders als in den typischen Reiseführern kennenlernt. Prantl schreibt mit einem lockerem, plaudernden Schreibstil und lässt seinen entspannten, leicht verschmitzt-ironischen Humor einfließen, bei dem einem manchmal infolge seiner Ironie und des leichten Anklangs von schwarzem Humor das Lachen im Halse steckenbleibt. Und dieser Schreibstil gefiel mir ganz gut. So war der gesamte Band leicht, flüssig und unterhaltsam zu lesen.

Als Wirtschaftsgeograf hat der Autor Ahnung von vielen Bereichen und ein gutes Überblickswissen. Und das merkt man diesem Band deutlich an. So erfährt man trotz des unterhaltsamen Schreibstils quasi nebenbei diverse interessante und nützliche Fakten. Und – was den Band deutlich von einem Reiseführer unterscheidet: Prantl beschönigt die Situation nicht, sondern erzählt sie, wie sie ist. Doch auch auf diese Weise macht er gerade Lust, das Land zu besuchen und in seinen Eigenheiten zu entdecken. So richtig übersichtlich ist der Band allerdings nicht. Wenn man etwas Interessantes irgendwo im Buch gelesen hat und noch einmal nachlesen möchte, was da genau stand, kann es durchaus passieren, dass man den gesamten Band nochmals durchblättern muss. Leider sind die Kapitelüberschriften jetzt auch nicht so klar, dass man sofort wüsste, was drinsteht. So lautet etwa eine typische Kapitelüberschrift „Tok Tokkie – Käfer beim Yoga beobachten“. Selbst mit viel Fantasie weiß ich bei so einer Überschrift nicht, was mich im Kapitel erwarten wird. Und diese Unübersichtlichkeit ist in meinen Augen das größte Manko an dem Band.

Angenehm fand ich hingegen, dass die Kapitel allesamt etwa gleich lang und vergleichsweise schnell durchzulesen sind. Dadurch kann man den Band in vielen kleinen Abschnitten lesen, wenn man regelmäßig nur begrenzt Zeit zur Verfügung hat. Infolge seiner Kompaktheit und seines eher geringen Gewichts kann der Band auch gut unterwegs mitgenommen werden oder im Bett gelesen werden. Für Personen, die Namibia einmal besser kennenlernen wollen und vielleicht schon einmal in Namibia waren, eignet sich das Buch daher ausgesprochen gut als informative Unterhaltungslektüre. Inwieweit ein Preis von 15 Euro für so ein doch eher kleines Buch gerechtfertigt ist, muss hingegen jeder für sich entscheiden.

Fazit

Ein interessantes, wenn auch ziemlich unübersichtliches, unterhaltsames und fröhliches Lesebuch über Namibia. Allen zu empfehlen, die Namibia besser oder einmal von einer anderen Seite kennenlernen wollen.